Die EU am Rande des Wahnsinns?

Digital StillCameraVon Thomas Böhm

Wenn man die letzten 365 Nachrichten über Europa, den Euro und die Eurokrise addiert, multipliziert, dann subtrahiert und schließlich extrahiert, kommt man zu einem erstaunlichen Ergebnis, das ich Ihnen als „Tagesschau“ (von morgen oder übermorgen) präsentieren möchte:

„EU-Brigade gelingt entscheidender Schlag gegen restdeutsche Separatisten“

Wie gerade eben bekannt wurde, ist es der EU-Armee unter der Leitung von General Martin Schuld* gelungen, im EU-Distrikt „D“ die letzten Widerstandsnester der restdeutschen Separatisten auszuheben. Beim dem finalen Einsatz kam es gestern Nacht zu schweren Auseinandersetzungen zwischen den EU-feindlichen Terroristen und dem EU-Heer. Die Hinterwäldler hatten sich zuletzt im Kölner Dom verschanzt, wurden aber durch Rauchbomben auf die Straße getrieben und getreu dem Einsatz-Motto „Kurzer Prozess“ erschossen. Unter den Soldaten der EU-Armee gab es lediglich drei Leichtverletzte, die noch vor Ort behandelt werden konnten.

Kurz nachdem die EU-Truppen wieder abzogen, machte sich ein Spezialkommando daran, den Kölner Dom abzureißen. Hier sollen bis Jahresende ein neues Gotteshaus gebaut werden, das besser ins europäisch angeglichene Stadtbild passt und den gut betuchten Gläubigen ein neues geistliches Zuhause bieten kann.

General Martin Schuld, der auch als Mitglied des Brüsseler Politbüros und Generalsekretär der PdEUdSSR diese Aktion forciert hatte, sagte zur „Tagesschau“: „Nach diesem Erfolg können wir uns nun mit aller Macht darauf konzentrieren, die abtrünnige Schweizer Alpenrepublik dem Erdboden gleich zu machen. Unsere Botschaft ist auch hier unmissverständlich: Wo wir einmarschieren, wächst kein Gras mehr. Und wo kein Gras mehr wächst, da gibt es keine Kühe. Und wo keine Milch mehr fließt, gibt es auch keinen Käse mehr.“

Der amtierende EU-Außen- und Innenminister Frank-Walter Weicheier* äußerte sich ebenfalls positiv über das Resultat des Einsatzes: „Diese Aktion war alternativlos und nachhaltig. Widerstand gegen die vereinigten Staaten der EU ist nun mal zwecklos.“

Sein Amtskollege, EU-Agrar-Wirtschafts-und Finanzminister Wolfgang Schummler* zeigte sich ebenso zufrieden über den militärischen Erfolg:

„Nachdem unser Nachrichtendienst NSA-EU eindeutige Beweise erbringen konnte, dass die Restdeutschen noch im Besitz einer alten deutschen Nationalflagge und einem prall gefüllten Lager mit einheimischem Gemüse und Obst waren, mussten wir eingreifen. Bei einem nichtdeutschen Bevölkerungsanteil von 85 Prozent in diesem Teil der EU hat die neue europäische Geschichte die Ewiggestrigen nun endgültig hinweggefegt. Und das ist gut so.“

Schummler hatte als Vorstandsvorsitzender der EURO-Regierungsbank für die Finanzierung des Einsatzes gesorgt.

Die türkischen Söldner, die der Brigade Gewehr bei Fuß zur Seite gestanden hatten und morgen früh in Brüssel zurückerwartet werden, sollen vom EU-Verteidigungsminister Walter Weicheier persönlich mit einem Handschlag begrüßt und anschließend bei einer Militär-Zeremonie geehrt werden.

Frank-Walter Weicheier wird nach der Ehrung gleich weiter nach New York reisen, um mit den Amerikanern über die Auflösung der Nato zu verhandeln.

Weitere Meldungen des Tages

Europäer jetzt alle gleich schlau!

Gute Nachrichten gibt es auch aus den staatlichen Versuchslabors des EU-Ministerrates. Forscher haben ein Serum entwickelt, dass den Intelligenzquotienten der EU-Einwohner auf ein 30er-Level herabsenkt. Manuel Mafioso*, Minister für Europäische Gleichschaltung, äußerte sich gegenüber unserem Korrespondenten: „Die Idee der EU ist die Gerechtigkeit und die Gleichheit unter allen europäischen Völkern. Wir konnten es nicht hinnehmen, dass Menschen mit einem höheren IQ bessere Bildungs- und Arbeitschancen haben, als Menschen mit einem geringeren IQ. Deshalb haben wir das 30er-Serum entwickelt. Schon in den nächsten Wochen werden wir in der Lage sein, jeden Bürger ausnahmslos zu impfen. Dann haben wir unser Ziel erreicht und alle EU-Bürger haben die gleichen geistigen Voraussetzungen. Dieser Eingriff dient der Zukunft unseres vereinten Europas und wurde deshalb auch vorab vom EU-Zentralkomitee einstimmig beschlossen.“ Nach dem ersehnten 30er-Level-Serum steht nun die Angleichung des europäischen Klimas und der Natur im Fokus der Forscher.

