CDU-Moderne

Bundesforschungsministerin Annette Schavan, eine „Ikone“ der Deutschen Konservativen, hat sich wieder einmal Ärger eingehandelt. Sie propagiert Schwangerschafts-Frühtests auf das Down-Syndrom. Herbert Hüppe, der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, nennt das zurecht „Behindertendiskriminierung in der schlimmsten Form“. Bei dem mit 230.000 € geförderten Verfahren gehe es „nicht um Therapie, sondern um Selektion“. Da Menschen mit Down-Syndrom nicht therapierbar seien, handle es sich ganz offensichtlich um „Rasterfahndung mit dem einzigen Ziel, Menschen mit Behinderung auszusortieren und zu töten“ (Hüppe). Man muß ihm zustimmen – und darauf hinweisen, daß die betroffene Ministerin Busenfreundin der Angela Merkel ist.

In die gleiche Kiste gehört Frau Kramp-Karrenbauer, die neue Ministerpräsidentin des bedeutenden Saarlandes. Die Saarländerin meint, eine Familienpolitik gehe an den Frauen vorbei, die „das Heimchen am Herd“ in den Mittelpunkt stelle – und nicht „die Vereinbarkeit von Familie und Beruf“. Brav gesprochen! Die künstlich aufgebaute Polarität zwischen „guten“ erwerbstätigen Müttern und „rückständigen“, schlichten „Hausmütterchen“, die nicht erwerbstätig sind, zeigt, wie sehr sich das Familienbild der CDU vom Ursprung entfernt hat. Solche Abqualifizierungen mögen modern sein, lassen aber den Respekt vor den Lebensentscheidungen Millionen von Frauen vermissen. So diskreditiert die CDU die Familieneinstellung in weiten Teilen der Bevölkerung.

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein entscheidendes Thema der Familienpolitik. Aber gewiß dann nicht, wenn sie gegen das Verbleiben in der Familie ausgespielt wird. Die Familien, insbesondere die Mütter, müssen selbst entscheiden, in welcher Form sie ihrer Familienaufgabe nachkommen wollen. Respekt verdienen beide, die „Nur-Mutter“ und die Berufstätige.

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