Es ist seit langem immer wieder dasselbe: Kaum kritisiert jemand den Zeitgeist und seine unerträglichen Linksausleger, zeigen sich zum großen Teil hysterische und von Profilneurosen gezeichnete Reaktionen, besonders aus dem Bereich gleichgeschalteter Medien. Ob der Gescholtene Thilo Sarrazin, Akif Pirinçci oder Henryk M. Broder heißt, ist egal, das Kampfmittel ist gleich: Vernichtung um jeden Preis! Doch nun gerät diese Vernichtungswelle an ihre Grenzen:
Es geht nämlich jetzt um Akif, einen deutschen Autor türkischer Abstammung, der bisher lediglich durch spannende Katzenkrimis eine breite Bekanntheit und eine große Leserschaft erreicht hat, aber zu politischen Feldern noch nicht vorgedrungen war. Das hat sich radikal geändert. Der Mann redet Klartext, polarisiert und provoziert. Die vereinigte Linke ist sprachlos und kriegt das Nervenflattern. Die sonst übliche Faschismus- bzw. Nazikeule muß in der linken Asservatenkammer bleiben; denn der Mann ist Türke, ein nach Deutschland eingebürgerter. Der von mir hochgeachtete Chefredakteur von „Journalistenwatch“, Thomas Böhm (http://journalistenwatch.com/cms/), schreibt auf seinem blog: „…Akif Pirinçci hat das geschafft, was vielen Autoren vorher nicht gelungen ist. Er hat mit „Deutschland von Sinnen“ die Mainstream-Journalisten aus der Reserve gelockt und sie gleichzeitig als das bloßgestellt, was sie sind: Handlanger und Profiteure eines fettgefressenen Systems, die das wieder ausspucken, was ihnen von der Politik in den Hals gestopft oder auf den Redaktionstisch gelegt wurde…
…Bei so viel Schnappatmung (der Begriff „Rezension“ wäre in diesem Zusammenhang übertrieben) bleibt den linksseitig gelähmten Wiederkäuern natürlich nicht genügend Luft, Akif Pirinçci inhaltlich zu widerlegen, sich überhaupt ernsthaft mit seinen Thesen auseinanderzusetzen. Also lenken sie auf Akifs Schreibstil ab. Und genau das ist der Punkt. Akif verwendet die Sprache des Volkes, fernab von hohlen intellektuellen Phrasen gibt er das wieder, was unten auf der Straße und in den Kneipen – mehr und mehr hinter vorgehaltener Hand (Feind hört mit) – geredet wird. Diese Sprache allerdings war und ist unseren feinen Herren, die auf ihren angewärmten Redaktionsstühlen kleben, schon immer ein Graus. Das System ist gut eingespielt, und so findet die Zensur im Kopf statt. Kein Wunder also, daß sie alle durchdrehen, wenn jemand mit scharfer schwarzer Tinte und spitzer Feder ihr Nest beschmutzt und zerkratzt.“ Dem ist nichts hinzuzufügen – außer der Empfehlung, das Buch zu lesen.
Mit der Verurteilung von Pirinçci und Genossen wird zugleich der Verlust der Meinungsfreiheit in unserer Gesellschaft deutlich, der mit einem ausufernden, von Sarrazin so bezeichneten „Tugendterror“ einhergeht. Die gegenwärtige Meinungsmafia – so bezeichnet sie u. a. der Medienwissenschaftler Norbert Bolz – ist ein Konglomerat von gesellschaftlich schwer situierbaren Grünen und noch diffuseren „Linken“, begleitet von einem Konzert gleichgeschalteter, geneigter Medien – die moderne Erscheinung eines neuen Jakobinertums. Wenn man sie genauer untersucht, kommt ein erbärmliches Häuflein linker Pharisäer heraus – ein alternatives Spießertum.
Das von der behaupteten „moralischen Mehrheit“ getragene Meinungsmonopol und die damit einhergehende intellektuelle Gleichschaltung bedeuten nichts weniger als den Verlust eines unserer wesentlichen Grundrechte: Man muß doch grundsätzlich über alles reden dürfen, ohne daß die Meute politisch Korrekter über einen herfällt! Nur dann, wenn man andere Meinungen gelten läßt, kann man in einem freien Austausch von Argumenten in einem dialektischen Prozeß gesellschaftliche Fortschritte erzielen. Aber offensichtlich ist das genau der Juckelpunkt, der die politisch Korrekten verwirrt: Ein dialektischer Prozeß erfordert Offenheit für Argumente. Wenn mein Weltbild aber geschlossen ist und nicht zur Disposition gestellt wird, kann ich keinen Dialog mehr führen.
Seelenlose politische Korrektheit und oberflächliche Pseudo- bzw. Doppelmoral vergiften das gesellschaftliche Klima. Und das erst recht in einem Land der „Dichter und Denker“, in dem ein gewisser Immanuel Kant einst nicht nur seinen „kategorischen Imperativ“ formulierte, sondern auch die Forderung erhob: „Habe den Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen.“ Wie aber soll mancher das erreichen, der keinen hat?!