Politik absurd: Die Links-Rechts-Falle
Von Jürgen Stark *)
„Für Objekte kann eine linke und rechte Seite definiert werden, dabei stellt sich häufig die Frage, ob dies vom Standpunkt des Betrachters oder einem anderen Standpunkt aus gesehen wird.“
Wikipedia, Links und rechts
Debatten ohne Sinn und Verstand. Babylonisches Sprachdurcheinander und politischer Wirrwarr vom Feuilleton über nervige Talkshows bis zu den langweiligen Laberrunden im Deutschen Bundestag. Das Trennende nimmt zu, die Machthaber lachen sich ins Fäustchen. Teile und herrsche, eine alte Maxime für raffinierte Machtausübung bestimmt unseren Alltag. Auch wenn wir alle immer noch durch eine komplett veraltete Links-Rechts-Schablone blicken, sind die Themen der Zeit doch ultraklar, sie können aber nicht frei diskutiert werden, weil der Souverän im Pseudo-Bürgerstaat im politisch korrekten Sprachgefängnis sitzt. In Geiselhaft genommen von Politstrategen, die das gesamte Geschehen in einen tagtäglichen Gesinnungstest umwandeln. Merkel und noch weitaus Mächtigere regieren in Hinterzimmern, die Verwaltung schirmt sich ab, in den Vorständen gibt es goldene Handschläge und sonstige Zuwendungen auf nach oben offener Kohleskala – aber das Volk soll schön draußen bleiben und sich mit sich selbst beschäftigen – und das funktioniert tatsächlich, sogar einwandfrei und parteiübergreifend. Dabei würde es knallen und scheppern im Land, wenn alle Bürger über Nacht „Rinks und Lechts“ als lächerlichen Unsinn erkennen und auf dem Müllhaufen der Geschichte entsorgen würden. Wenn wir ohne Links-Rechts-Gesinnungsbrille erkennen würden, was wir hierzulande abläuft, schief läuft und in unserem Namen mit uns und gegen anderen gemacht wird, wenn wir dann neue und echte inhaltliche Bündnisse schließen könnten, wirklich parteiübergreifend (!) – es würde einen RIESENAUFSTAND geben …! Damit es dazu aber nicht kommt, wurde die Political Correctness fürs 21. Jahrhundert erfunden, eine imaginäre, denunziatorische und totalitäre Sprachpolizei oberhalb des halbseidenen Links-Rechts-Gesinnungsschemas, eine Orwellsche Unterdrückungsmethode mit einem bizarren NeuSprech. Der deutsche Wackel-Dackel hat verstanden. Er macht Männchen und macht Meldung. Ohne Ende.
„Unter dem Einfluss von Political Correctness und Tabus entstand in der Bundesrepublik ein alternativloses politisches und intellektuelles Klima, das der Philosoph Peter Sloterdijk folgendermaßen beschreibt: ‚Ob einer sich zur Sozialdemokratie bekennt oder nicht, spielt schon längst keine Rolle mehr, weil es Nicht-Sozialdemokraten bei uns gar nicht geben kann, die Gesellschaft ist per se strukturell sozialdemokratisch, und wer es nicht ist, der ist entweder im Irrenhaus oder im Ausland. Es gibt keine ernsthafte Alternative dazu.’ Und tatsächlich redet heute alle Welt von Gerechtigkeit, wo doch nur Gleichheit gemeint ist; wird dem Kollektiv alles und dem Einzelnen immer weniger zugetraut und die Lösung der Probleme fast nur noch vom Staat erwartet.“
„Was darf man in Deutschland sagen – und was nicht?“, Thomas Wolf, Focus Money
