Von Thomas Böhm*)
Die linken Medien missbrauchen mal wieder die Asylanten, um gegen besorgte Bürger vorzugehen.
Im Tagesspiegel stand heute: „Die Zahl der Übergriffe auf Heime und Wohnungen von Flüchtlingen in Deutschland ist in den vergangenen Monaten dramatisch gestiegen. Nach Auskunft der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag verzeichnete die Polizei in ganz Deutschland allein zwischen Oktober und Dezember 67 rechtsextrem motivierte Delikte – von der Volksverhetzung bis zum tätlichen Angriff mit Waffen und Brandsätzen auf die Häuser oder ihre Bewohner…“
Das ist natürlich widerlich und nicht zu verzeihen. Aber genau so widerlich ist es, wenn man diese Übergriffe den Teilnehmern von PEGIDA in die Schuhe schiebt:
„Menschenfeindliche Einstellungen“
Der Bielefelder Gewaltforscher Andreas Zick, dessen Forschungsgruppe seit mehr als einem Jahrzehnt rechtsextreme und menschenfeindliche Einstellungen untersucht, findet die Entwicklung nicht überraschend. Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte hätten schon im Zuge des „sehr klar gegen Zuwanderung und sogenannten ,Asylmissbrauch‘ fokussierten Europawahlkampfs“ Anfang 2014 zugenommen; dies habe sich auch im Gefolge der Pegida-Demonstrationen angekündigt. „Die menschenfeindliche Stimmung führt nicht automatisch zu Taten, aber sie motiviert gewaltbereite Personen und Gruppen und wird von den Tätern zur Rechtfertigung herangezogen“, sagt Zick. „Menschenfeindlichkeit wird als Norm wahrgenommen oder herangezogen. Das gilt für alle Hasstaten, auch jene von Menschen mit Migrationshintergrund gegen andere.“
Kahane, „Netz gegen Nazis“ etc.: natürlich Pegida
Auch Anetta Kahane, die Vorsitzende der Amadeu-Antonio-Stiftung, die sich gegen Rechtsextremismus im Alltag engagiert, sieht diese Verbindung: „In Sachsen können wir einen direkten Zusammenhang zwischen solchen Angriffen und dem Zulauf zu Pegida sehen.“ Während in Westdeutschland rechtsextreme Kameradschaften die Hinterleute seien, handele im Osten auch „die beleidigte Mittelschicht“. Der „handfeste, dicke Rassismus“ dort ähnle dem anderer Transformationsgesellschaften. „Man hätte ihm aber politisch Grenzen setzen müssen und nicht auf seine Ausbrüche mit einer Rentenerhöhung hier und einem Jugendklub dort reagieren dürfen. Pegida weist auf die großen Schwächen der Nach-Vereinigungs-Politik hin.“ (tagesspiegel.de/politik/hass-auf-fluechtlinge-dreimal-mehr-angriffe-auf-asylbewerberheime/11349336.html)
Merkwürdig nur, dass die linken Medien jedes Jahr mit solchen Zahlen aufwarten. So durften wir letztes Jahr, als es PEGIDA noch gar nicht gab auf „Netz gegen Nazis“ folgendes lesen:
„Die Amadeu Antonio Stiftung und PRO ASYL zählen einen deutlichen Anstieg von Angriffen gegen Flüchtlingsunterkünfte. Allein in 2014 lassen sich bereits jetzt 68 gewalttätige Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte zählen, darunter 33 Brandstiftungen. Zudem haben wir Kenntnisse von 55 tätliche Übergriffe auf Einzelpersonen. Schon 2013 war laut Bundeskriminalamt die Anzahl der Gewalt- und Propagandadelikte auf mehr als das Doppelte gegenüber dem Vorjahr (2012: 24 / 2013: 58) gestiegen. Asylsuchende werden deutschlandweit derzeit zur Zielscheibe rassistischer und rechter Hetze…“ (netz-gegen-nazis.de/artikel/chronik-zu-angriffen-und-hetze-gegen-fl%C3%BCchtlinge-2014-9322
Fehlt noch die taz
Und die „taz“ ist natürlich auch immer dabei, wenn es darum geht, den Feind zu orten, ohne ihn tatsächlich habhaft zu werden: „
Gerstungen reiht sich ein in eine beunruhigende Serie. Wie aus Zahlen des Bundeskriminalamtes (BKA) hervorgeht, die der taz vorliegen, stieg die Zahl der Übergriffe auf Flüchtlingsunterkünfte im letzten Jahr drastisch: Zählten die Sicherheitsbehörde 2012 noch 24 Delikte, waren es 2013 bereits 58 – mehr als eine Verdoppelung. Und das BKA führt hier nur die eindeutig rechtsextrem motivierten Straftaten auf. Flüchtlingsinitiativen sprechen dagegen von einer weit höheren „Dunkelziffer“, verweisen auf eine Reihe weitere Übergriffe auf Asylunterkünfte. So zählt etwa das Internetportal „Monitoring Agitation Against Refugees in Germany“ für 2013 insgesamt 113 Angriffe oder rassistische Aktionen gegen Heime“. (taz.de/!134080/)
Gewalt IN Asylantenheimen?
