Dr. Saskia Ludwig ist nach fraktions- und parteiinternem Druck mit sofortiger Wirkung von ihren Ämtern als Landespartei- und Landtagsfraktions-Vorsitzende in Brandenburg zurückgetreten. Wenn man die Hintergründe dieses Schrittes beleuchtet, wird der Linkstrend in der Union immer klarer.
Wieder einmal hat sich damit der Wertewandel in der CDU bewiesen. Saskia Ludwig ist eine konsequente Verfechterin konservativer und wertebezogener Politik. Diese ihre Haltung zeigte sie auch in ihrer Oppositionsarbeit gegen die amtierende rot-rote Landesregierung in Brandenburg. Und prompt eckte sie damit offensichtlich bei einigen Parteifreunden an. Denn die SPD hatte erkennen lassen, daß eine CDU unter Ludwig kein möglicher Koalitionspartner der Sozialdemokraten sein könne.
Posten statt Positionen
Nun bekamen die kleinen Jungs hinter Frau Ludwig das Fracksausen. Die bei einer möglichen Koalition mit der SPD erhofften Pfründe und Ministertitel drohten sich in Luft aufzulösen. Da macht man doch lieber Kotau vor den Sozis, um die Chancen zu wahren. Statt Frau Ludwig in ihrem Einsatz zu unterstützen, wollte die Mehrheit der CDU-Landtagsfraktion offensichtlich eine andere Politik, um bei den Sozialdemokraten hoffähig zu werden. So einfach ist das also: Posten statt Positionen.
Den Unmut vieler Partei-Freunde (und -Gegner) hatte Ludwig mit ihrem Glückwunsch-Artikel zum 75. Geburtstag Jörg Schönbohms erregt. In diesem Beitrag für die „Junge Freiheit“ – mein Gott, wie schrecklich! Ausgerechnet in diesem Rechts-Blatt! – hatte Ludwig die besondere Gradlinigkeit und Werte-Orientierung Schönbohms hervorgehoben. „…Er ist nicht eingeknickt, als der Linksruck und das damit verbundene Lossagen von allen klassischen konservativen Werten viele der gesellschaftlichen Entscheider befallen hatten. Unser ´General` ist auch nicht abgetaucht, wenn es um die Verteidigung von Werten, Kultur und Traditionen ging (…) Seine Kritik richtete sich dabei vor allem an all jene Feierabend- und Sonntagskonservativen…“, schrieb Ludwig.
Eine treffliche Würdigung Jörg Schönbohms! Dieselben Sätze könnte man auch Saskia Ludwig zuschreiben. Sie hat stets Charakter und Standfestigkeit bewiesen. Insofern ist ihr Rücktritt konsequent. Für die Konservativen in der CDU ist ihr Schritt aber ein fatales Signal der Resignation.