Grüne Kandidatenspielchen: Eene, meene, muh, und raus bist Du

„Wer will noch mal, wer hat noch nicht?“ Auf dem Basar der Eitelkeiten drehen sich derweil Grüne um Grüne. Bei einem stabilen Umfrage-Hoch von etwa 13, 14 Grad (äh Prozent) beeilen sich die Grünen, eine(n) Kanzlerkandidaten/in zu küren. Es wird ja auch Zeit. Wer je gezweifelt hat, daß die Grünen genau so machtgierig und postengeil sind wie die Altvorderen, wird bei diesem grünen Schauspiel bestens bedient.

Apropos Schauspiel: Die Dramaturgin und internationale Filmschauspielerin Claudine Rouge – das ist ihr Künstlername, ihr bürgerlicher Name lautet schlicht Claudia Roth – reckt als erste die Hand und ruft: „Hier bin ich, Jürgen!“ (Ihr Wahlwerbespruch lautet dann schon ´mal: „Wer nervt mehr als Claudia?“) Zuhause vorm Spiegel steht sie hernach und orakelt: „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer wär´ die beste Kanzlerin im Land?“ Aufs Echo – „Claudine, Du bist es!“ – wartet sie noch ein Weilchen. In vorauseilender Erfurcht erscheint inzwischen in einigen Gazetten ihr Lebenslauf etwas geschönt: Da wird Frl. Roth doch tatsächlich als „gelernte Dramaturgin Städtische Bühnen Dortmund“ vorgestellt. Ihr Meisterstück hieß wohl „Dichtung und Wahrheit“. Denn nix mit „gelernte Dramaturgin“! Ganze 2 – in Worten: zwei – Semester studierte sie Dramaturgie, warf dann den Griffel hin und verschrieb sich der in den Ruin eilenden Rockband „Ton, Steine, Scherben“ als Managerin.

 

In Scherben könnte bald auch die Betonriege der Grünen Altmeister(innen) liegen. Jede(r) gegen jede(n). So sieht es bei Grünens aus, wenn alle Kanzler werden wollen. Trittin zuerst, dann – neben ihm, wenn schon nicht drüber – uns´ Claudia. Auch Künast scharrt nervös mit den Hufen und zieht die Mundwinkel noch weiter nach unten (ich Einfältiger dachte doch tatsächlich, das mit den Mundwinkeln ginge gar nicht mehr tiefer). Und Özdemir? Wie immer: Man weiß nicht, wo er steht. Wer Lust hat an Gesellschaftsspielchen: Hier bin ich Kind, hier darf ich´s sein! Und das geht so: Da gibt es eine (gedachte) paritätische Kanzlerkandidatur: 1 Frau, 1 Mann. Dann gibt es: 1 Realo/Reala, 1 Fundo/Funda, gefolgt von mannigfachen Kreuzungen: 1 Fundifrau + 1 Realomann, 1 Realofrau + 1 Fundafrau. Und denkbar ist noch: Ein einzelner Kandidat – wird beispielsweise durch Urabstimmung ermittelt. Oder eine Kanzler-Quadriga, was wieder für eine spätere Kanzlerschaft nützlich wäre: Einer von vier aus der Kanzlerquadriga ist zuständig für Europa, 1 anderes Quadrigaviertel für Afrika, 1 für Asien, 1 für Amerika. So kriegt die ganze Welt zeitgleich einen Kanzler – wenn auch nur zu einem Viertel. Die Welt ist grün und bunt, und jede(r) hat das Recht, ein bißchen bekloppt zu sein. „Und wenn Ihr nicht werdet wie die Kindlein, so wehret es ihnen nicht; denn ihrer ist das Himm…“ Oh nein, bitte nicht. Dort möchte ich sie nicht wiedersehen!

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