Für alle Markt(!)wirtschaftler eine bittere Lehre. In Europa macht sich immer stärker ein Harmoniedenken breit, das sich immer mehr von marktwirtschaftlichen Grundlagen entfernt. Die Nachfrage bestimmt den Kurs. Dazu gehören ein zunehmender Steuerungswahn, Interventionen, Regulierungen, „Rettungen“ – alles Instrumente, die die Marktmechanismen aushebeln. An dieser Stelle darf ich ein wenig theoretischer werden und an Schumpeter erinnern, für den der Kapitalismus (auch) ein kulturelles Phänomen war. Schon 1940 warnte Schumpeter vor einer drohenden zentralistischen Entwicklung „in einem Heer von dem System feindlich gesonnenen Intellektuellen der staatlichen Bürokratie“, das Innovationen erstickt und damit das Ganze gefährdet.
Schumpeter stellte fest – und sich damit in einen Gegensatz zu Keynes -, daß nur das Angebot den Markt (die Gesellschaft) bestimmt und nicht, wie bei Keynes, die Nachfrage. Und dieses Angebot definiert sich eben durch ständige Innovationen und Umkrempelungen, Infrage-Stellen etc. Innovationen entziehen sich der Planung, können höchstens durch geeignete Maßnahmen unterstützt, aber durch staatliche Planung zunichte gemacht werden. Solche Grundwahrheiten haben die Ökonomen unserer Parteien schlicht vergessen.