Von Thomas Böhm*)
Kein vernünftiger Mensch käme auf die Idee, die christliche Nächstenliebe vom christlichen Glauben abzukoppeln. Von daher ist es merkwürdig, wenn Islamvertreter und ihre Fürbitter aus Politik und Medien öffentlich versuchen, den Islamismus mit allen seinen brutalen und radikalen Ausschweifungen vom Islam zu trennen. Weil das Thema nicht so positiv besetzt ist?
Es zeigt auf jeden Fall die große Verzweiflung in der muslimischen und der ihr nahe stehenden Unterstützer-Szene in Europa, die auf der einen Seite um das Image des Islams fürchten und auf der anderen Seite Angst haben, sich als Strenggläubige plötzlich auf der Seite der Gewalttätigen wiederzufinden.
Sicherlich ist es richtig und wichtig, mit allen zur Verfügung stehenden militärischen Mitteln den Vormarsch der IS-Terror-Milizen auszubremsen. Aber stoppen kann man ihn mit Waffen nicht. Denn bei diesen Extremisten läuft das so wie bei einer Hydra. Schlägt man ihr den Kopf ab (womit wir wieder beim Thema wären), wachsen zwei neue nach. Außerdem bedienen sich die Koranbefolger bereits jetzt schon der perfiden, aber wirksamen Hamas-Strategie: Feige, wie Terroristen nun mal sind, verschanzen sie sich hinter der noch nicht geflüchteten Zivilbevölkerung und hoffen auf viele Opfer. Die Konsequenz aus dieser Taktik: Die empörten Muslime hassen die USA und ihre Verbündeten noch mehr und fordern Vergeltung.
Die Gewaltspirale wird sich also, ganz im Sinne der islamischen Erfinder, weiterdrehen – wenn nicht jemand mal kräftig dazwischen haut. Letztendlich können es die Muslime allerdings nur selber richten und dem Wahnsinn Einhalt gebieten. Dabei müssen sie das Übel bei der Wurzel packen: dem Koran.
Nun behaupten die Gelehrten, dass nur der Prophet selbst am Koran herumfummeln könne. Aber da uns die Zeit davonrennt und niemand weiß, ob und wann Mohammed wieder unter uns Lebenden weilen wird, brauchen die Muslime, zumindest diejenigen, die außerhalb der islamischen Staaten leben und eine individuelle Lebensgestaltung dem religiösen Reinheitsgebot vorziehen, eine Alternative.
Und da Mohammed selbst den Koran zu einem späteren Zeitpunkt mit strengeren, um nicht zu sagen, gewalttätigeren Suren aufgefrischt hat, auf die sich gerade die IS-Terroristen berufen, kann es nur darum gehen, den Koran wieder zu besänftigen.
Wer wäre da besser geeignet als eine Frau, eine tapfere und mutige Muslima. Eine Heldin. Eine Prophetin!
Jetzt wissen wir natürlich auch alle, dass es nur EINEN Propheten gibt. Aber steht irgendwo geschrieben, dass es keine Prophetin geben darf? Und wenn das zu hochgegriffen ist – wenigstens braucht es eine wie Luther – eine Lutherin!
Eine Reformatorin, die sich das Kopftuch herunterreißt, es auf eine Pflugschar bindet und damit den Koran umschreibt. Eine, die die „bösen“ Suren löscht, die Scharia in die Biotonne der Geschichte tritt, alles politisch-ideologische des Islams verbannt und den Hass-Predigern und Chefideologen das machtgierige Fell über die Ohren zieht, so dass nur noch der positive, spirituelle Teil übrigbleibt.
Eine Lutherin wäre prima, auch, weil sie – sozusagen als Nebeneffekt – dem archaisch-patriarchischen Bestandteil dieser Religion den entzückenden, frisch lackierten Mittelfinger zeigen könnte.
Geht nicht?
Gibt’s nicht! Auch die römisch-katholische Kirche hätte sich vor dem Auftauchen Luthers nicht ausmalen können, dass es so etwas wie eine Reformation möglich ist. Irgendwann aber waren die Thesen an die Kirchentür genagelt. Moscheentüren gibt es genug, und die halten das auch aus.
Wenn das keine Lösung ist! Dann Gnade uns Gott!
*)Thomas Böhm ist Chefredakteur des Mediendienstes „journalistenwatch“ und regelmäßiger Kolumnist auf conservo