Was wären eigentlich die wirklich wichtigen Themen für Land und Leute? Deutschland driftet und verändert sich. Seit der 1989er Wiedervereinigung und der anschließenden Einführung des Euro bekommen die Bundesbürger einschneidende Veränderungen tagtäglich zu spüren. Die Kaufkraft lässt gravierend nach und – frei nach US-amerikanischem Modell – müssen einfache Arbeitnehmer inzwischen auch schon mal zwei und mehr Jobs machen, um über die Runden zu kommen. Daneben steigen Steuern und Abgaben ins Unermessliche, während der Bundesfinanzminister nicht einmal die Abschaffung der sittenwidrigen steuerlichen Progression sowie das Auslaufen des „Solis“ zulässt. Das Untertanenvolk wird drastisch abkassiert, sein Geld nicht nur griechischen Bankern und Superreichen zwecks Rettung des aberwitzigen Projekts der Vereinigten Staaten von Europa hinterher geworfen. Die EU – ein willkürlich zusammen geworfener Superstaat der Superreichen, der Konzerne und multinationalen Finanz- und Banken-Kartelle sowie der politischen Parteieneliten, die selbst inzwischen Konzernstrukturen aufgebaut haben. Das unsanfter werdende Monster Brüssel steht für mehr Staat und weniger Freiheit seiner Bürger, während der Mittelstand und das freie Unternehmertum bzw. die freiberufliche Selbständigkeit überall markant schwindet, die Bürgerrechte reduziert und die Freigeister vom Hof (bzw. aus relevanten Institutionen) gejagt werden, die Überwachung drastisch zunimmt, die Meinungskontrolle das ganze Land erstickt. Besonders hierzulande bläht sich der ominöse Staatsapparat (mit seinen Parteibuchgünstlingen und sonstigen Hofschranzen der Macht) weiter auf und lässt das gesamte Land zur Verwaltungsmonarchie werden, mit dem Allparteienprimat der Politik im Rücken werden Wirtschaft, freie Medien und die gesamte unabhängige Gesellschaft in die zweite Reihe und auf hintere Plätze verwiesen – wehe dem, der nicht mitmacht!
„Es gibt in Deutschland Tabus. Wer gegen den Euro ist und dies öffentlich kundtut, hat in aller Regel einen schweren Stand. Gutmenschen jeglicher Couleur denunzieren Menschen mit eurokritischen Meinungen in Talkshows als europafeindlich und als Revanchisten. Auch wer den menschengemachten Klimawandel in Frage stellt, findet kaum Fürsprecher. „Solche Menschen haben kein Verantwortungsgefühl für die Zukunft unserer Kinder“, heißt das Totschlagargument. Und wer gar die Schuld an Armut und sozialen Problemen bei den Betroffenen selbst sucht, ist hartherzig und bar jeder Solidarität. Nur das Christentum darf man ablehnen. Weil der Papst die Pille verbietet und Priester im Zölibat leben. Am Islam ist dagegen jede Kritik verboten. Das wäre fremdenfeindlich.“
„Was darf man in Deutschland sagen – und was nicht?“, Thomas Wolf, Focus Money
Während wir drinnen unsere Freiheit und unsere Unabhängigkeit verlieren und unsere Souveränität Stück um Stück an den Primatstaat abgeben müssen, wurde und wird unsere Freiheit von draußen ebenfalls zunehmend bedroht. Bereits 1979 wurde im Iran das stolze Volk der Perser, mit Unterstützung der linken Sozialisten aus aller Welt, in die Knechtschaft unterm Banner des Islam getrieben. Der theokratische Knast und Totalstaat unter dem Islam-Strategen Ayatollah Khomeini gab die Richtung fürs 21. Jahrhundert vor: Fatwa und Krieg gegen den Westen, gegen Freizügigkeit, gegen Menschlichkeit und humanistische Aufklärung und Toleranz. Erstmals probte der Westen nach Hitler wieder feiges Appeasement gegenüber einem eindeutig faschistischen Regime, weshalb sich der Schriftsteller Salman Rushdie in Köln heimlich und privat beim Kollegen Günther Wallraff vor den Bluthunden des Islams verstecken musste. Satanische Verse und ihre Anhänger sowie ihre willigen Helfer.
„Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 dauerte es nur Stunden, bis Verschwörungstheorien kursierten. Eine der ersten war gleich die dümmste: Die Quersumme des Datums 11.09.2001 ergebe 23, in der Popkultur ein Symbol der ‚Illuminaten’. (Tatsächlich ist die Quersumme von 11, 9 und 2001 natürlich 14. Aber das ist ja nicht einmal eine Primzahl.)“
„Alles ganz anders – Die vielen 9/11-Lügen“ von Hubertus Volmer, n.tv, 10. September 2011
Nun hätte man vermuten können, dass die freie Welt am 11. September 2001 den Weckruf gehört hätte. Denkste. Okay, George Bush marschierte noch im Gefolge des größten Attentats aller Zeiten auf die New Yorker Zwillingstürme in Afghanistan ein und stürzte die blutrünstigen Taliban dort – allerdings nur aus der Regierung, in der tiefen Ebene sind diese Killertruppen und Meuchelmörder bis heute mehr als präsent, Attentat für Attentat. Bis nach Paris zu Charlie Hebdo zieht sich nun die Blutspur des Comebacks einer uralten Religion von kriegerischen Beduinen und kriminellen Wegelagerern – der Westen hat dafür keinen Plan und lässt sich auf allen Ebenen angreifen und unterwandern. Nicht einmal die notwendige Differenzierung will gelingen. Während unter Erdogan die Türkei ins Osmanische Reich zurück kehrt, darf sein langer Ditib-Arm seiner islamischen Religionsbehörde eine Moschee nach der anderen in Deutschland bauen, während in Wuppertal eine Scharia-Religionspolizei, der sich wie ein Krebsgeschwür ausbreitenden Salafisten, schon mal den ersten Testlauf zur Übernahme von Germanistan in Eurabien unternimmt.
„Islamkritik wird zuallererst präsentiert durch Menschen, die Verfolgung, Unterdrückung und Gewalt im Bereich des Islam an eigener Person erfahren haben (vor allem als Frauen, aber auch als kritische Geister oder Künstler/Intellektuelle), zum zweiten durch Menschen, die Verfolgung durch andere Totalitarismen erfahren haben (etwa durch den Nationalsozialismus) und nun dasselbe nicht noch mal in anderer Verkleidung erleben wollen (wie Ralph Giordano und andere). Es gibt sogar explizit linke Islamkritiker wie Herbert L. Gremliza, Klaus Staeck oder Alice Schwarzer, die sagen, dass sich Kritik an islamischer Herrschaft nur konsequent aus linker Herrschaftskritik ergibt.“
„Islamkritik ist progressiv, nicht rechts!“, intelligenter.blogger.de
Was bedeuten derart signifikante Entwicklungen für die Meinungsfreiheit, die Debattenkultur und die Qualität des freien Austausches von Ansichten und Absichten? Machen wir uns nichts vor, die deutsche Diskussionskultur ist im Eimer. Total kaputt. Krank und erledigt. Hilflos und vielstimmig. Schreiend betroffen und hasserfüllt abgrenzend. Eine gemeinsame Sprache im Sinne von Gemeinschaft, gemeinsamen Werten, gleicher Empörung und entsprechend kollektiver Wahrnehmung, existiert nicht mehr. Aus einem Land der Dichter und Denker wurde in zwei deutschen Diktaturen ein Volk der Richter und Henker – jetzt ein Volk der paranoiden und neurotisch-autoritären Irrlichter und Lenker.
„Nur ein völliger Dummkopf glaubt, wenn er den Islam gewaltsam gegen Kritik verteidigt, könne er nachträglichen Widerstand gegen Hitler üben.
Berlin 1932: ‚Halt’s Maul, Jude!’
Berlin 2011: ‚Halt’s Maul, Sarrazin!’
Ich mag übrigens Herrn Sarrazin überhaupt nicht. Aber ich mag die Meinungsfreiheit für jeden!“
Kommentar auf „Islamkritik ist progressiv, nicht rechts!“, intelligenter.blogger.de
Würden wir tatsächlich mal über alle Grenzen hinweg für einen Moment die uralten Denkschablonen und die neuen Sprach- und Denktabus vergessen, könnten wir erkennen, dass hinter der groben Einteilung der Menschen in Lager und Schubladen, die pure Macht steckt, die eben nur ungestört agieren will.
Was ist, zum Teufel und verdammt noch mal, an folgenden Kritikpunkten „Links“ oder „Rechts“ … ?!!!
1.Ich wünsche mir die Rückkehr einer Ost-West-Außenpolitik der Annäherung, des Kompromisses und der Berücksichtigung gegenseitiger Interessen mit Russland – und eine Abkehr von Kriegsvorbereitung und Eskalation. Dieses fordern zahllose Prominente aus Gesellschaft, Politik und Medien und werden dafür pauschal als „Putinversteher“ beschimpft.
