Anders als befürchtet, verlief der Gebetszug in Münster verhältnismäßig friedlich und hob sich ab von vielen ähnlichen Veranstaltungen – wie der (oben stehende) Bericht über die Anti-Genderdemo in Stuttgart (des gleichen Tages) zeigt. Er beweist vor allem, daß „unsere“ Teilnehmer sich stets friedlich verhalten, und daß die Lage überschaubar bleibt, wenn die Polizei den nötigen Einsatz zeigt.
Über den „Kreuze-Marsch“ am 21. März in Münster berichtet Felizitas Küble*):
Marsch gegen Abtreibung
Von Felizitas Küble
Gestern veranstaltete die Initiative “EuroProLife” wieder ihren jährlichen 1000-Kreuze-Marsch gegen Abtreibung in der Westfalen-Metropole. Ca. 150 Christen aus nah und fern, junge und erwachsene, trafen sich auf dem Ägidii-Kirchplatz in Münster um ca 14,30 Uhr bei strömendem Regen. Erst bei der nachfolgenden Demonstration durch die Innenstadt hellte sich das Wetter auf.
Auch Pfarrer Paul Spätling kam mit einigen Freunden aus dem Niederrhein zu uns nach Münster. Er wurde deutschlandweit bekannt, nachdem er sich unlängst auf einer Pegida-Veranstaltung islamkritisch äußerte, was ihm ein Predigtverbot durch Bischof Felix Genn einbrachte.
Das FOTO zeigt den unbeugsamen Priester mit einer Marien-Ikone in der Hand. Hinter ihm sehen wir Benno Hofschulte, Leiter der Aktion “SOS Leben” in Frankfurt; er hält ein Plakat hoch, das Kardinal von Galen zeigt.
„Kreative Proteste“ Linksradikaler verpuffen
Da linksradikale Gruppen bereits wie üblich ihre “kreativen” Proteste angekündigt hatten, wurde der Platz weiträumig abgesperrt und durch ein starkes Polizeiaufgebot kontrolliert, damit sich die Randalierer nicht – wie in früheren Jahren bereits geschehen – mitten unter die Lebensrechtler mischen und dort ihren Unfug treiben konnten.
Die Beamten waren in bester Absicht derart vorsichtig, daß Sie zunächst nicht einmal mir (Felizitas Küble) den Gang durch die Absperrung erlauben wollten. Sie fragten mich kritisch, warum ich denn mit dem Rad ankäme. Das fand ich etwas drollig, denn immerhin ist Münster die fahrradbewegteste Stadt Deutschlands (man findet sie sogar in Wikipedia unter “Fahrradstadt” ausführlich beschrieben).
Ich erklärte der Polizei, daß ich mit dem Rad unterwegs zur Demo sei und es an der Kirchwand abstellen wolle. Zudem zeigte ich auf meine Unterschriftensammlung für eine Seligsprechung von Erzbischof Dyba, die ich in der Tasche trug – was die Sicherheitsbeamten dann gnädig bzw. einsichtig stimmte, so daß sie mich durchließen – aber nicht, ohne mich vorher noch zu fragen, wie denn diese Kundgebung genau heißt. Als ich dies korrekt beantwortete, war ihre Skepsis gottlob überwunden…
Allerdings konnte die Polizei trotz ihrer scharfen Kontrollen nicht verhindern, daß sich einige Protestler mitten unter die Lebensrechtler auf dem Ägidii-Platz mischten.
Blasphemische Sprüche der untersten Schublade, z. B. „Gott ist Schrott“
Als die Kundgebung schon begonnen hatte, begannen drei junge Frauen von der “Gegenfront” gotteslästerliche Parolen herumzuschreien (z.B. “Nieder mit Jesus!”), so daß sie sogleich durch Polizisten vom Platz weggedrängt wurden.
Die Sprüche der ultralinken Seite waren dieselben wie in früheren Jahren, am frechsten zweifellos die folgenden: “Gott ist Schrott!” – “Hätt Maria abgetrieben, wärt ihr uns erspart geblieben!” Ansonsten gab es wieder die immergleichen Parolen: “Kein Gott, kein Staat, kein Patriarchat!” – “Ob Kinder oder keine entscheiden wir alleine” – und “Gottlos glücklich sein” samt ähnlichen “Weisheiten”…
Unser Gebetszug mit den vielen weißen Kreuzen und den Plakaten mit dem Bild des “Löwen von Münster” (Kardinal von Galen) führte durch die City Münsters, vorbei an den großen Innenstadtkirchen und auch an der Synagoge.