Aber wie sieht es aus mit der Gewalt IN den Asylantenheimen? Da erfahren wir von den linken Medien nicht all zu viel. Doch wird man natürlich bei Google schnell fündig: „In einem Münchner Asylbewerberheim eskalierte der Streit eines Jugendlichen mit einem Familienvater. Dieser attackierte schließlich den jungen Mann mit einem Küchenmesser…“ (augsburger-allgemeine.de/bayern/Messerattacke-in-Asylbewerberheim-id30562137.html)
„Zwei Asylbewerber aus dem Tschad gerieten am Abend des 20. April im Flüchtlingsheim in Beelitz-Heilstätten (Potsdam-Mittelmark) in Streit. Der 33-jährige Bashir N. hat nur durch ein Wunder überlebt. Für die brutale Messerattacke wurde der 23-jährige Shukri M. am Dienstag zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt.“ (maz-online.de/Lokales/Potsdam/Haftstrafe-fuer-Messerattacke-im-Asylheim)
„In einem Wohnheim für Asylbewerber im Berliner Ortsteil Niederschöneweide ist am Montag ein 21-jähriger Mann tot aufgefunden worden. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, wurde das aus Afghanistan stammende Opfer durch einen Schnitt in den Hals getötet. Vom Täter fehlt jede Spur.“ (messerattacke.wordpress.com/2012/12/10/fahndung-berlin-messerattacke-im-asylheim-toter-afghane/)
„Er weinte, er warf sich auf den Boden, er flehte. Der 27-jährige Äthiopier, der im November des vergangenen Jahres mit einem Messer auf einen Landsmann losgegangen war, muss ins Gefängnis. Das Schwurgericht Bayreuth sah es als erwiesen an, dass der Mann seinen Mitbewohner in der Asylbewerbergemeinschaftsunterkunft in der Himmelkronstraße in Bayreuth töten wollte. Das Urteil: Vier Jahre Freiheitsstrafe wegen versuchten Totschlags.“ (nordbayerischer-kurier.de/nachrichten/messerattacke-asylbewerberheim-vier-jahre-haft-fuer-den)
„Christliche Flüchtlinge aus dem Nahen und Mittleren Osten sind in deutschen Asylantenheimen häufig Opfer muslimischer Gewalt. Das berichtete das ARD-Magazin „Report München“ am 29. Juli.“ (idea.de/nachrichten/detail/gesellschaft/detail/uebergriffe-auf-christliche-fluechtlinge-in-deutschen-asylantenheimen-87471.html)
Muss man sich nicht mal die Frage stellen, wer für Asylanten gefährlicher ist? Der hasserfüllte Mitbewohner, oder der hasserfüllte Anwohner? Aber diese würden sicherlich nur seriöse Journalisten, Parteien und Stiftungen stellen, die Asylanten nicht für politische Zwecke missbrauchen wollen.
*) Der Berufsjournalist Thomas Böhm ist Chefredakteur des Mediendienstes „Journalistenwatch“ und ständiger Kolumnist bei conservo