Wie Zorn der Gerechte Bundespräsident Gauck eine Party versaute

zorn-grafik-180x216Lesen Sie heute die vierte Folge der neuen JouWatch-Helden-Saga!

Von Thomas Böhm*)

Thomas Böhm
Thomas Böhm

Mit sich und der gesamten Republik zufrieden lächelte der Bundespräsident in seinen goldgerahmten Spiegel hinein. Das Gesicht saß wieder gut, die Mundwinkel waren von seinen Visagisten perfekt nach oben und in die Breite gelegt worden.

Die Fotografen würden sich freuen. Auch auf seine Gäste. Joachim Gauck hatte zum „Willkommenskultur-Festbankett“ geladen. Zu einem ganz außergewöhnlichen Empfang. Sämtliche Botschafter der Länder, die mindestens einen, besser aber gleich Tausende Flüchtlinge hier vor Ort eingeschleust hatten, wurden freudig erwartet. Also fast die komplette diplomatische Welt. Die Fraktionsvorsitzenden und Migrationspolitiker der guten Parteien hatten ebenfalls zugesagt.

Gauck hatte wochenlang an seiner Rede feilen lassen und sie mit der glanzvollen Überschrift „Mein Deutschland, das Scheunentor“ versehen. Nun las er sie sich noch einmal vor dem Spiegel laut vor. Alles prima, alles paletti. Die Show konnte beginnen. Eine Hundertschaft unterwürfiger Bediensteter hatte im prachtvollen Garten des Schloss Bellevue bereits alles fein hergerichtet. Es sollte „Mehrfach gedroschener Einheitsbrei“ und für jeden ein Glas „Wasser-predigen-und-Wein-saufen-Cocktail“ serviert werden.

Gauck zupfte noch einmal seine Krawatte zurecht und schritt gemächlich, Lippen schürzend, Richtung Tor. Er wollte jedem Gesandten gleich am Eingang persönlich die Hand küssen. Doch auf dem halben Wege blieb er verdutzt stehen. Seine mit dem Alter schon etwas wässrigen Gucklöcher nahmen einen Tumult vor dem Tor wahr. Die Sicherheitskräfte rannten hin und her, aus der Ferne waren Polizeisirenen zu hören. Was war da los?

Statt der erwarteten Staatskarossen rüttelten aufgebrachte Menschen am gut gesicherten Zaun, brüllten irgendetwas und wedelten mit Plakaten durch die Luft. Es waren nur wenige Deutsche darunter, das konnte der Bundespräsident trotz Sehschwäche sofort erkennen. Da Gauck aber nicht nur ein Mann der klugen Worte sondern auch der besonders klugen Taten war, ging er weiter. Er musste sich das Geschehen aus nächster Nähe genau betrachten. Schließlich war das hier sein Schloss und er der alleinige Herrscher dieses prunkvollen Anwesens, da muss man natürlich auch wissen, wer da alles um Einlass bittet.

Das Tor war zwar noch verschlossen, doch die aufgebrachte Menge drückte dagegen, die Sicherheitskräfte waren in heller Aufregung, einige hatten schon Schlagstöcke und Pfefferspray gezückt. Aber Gauck, ganz gewiss auch ein Mann des Friedens, schob seine Beamten zur Seite und baute sich direkt hinter dem noch sicheren Tor auf. Eine wahrlich eindrucksvolle Erscheinung.

„Was ist euer Begehr?“, wollte er von den wütenden Menschen draußen vor dem Tor wissen. Vor ihm hatte sich ein wahrlich bunter Haufen versammelt. Menschen aus aller Herren Länder, von den Frauenländern ganz zu schweigen. Genauso bunt wie das Völkchen, das er eingeladen hatte. Nur ohne Diplomatenpass und Staatskarossen.

„Lass uns einfach rein, den Rest besprechen wir später“, sagte einer, der ganz vorne am Gitter stand und anscheinend die Rolle des Rädelsführers übernommen hatte.

Was Gauck nicht wissen konnte, es handelte sich bei diesem Rabauken mit der großen Klappe um Zack Zorn den Ge-Rechten. Der hatte sich einfach bei einer Altkleidersammlung bedient, sich als Vollpfosten verkleidet, im Chaos & Anarchie-Bezirk Kreuzberg unter die Flüchtlingsaktivisten gemischt und führte hier nun im schwarzen Kapuzen-Shirt vor dem Schloss Bellevue das Wort.

Damit Zorn hier seine Show abziehen konnte, hatte er die Botschafter mit einer gefälschten „neuen“ Einladungskarte direkt in die Gerhard-Hauptmann-Schule nach Kreuzberg geschickt, „da das Schloss Bellevue wegen eines Wasserrohrbruches für Festivitäten bis auf weiteres nicht zur Verfügung stehen könne.“ Die Schule war jetzt leer, weil sich sämtliche Flüchtlinge und Aktivisten, von Zorn angestachelt, mit ihm auf den Weg in eine bessere Zukunft, also ins Schloss Bellevue gemacht hatten. Mit Kind und Kegel, Kopftuch und Machete.