2.Ich bin gegen eine schrittweise Islamisierung deutscher Städte und Regionen, so wie es bereits deutlich vom deutsch-jüdischen Schriftsteller Ralph Giordano, der Feministin Alice Schwarzer und vom Berlin-Neuköllner SPD-Ex-Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky beschrieben und gefordert wurde.
3.Ich bin gegen eine der Natur des Menschen gerichtete Gender-Ideologie und deren skandalöse Umerziehungsstrategie, die auch vor Eingriffen in die Sexualität von Kindern nicht halt macht und von fragwürdigen Verbänden und Organisationen gesteuert wird, zu denen u.a. auch erklärte Anhänger von pädophilen Sexpraktiken gehören. Dieses lehnen zunehmend vor allem neben Elternverbänden auch Künstler und Kreative ab, wie u.a. der österreichische Sänger Andreas Gabalier oder der deutsch-türkische Schriftsteller Akif Pirincci.
4.Ich bin für eine Reduzierung und Neustrukturierung des Staates, wobei es ein privilegiertes Beamtentum nur noch eingeschränkt geben sollte. JEDER im Land sollte gleiche, faire, transparente und niedrige Steuern zahlen. So etwas ähnliches forderte auch mal die einstige FDP, die daraufhin einer beispiellosen Kampagne ausgesetzt wurde, sich ergab, kapitulierte und heute im Graben liegt.
5.Ich bin für eine komplette Neuausrichtung des Sozialstaates, der nicht den Interessen einer opulenten Sozialindustrie sondern den Interessen der wirklich Bedürftigen und langjähriger Leistungsträger gerecht werden sollte. Wer als Unternehmer in die Pleite rutscht und z.B. an die dreissig Jahre hunderttausende von Steuern gezahlt hat, der wird beim Jobcenter formal mit einem 28jährigen Junkie oder Alkoholiker gleich gestellt, der noch nie einer geregelten Arbeit nachging. Die Rücknahme der asozialen Hartz-IV-Gesetzgebung fordert daher u.a. auch der frühere CDU-Sozial- und Gesundheitsminister Dr. Heiner Geissler.
Dieses waren nur einige wenige Beispiele aus dem Kanon brennender Themen, bei dem es die uns Regierenden mächtig darauf anlegen Volk gegen Volk auszuspielen um das eigene Süppchen zu kochen. Natürlich können wir uns um diese und andere Themen und Probleme herzlich streiten – aber, bitte, endlich ohne die stupide Ausgrenzeritis!!!!!! Selbst die noch junge AfD ahmt den Altparteienmagerquark unrühmlich nach und zerlegt sich unter kritischer Beobachtung der linksfaschistischen Antifa in Gruppen, Lager und Meinungskartelle – so wie der Rest des Landes mit seinen Faschismus- und Phobophobie-Keulen. Welch ein Schwachsinn! Kritisiere ich den Islam, bin ich ein „Rassist“. Der Islam ist aber keine Rasse! Ist das Ozonloch links oder rechts oder etwa gemäßigt liberal?! Ist die verteuerbare Energiewende nun merkelkonservativ oder ökolinks? Ist ein krimineller Ausländer eine Bereicherung oder nur die Tatsache seiner generellen Anwesenheit? Sind hohe Benzinpreise linksradikal oder rechtskonservativ? Ist die klassische Familie mit Vater, Mutter und Kindern purer Faschismus oder eine natürliche Lebensform … ?! Ist der morgendliche Gang zur Toilette links, rechts oder liberal … ?! Und: Ist die Benutzung von Klopapier in diesem Sinne dann wertkonservativ … ?!
Fragen über Fragen. Nur auf eine gibt es eine klare Antwort. Leben wir derzeit in einem Irrenhaus? JA JA JA JA JA JA …….
*) Jürgen Stark ist Kolumnist auf JouWatch (27.04.2015, gefunden auf journalistenwatch.com/cms/politik-absurd-die-links-rechts-falle/)
www.conservo.wordpress.com