„Mr. Gorbatschow, tear down this wall!”
Heute jährt sich zum 25. Mal der Tag, an dem der 40. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, Ronald Reagan, während seines Besuches Berlins am Brandenburger Tor KPdSU-Generalsekretär Gorbatschow aufforderte, das Tor zur Freiheit zu öffnen und die Berliner Mauer niederzureißen. Die Sätze „Mr. Gorbatschow, open this Gate!“ und „Mr. Gorbatschow, tear down this wall!” wurden in der ganzen Welt gehört und hallen bis heute nach. Und nur zwei Jahre später öffnete sich die Tore zum Westen für die Menschen im SED-Unrechts-Paradies.
Wir Deutschen in Ost und West schulden deshalb Reagan Respekt, Anerkennung und Dank, besonders wir Deutschen Konservativen, deren enger Freund Ronald Reagan war. Durch seine klare, unbeugsame Haltung wurde die Teilung Deutschlands überwunden und der Kalte Krieg beendet.
Wir haben allen Grund, Reagan besonders zu ehren – in welch äußerer Form auch immer. Das könnte z. B. durch die Umbenennung eines zentralen Platzes, einer großen Straße oder durch eine Gedenktafel am Berliner Senat oder am Brandenburger Tor dargestellt werden.
Es ist wieder einmal unverständlich, ja, erfüllt mit Empörung, daß vom Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit keine Initiativen dazu ausgehen. Schon im letzten Jahr empfanden wir die Weigerung Wowereits, anläßlich des 100. Geburtstages des ehemaligen US-Präsidenten Ronald Reagan dessen Leistung für die deutsche Wiedervereinigung in einer Feierstunde zu würdigen, als eine Schande für ganz Deutschland und eine Ohrfeige für die deutsch-amerikanischen Beziehungen.
Der Arm der politisch Korrekten reicht offensichtlich weit. Wir alle feiern zwar den „Tag der deutschen Einheit“, viele vergessen aber zu erwähnen, wem wir die Wiedervereinigung zu verdanken haben. Sicher, Helmut Kohl ergriff zum richtigen Zeitpunkt den „Mantel der Geschichte“. Aber den Weg dahin hatten andere mitbereitet:
Die (ehemalige) Sowjetunion war – ebenso wie ihre sozialistischen Bruderstaaten – bereits lange vor dem Oktober 1990 von Zerfall gezeichnet. Sie blieb nur noch zusammengehalten, solange das gesamte Lügengerüst des Sozialismus nicht zusammenfiel. Dann kam Gorbatschow mit Glasnost und Perestroika, und alle diese schönen Arbeiterparadiese brachen krachend ein. Gorbatschow hatte erkannt, daß der „Osten“ letztlich dem „Westen“ unterlegen war. Zwar hatten westliche Politiker (z. B. Brandt, Bahr, Lafontaine, Mitterand etc.) immer wieder ihre Bücklinge anbiedernd gegenüber den „sozialistischen Brüdern“ abgeliefert, aber Ronald Reagan hielt als US-Präsident dagegen. Er hatte erkannt, daß man den Kommunisten nicht mit „appeasement“ (Anbiederung) – siehe Bahrs „Wandel durch Annäherung“ -, sondern nur mit Härte beikommen kann. Reagans druckvolle, offensive Politik gegenüber den Sowjets (z. B. SDI oder das Verbot der Ausfuhr von Hochtechnologie an die SU) hatte die Sowjetunion in die Defensive gedrängt. Mit seiner großen Rede vor dem Brandenburger Tor, an dem damals der Eiserne Vorhang begann, schrieb Reagan Weltgeschichte.
Reagan war aber kein „kalter Krieger“, sondern wollte den kalten Krieg möglichst friedlich gewinnen. Gorbatschow erkannte – und ergriff – die Chance und ermöglichte somit u. a. die deutsche Wiedervereinigung. In den USA wurde Ronald Reagan deshalb 2005 zum „Greatest American“ gewählt. In Deutschland versagt man ihm die gebührende Anerkennung bis heute, obwohl er ein großer Freund Deutschlands war. Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Wowereit darf mit seiner unwürdigen Einstellung nicht die große, demokratische Tradition seiner Partei in den Dreck ziehen!