Wenn zwei das Gleiche tun…

Wulff und Wowereit – zwei ungleiche Menschen, aber sehr ähnliche Politiker. Wulff stolperte letztlich über zwei Dinge: seine eigene Tapsigkeit im Umgang mit seinen Fehlern und eine gnadenlose Presse, die einen regelrechten Vernichtungsfeldzug startete (der noch anhält).

Das Gegenbeispiel liefert jüngst Wowereit, aber er stolpert nicht – trotz ähnlicher Vorwürfe. „Wowi“ kam ebenfalls in den Genuß von Gratisflügen und kostenlosen Urlauben. Damit konfrontiert, kontert er mit einem skandalösen Hinweis: Er habe einmal 300 € und einmal 215 €uro an zwei Aids-Organisationen bezahlt, um sich „nicht angreifbar zu machen“. Damit verhöhnt Wowi die Öffentlichkeit; denn nach Meinung von Experten hätten die Flüge „normal“ etwa 5.600 € gekostet. Auch für den Urlaub auf einer spanischen Finca zahlte er nichts. Das Blöde daran nur: Die Finca gehört ausgerechnet jenem „Eventmanager“ Manfred Schmidt, über den Wulff gestolpert ist.

Wenn zwei das Gleiche tun, ist es nicht dasselbe – sagt der Volksmund. Und Wowereit grinst sich einen. Hinter Wulff sind allerlei Medien her – im Gefolge: eine unerbittliche Staatsanwaltschaft.

Hinter Wowereit ist niemand her. Die Presse schweigt gnädig, der Staatsanwalt hat offensichtlich Wichtigeres zu tun. So ist das eben unter Glaubensbrüdern.

Apropos Glaubensbrüder: Nachdem sie Wulff regelrecht „abgeschossen“ haben, vergießen jetzt einige Medien Krokodilstränen. Wulff sei sehr angegriffen, müsse sich erholen und habe zu diesem Behufe justament die Ruhe eines Klosters gesucht (und gefunden). Die Begründung der Medien: Wulff sei ja schließlich katholisch und „tiefreligiös“. Die Schlagzeile dazu müßte wohl lauten: „Von der Teufelsaustreibung zur Heiligsprechung“. Nee, liebe Kollegen, das ist mir zu primitiv!

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Conservo-Redaktion