Von Thomas Böhm *)
Heute ist der Tag der Pressefreiheit, doch die deutschen Medien haben nichts zu feiern. Denn eine wirklich freie Presse gibt es in diesem Land nicht.
Sicherlich, im Internet, auf seiner Homepage, auf Facebook oder Twitter kann jeder schreiben, was er will, und es gibt auch einige wenige tatsächlich freie Journalisten, die sich noch trauen, die Wahrheit wiederzugeben. Aber das sind Randerscheinungen. Mal abgesehen davon, dass es in den Redaktionen selber so zugeht, wie einst bei Stalin im Parteipräsidium, und die Chefredakteure das Wort “Demokratie” aus dem redaktionsinternen Sprachschatz gestrichen haben, gibt es in Deutschland allerhöchstens eine sozialistische Schwindelpresse, die tagtäglich einen Einheitsbrei aus Nachrichten anrühren. Redakteure, die von einander abschreiben, die ihre Infos von nur EINER Nachrichtenagentur beziehen, Verleger und Herausgeber, die Querulanten und Systemkritiker zumindest sozial ins Abseits drängen, also mundtot machen und die ihre Schlagzeilen nach dem Produktkatalog von Apple & Co richten. Dazu noch die Kommentatoren, die die Bürger beleidigen und mit dem Besen für Linkshänder jegliche Kritik in die rechte Ecke kehren und schließlich die Reporter, die zur Recherche ins Spiegelkabinett wanken.
Zwei Beispiele zeigen uns, wie krank unser Mediensystem mittlerweile ist: Seitdem immer mehr Reinländer (das sind Leute, die irgendwo rein wollen) unser Land beglücken, gibt es plötzlich keine Asylbewerber mehr, sondern nur noch Flüchtlinge. Diese Art der Gehirnwäsche ist eine Beleidigung für jeden, der 1 und 1 zusammenzählen kann.
Das zweite Beispiel ist noch trauriger. Seit kurzem versucht die “Junge Freiheit” – einst die einzige wirkliche Alternative zu den Mainstream-Medien und von diesen boshaft als rechts bezeichnet – sich mittlerweile ebenfalls von rechts zu distanzieren, und damit ist nicht die NPD gemeint, sondern solche Leute wie Höcke. Peinlich und durchschaubar. Ob Lucke da seine Hände im Spiel hat oder Herr Stein neue Geldquellen wittert, wissen wir nicht.
Aber wenn die “Junge Freiheit” nun auch noch nach links rückt, kann sie das zweite Wort in ihrem Titel bald streichen.
Zum Thema “Tag der Pressefreiheit” gibt es auch einen offenen Brief von Lothar Stutz:
Offener Brief zum „ 3.Mai – Tag der Pressefreiheit“ an alle Journalisten!
Mit Sicherheit ist die Pressefreiheit eine der besten Errungenschaften der Demokratie ! Ein unschätzbares Gut, welches geschützt und geachtet werden muß. Pressefreiheit ist auch ein großes Wort hinter dem sich so mancher Journalist, Reporter Moderator oder anderer Rundfunk/TV Macher versteckt.
Doch was bedeutet Pressefreiheit? Ist es die Freiheit, Soziale und Politische Vorgänge zu beeinflussen? Oder ist es nur ein Deckmantel, wenn man sich bei den Recherchen vertan hat und sich damit vor Konsequenzen schützen kann? Im Moment scheint die Pressefreiheit gerade die Journalisten und verantwortliche Redakteure bei den öffentlich rechtlichen Rundfunk und TV eine Alibi-Funktion zu erfüllen. Trotz durch Journalisten-Kollegen, Kontrollgremien und nicht zuletzt von mündigen Zuschauern / Hörern nachgewiesenen
„bewußten Falschmeldungen“ bzw, „ meinungsbildenden Kommentaren“ und „ einseitiger Berichterstattung“ streiten diese verantwortlichen Redakteure diese Fakten ab.
Die Kritik der obengenannten Kontrollgremien wird ebenso ignoriert. Mehr noch – Zuschauer, die sachlich, freundlich und konstruktiv Kritik äußern, werden als „Putin-Trolle“ abgetan und auch nicht für ernst genommen. Dazu kommt, dass „Ottonormal Bürger“, welche mit der PEGIDA-Bewegung auf die Straße gingen und sich u.a. auch über verlogene Medien empören – gleich mit „ Rechte“ und „NAZI Bewegung“ und „Ausländerfeinde“ in einem Topf geworfen wurden. Wohlwissend, dass diese „Nazi-Anhänger“ tatsächlich deutlich in der Unterzahl waren. Kein Wort davon, dass die zig-tausenden Menschen tatsächlich FÜR einen besseren und gerechteren Umgang mit Flüchtlingen demonstrierten. Mehr noch – die Medien – allen voran die ARD Regionalsender – wurden unter dem Deckmantel der „Pressefreiheit“ dazu mißbraucht, um Gegendemonstrationen in Szene zu setzen.
Gerade in diesen ersten 3 Tagen im Mai wird deutlich, wie sehr die Journalisten, verantwortliche Redakteure, mit der Pressefreiheit und ihrem eigenen Kodex umgehen. Bis zum 3. Mai 11:00 Uhr habe ich auf ARD-Videotext, Tagesschau Online ,Facebook Tagesschau und in den TV Sendungen zu folgenden Themen nichts gefunden: Sternenfahrt des Russischen Biker Club „ Nachtwölfe“ – Angriff auf die Stadt Donezk durch die Ukrainische Armee – Gedenkveranstaltungen in Deutschland und anderen Europäischen Ländern zu Gedenken der Opfer von Odessa vom 2. Mai 2014. Das schlimme an der Sache:
Die Journalisten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und TV werden zwangsfinanziert. Ohne Reklamationsmöglichkeit. Die Kritik von Rundfunkräten und Fachjournalisten prallt einfach nur ab – ohne Konsequenzen. Ich fordere ein Experten-Gremium, welches „die Pressefreiheit“ und deren „Kodex“ kontrolliert und nachhaltig gewährleistet, dass zumindest bei den öffentlich-rechtlichen Medien KEINE einseitige Berichterstattung betrieben wird, wie es im Moment stattfindet. Was die privaten Nachrichten-Formate betrifft, ist mir beinahe egal. Diese kann ich mit Nichteinschalten oder Nichtkaufen zum Teil beeinflussen. In der Hoffnung, dass unsere Medien endlich Ihre Arbeit machen, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen.
*) Der Berufsjournalist Thomas Böhm ist Chefredakteur des Mediendienstes „Journalistenwatch“ und ständiger Kolumnist bei conservo