Die Polizei war mit hunderten von Beamten eifrig damit beschäftigt, die Abtreibungsbefürworter und Antifa-Aktivisten schon im Vorfeld zurückzudrängen. Mehrere große Mannschaftswagen fuhren hinter und vor unserer Demonstration – und vor diesen Wagen waren zudem einige Polizisten auf Fahrrädern (!) und Motorrädern an der Spitze des Zuges.
Die Beamten, die unsere Prozession von beiden Seiten abschirmten, rannten öfter weit nach vorne, um die Randalierer allein schon mit ihrer starken Anwesenheit zu blockieren. Mitunter griff die Polizei – wenn nötig – auch härter zu. Zugleich sorgte die Polizei dafür, daß die Störer nicht von den Seitenstraßen und Gassen heranrücken konnten, weil sie diese schon abriegelte, bevor unser Gebetszug dort ankam.
Dennoch konnten die Sicherheitsleute nicht verhindern, daß die Abtreibungsbefürworter die Aa-Brücke an der Überwasserkirche blockierten, auf welcher wir normalerweise zum Dom ziehen. An der Aa-Brücke wird symbolisch und mit Glockenklang eine Rose nach der anderen ins Wasser geworfen, um an die ungeborenen Kinder zu erinnern, die durch Abtreibung vernichtet werden.
Diese Rosen-Aktion mußten wir angesichts dieser Blockade diesmal auf den Domplatz verschieben. Dort findet jährlich die Abschlußkundgebung statt, sofern die Randalierer dies nicht ebenfalls durch ihre Blockade verhindern (was schon zweimal geschah).
Immerhin konnten wir diesmal auf Umwegen zum Sankt-Paulus-Dom gelangen und dort beim Kardinal-von-Galen-Denkmal an diesen großen Bischof von Münster erinnern, der sich der mörderischen Euthanasie in der NS-Diktatur entgegenstellte und durch seine tapferen Predigten weltberühmt wurde.
Denkmal des Kardinal von Galen beschmiert
Irrsinnigerweise wurde ausgerechnet das Denkmal dieses entschiedenen Nazi-Gegners in der Nacht auf den heutigen Samstag massiv beschmiert, was viel über deren Geist bzw. Ungeist jener Gegner aussagt. Wir standen entsetzt vor diesem Ergebnis wüsten Treibens.
Wie die “Westfälischen Nachrichten” berichten, wurde auch die Mauer zum Klarissen-Kloster am Dom besprüht, ebenso die Ägidii-Kirche:
“Gegen 2:42 Uhr beobachteten Polizisten drei Frauen auf frischer Tat, die die Fassade der Aegidii-Kirche mit roter Farbe besprühten. Die Frauen flüchteten, eine von ihnen konnte später an der Stubengase festgenommen werden. Es handelt sich um eine 19-jährige Grevenerin.”
Unsere Abschlußkundgebung wurde durch den ohrenbetäubenden Krach der Gegenseite massiv beeinträchtigt. Wir konnten die Ansprache unseres Versammlungsleiters W. Hering akustisch kaum verstehen.
Man fragt sich, warum die Linksdemonstranten direkt neben dem unserem Platz ihren abartigen Lautsprecher-Lärm veranstalten konnten bzw. durften. Wären sie von den Sicherheitsbeamten weiter wegwärts gedrängt worden, hätte der Krach uns nicht derart stark gestört. (Insofern sind Polizeieinsatz bzw. Gesetzesbestimmungen in NRW noch verbesserungsbedürftig.)
Dennoch ließen wir uns von unseren Gebeten und Liedern keineswegs abhalten, auch der Dank an die Polizei und ein Vaterunser-Gebet für ihren schützenden Dienst gehörte wieder selbstverständlich dazu.
Zu guter Letzt ging Wolfgang Hering, der Organisator unseres Gebetszugs, auf die Krakeeler zu und überreichte ihnen im Sinne christlicher Nächstenliebe freundlich jene Blumen, die bei der Symbol-Aktion vor dem Galen-Denkmal niedergelegt worden waren. Doch die Randalierer wiesen sein Angebot verhärtet zurück; einige von ihnen nahmen die Rosenblüten in den Mund und spuckten sie dann gegen Herrn Hering aus.
Schon zuvor sangen die Lebensrechtler ein Segenslied in Richtung der Chaoten, was deren Wut jedoch nur steigerte. Die christlichen Beter blieben stets gelassen und ließen sich durch nichts und niemanden provozieren.
*) Felizitas Küble ist Leiterin des Christoferuswerks in Münster, das u. a. das CHRISTLICHE FORUM betreibt: https://charismatismus.wordpress.com/2015/03/21/kreuze-marsch-der-lebensrechtler-erfolgreich-polizei-hielt-linke-chaoten-unter-kontrolle/
www.conservo.wordpress.com