Gauck wankte und schwankte. Einerseits wollte er seinem Ruf als Freund aller Migranten, Einwanderer, Ausländer, Flüchtlinge und Asylanten gerecht werden, andererseits hatte er Angst um das teure Geschirr und die kostbaren Teppiche in seinen Gemächern.

Zu Recht, denn kaum hatte er das Tor öffnen lassen, stürmte die Meute mit Sack und Pack durch den Schlossgarten. Die Flüchtlinge, völlig außer sich vor Freude, bauten sich in Nullkommanichts eine kleine Zeltstadt auf, durchwühlten das Schloss nach Essbarem und anderen verwertbaren Gegenständen und schächteten vor den Augen des Bundespräsidenten gleich mal zwei Lämmer.

Die Grillparty war eröffnet, der Pfefferminztee floss in Strömen, die Joints glühten, ein Imam bat zum Gebet, bunte Fähnchen wehten im sanften Sommerwind. Innerhalb kürzester Zeit verwandelte sich der Schlossgarten zum Entsetzen des Bundespräsidenten in eine multikulturelle Müllkippe. Gauck wurde ungehalten und wandte sich an den Anführer der Eindringlinge.

„Also, so geht das nicht. Ihr haust ja hier wie die Vandalen!“ „Noch so ein ausländerfeindlicher Spruch und wir jagen vom Hof, Du Rassist“, konterte Zorn und schwang bedrohlich seine Flachzange.

„Aber gibt es nicht woanders noch Platz für die armen Menschen?“, jaulte der Bundespräsident. „Ihr müsst doch nicht gleich meinen Amtssitz in ein Flüchtlingsheim umbauen. Ich bin auch gerne bereit, für Euch eine passende Unterkunft zu organisieren. Gerne auch mit SAT-TV und Mikrogrill. Es wird Euch auch an nichts mangeln, das verspreche ich. Ich stehe zu meinem Wort, schließlich bin ich der Bundespräsident, und meine Flüchtlingsfreundlichkeit ist sprichwörtlich.“

„Genau, und deshalb nehmen wir Dich auch beim Wort. Schließlich redest Du in Deinen Reden immer davon, dass Deutschland alle Einwanderer, Migranten und Flüchtlinge dieser Welt mit offenen Armen empfangen sollte, jetzt ist die Zeit gekommen, mit gutem Beispiel voranzugehen. Und was gibt es Repräsentativeres für Deutschland als dieses wunderschöne Schloss? Betrachte es einfach als Zeichen Deiner so oft geäußerten Großmütigkeit, dass Du den armen Menschen dieser Welt mal ein wenig von Deinem Wohlstand abgibst, statt immer nur Menschlichkeit zu predigen und damit die anderen zu meinen.“

„Und wer macht hier hinterher wieder sauber?“, wollte Gauck, jetzt schon etwas kleinlaut, noch wissen. „Dafür habe ich gesorgt“, antwortete Zorn und pfiff einmal ganz kurz durch die Zahnlücke. Hinter ihm tauchten jetzt mehrere, ebenfalls schwarz gekleidete Typen auf. Sie waren alle aneinander gekettet. Ein großer Schwarzer schwang die Peitsche. „Das ist meiner Arbeitskolonne“ erklärte Zorn dem verdutzten Bundespräsidenten den Aufzug. „Alles Flüchtlingsaktivisten, die sich freiwillig gemeldet haben, die Folgen ihres selbstlosen Handels selbst wieder wegzuräumen.“

„Aber die bekommen doch sicher den Mindestlohn?“, fragte Gauck noch einmal nach. „Aber selbstverständlich. Bezahlt werden die von den Diäten der Kreuzberger Abgeordneten der Grünen, der SPD, der Linken und den Piraten.“

„Das haben die doch aber nicht freiwillig gemacht?“, mutmaßte Gauck. „Na, ja. Ich habe ein wenig nachgeholfen und das Geld als Solidaritätsbeitrag unserer flüchtlingsfreundlichen Politiker eingefordert“, grinste Zorn und fuchtelte noch mal mit der Flachzange vor der Nase des Bundespräsidenten herum. Darauf konnte Gauck nichts erwidern und so packte er seine sieben Sachen und zog mit samt seinen Hofschranzen von dannen.

Da Zorn sichergehen wollte, dass der etwas verwirrte Bundespräsident auch sein Ziel erreichte, begleitete er ihn nach Kreuzberg, steckte ihn in einen der verschmutzten Räume der Gerhard-Hauptmann-Schule, nahm ihm seinen Personalausweis ab und tunkte ihn in einen Topf Schokoladensoße. Und wenn er nicht gestorben ist, dann wartet Gauck noch heute auf sein Asylverfahren.

Zorn der Ge-Rechte, aber war zufrieden und schnitt eine Kerbe in den Griff seiner Flachzange.

Dieses war der vierte Streich, doch der fünfte folgt am nächsten Sonntag.

*) Thomas Böhm ist Chefredakteur des Mediendienstes „Jornalistenwatch“ und häufiger Kolumnist auf conservo; Zeichnung: Stefan Klinkigt)

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