Es ist kaum erträglich, was uns einige Genossen zumuten – und damit das Ansehen Deutschlands in der Welt herabsetzen. Skandalös und wohl haßerfüllt forderte der Sprecher der „Laizistengruppe in der SPD“, Rolf Schwanitz, seine Abgeordneten-Kollegen zum Boykott des Papst-Besuches beim Deutschen Bundestag auf. Der (deutsche !) Papst sei jemand, den die Mehrheit der Deutschen „für verdammenswürdig“ halte. Des Papstes geplante Rede vor dem Bundestag sei ein „Mißbrauch des Bundestages als schmückendes Beiwerk“. Daß der Papst nicht nur Oberhaupt der Katholischen Kirche, sondern auch Staatsoberhaupt des Vatikanstaates ist, scheint für Schwanitz offenbar uninteressant.
Das ist primitiver, intoleranter Antichristianismus und Antiklerikalismus. Wäre doch Schwanitz bloß weiterhin Minister im Kabinett (1998-2005) geblieben. Als solcher hielt er zu Kanzler Schröders Zeiten eher den Mund und war – höflich ausgedrückt – „unauffällig“.