Die Weigerung des Berliner Bürgermeisters und SPD-Vorstandes Klaus Wowereit, anläßlich des 100. Geburtstages des ehemaligen US-Präsidenten Ronald Reagan dessen Leistung für die deutsche Wiedervereinigung in einer Feierstunde zu würdigen, ist eine Schande für ganz Deutschland und eine Ohrfeige für die deutsch-amerikanischen Beziehungen. Der Arm der politisch Korrekten reicht offensichtlich weit. Wir alle feierten zwar den „Tag der deutschen Einheit“, vergaßen aber zu erwähnen, wem wir die Wiedervereinigung zu verdanken haben. Sicher, Helmut Kohl ergriff zum richtigen Zeitpunkt den „Mantel der Geschichte“. Aber den Weg dahin hatten andere mitbereitet: Die (ehemalige) Sowjetunion war – ebenso wie ihre sozialistischen Bruderstaaten – bereits lange vor dem Oktober 1990 von Zerfall gezeichnet. Sie blieb nur noch zusammengehalten, solange das gesamte Lügengerüst des Sozialismus nicht zusammenfiel. Dann kam Gorbatschow mit Glasnost und Perestroika, und alle diese schönen Arbeiterparadiese brachen krachend ein. Gorbatschow hatte erkannt, daß der „Osten“ letztlich dem „Westen“ unterlegen war. Zwar hatten westliche Politiker (z. B. Brandt, Bahr, Lafontaine, Mitterand etc.) immer wieder ihre Bücklinge anbiedernd gegenüber den „sozialistischen Brüdern“ abgeliefert, aber Ronald Reagan hielt als US-Präsident dagegen. Er hatte erkannt, daß man den Kommunisten nicht mit „appeasement“ (Anbiederung) – siehe Bahrs „Wandel durch Annäherung“ -, sondern nur mit Härte beikommen kann. Reagans druckvolle, offensive Politik gegenüber den Sowjets (z. B. SDI oder das Verbot der Ausfuhr von Hochtechnologie an die SU) hatte die Sowjetunion in die Defensive gedrängt. Mit seiner großen Rede vor dem Brandenburger Tor, an dem damals der Eiserne Vorhang begann, schrieb Reagan Weltgeschichte. „Mr. Gorbatschow, machen Sie das Tor auf!“, rief Reagan unter dem Beifall ganz Berlins und ganz Deutschlands. Reagan war aber kein „kalter Krieger“, sondern wollte den kalten Krieg möglichst friedlich gewinnen. Gorbatschow erkannte – und ergriff – die Chance und ermöglichte somit u. a. die deutsche Wiedervereinigung. In den USA wurde Ronald Reagan deshalb 2005 zum „Greatest American“ gewählt. In Deutschland versagt man ihm die gebührende Anerkennung bis heute, obwohl er ein großer Freund Deutschlands war. Anläßlich seines 100. Geburtstags am 6. Februar 2011 müssen wir seiner Verdienste um unser Vaterland und die Menschen in Europa in einer Feierstunde gedenken. Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Wowereit darf mit seiner unwürdigen Einstellung nicht die große, demokratische Tradition seiner Partei in den Dreck ziehen!
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