Mafioso: „Es kann nicht sein, das es hier regnet und dort die Sonne scheint. Es kann nicht im Sinne des europäischen Gedankens sein, dass es hier kalt und dort heiß ist. Es ist ungerecht, wenn hier die Blumen blühen, ein Bach plätschert  und dort Dürre oder Frost herrschen. Um dieses klimatische Ungleichgewicht innerhalb unseres neuen Europas abzuschaffen, haben wir uns entschlossen, einen biochemischen Klimawandel herbeizuführen, damit von Norwegen bis Sizilien das ganze Jahr über 23 Grad herrschen, es jede zweite Nacht regnet und ansonsten die Sonne scheint. Der Winter als ertraglose Jahreszeit wird abgeschafft. Wir freuen uns jetzt schon auf die Zitronen aus Spitzbergen und auf die auf Heringe aus dem Gardasee.“

Sieg für die EU-Gewerkschaft

Nach langen und zähen Verhandlungen konnte heute Nachmittag der erfolgreiche Abschluss der diesjährigen Tarif-Runde vermeldet werden. Europaweit wird nun das Taschengeld für alle arbeitenden und nicht arbeitenden Bürger auf 440 Euro im Monat erhöht.

Theo Winter*, Vorsitzender der EU-Gewerkschaft: „Wir hatten eigentlich 441 Euro verlangt, können aber durchaus mit diesem Kompromiss leben. Der europäische Gedanke ist der Gedanke der Solidarität mit den Schwachen, also können sich jetzt auch diejenigen bequem zurücklehnen, die sich bislang nur unbequem zurücklehnen konnten.“

Sicherheitsbehörde mit neuer Spitze

Der europäische Verfassungsschutz hat heute eine neue Vorsitzende gewählt. Mit über 99 Prozent wurde Sahra Wagenfürst* ins Amt gehoben.

Wagenfürst: „Ich betrachte diese Wahl als eine Herausforderung und werde mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln sämtliches der europäischen Idee zuwiderlaufendes Gedankengut schon im Keim ersticken. Die dazu entwickelten Schädel-Scanner werden in den nächsten Tagen an sämtlichen Flughäfen und Bahnhöfen aufgestellt. Die Überführten können anschließend direkt in die Gehirnwaschanlage gebracht und von Kopf bis Fuß gereinigt werden.“

Kein Auto mehr in Europa!

Bei einem feierlichen Akt in Wolfsburg wurde heute das letzte Auto verschrottet. Unter dem Jubel der aus allen EU-Bezirken angereisten Radfahrer nahm EU-Verkehrsminister Peter Wildsauer* Abschied von dieser sündhaften Vergangenheit:

„Ich bin froh, dass wir diesen Sprit-Wahnsinn und die Umweltverschmutzung jetzt endgültig hinter uns lassen können. Europa ist nun unumkehrbar von dem Monster „Auto“ befreit. Wir sind jetzt völlig unabhängig vom Öl konkurrierender Kontinente und werden in aller Ruhe den öffentlichen Fernverkehr und die interkontinentalen Radfahrwege ausbauen.“

Kritik wurde nur laut, als sich EU-Verkehrsminister Wildsauer nach der Feier in seinem Mercedes wieder nach Brüssel fahren lies. Ein Sondergesetz erlaubt es den EU-Ministern und EU-Angestellten, weiterhin Pkws zu benutzen. Der EU-Fuhrpark wird allerdings schon lange mit “kollektiven Blähungen” betankt.

Weitere Kurzmeldungen des Tages

Die Rente mit 100 ist durch. Mit großer Mehrheit hat der EU-Ministerrat beschlossen, das Rentenalter erneut heraufzusetzen. Wer in Europa 100 Jahre alt wird, hat nun endlich Anspruch auf 439 Euro im Monat. Egal ob er gearbeitet hat oder nicht. Und das bis zum Ende seines Lebens.

Neuer EU-Sprach-Kodex. Die europäische Sprach-Kommission hat  ein neues Gender-Gesetz verabschiedet. Danach ist es ab sofort verboten, geschlechtshinweisende Worte wie „sie“, „er“,  „die“ und „der“, „Herr“ oder „Frau“ zu benutzen. Stattdessen müssen die  Wörter „es“ und „das“ verwendet werden. Das europäische Sprach-Archiv wurde bereits entsprechend aktualisiert. So heißt es jetzt zum Beispiel „It loves you, yeah, yeah, yeah“, „Das neunte Sinfonie von Beethoven“ und „Es gehört zu mir, wie das Name an das Tür“. Das Gesetz tritt am 1. August dieses Jahres in Kraft. Zuwiderhandlungen können mit einer Geschlechtsneutralisierung (z.B. Kastration) unter staatlicher Aufsicht oder mit Freiheitsentzug bis zu 15 Jahren bestraft werden.

Das Wort „Geschlecht“ wird ab sofort durch das Wort „Gegut“ ersetzt.

Und nun der Wetterbericht von gestern…

*Name wurde von der Redaktion geändert

(www.journalistenwatch.com)

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