Von Thomas Böhm*)
Die Homo-Ehe wird in Deutschland eingeführt, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Auch “Spiegel”-Darling Jakob Augstein freut sich schon: „Schon vor zwei Jahren befand eine Studie, dass zwei Drittel der Deutschen eine völlige Gleichstellung homosexueller Partnerschaften mit der traditionellen Ehe begrüßen würden.
Die Leute sind vernünftig. Die besondere Stellung der Ehe ist mit dem Gesetz zur Lebenspartnerschaft ohnehin angeknackst. Geht es um den Fortbestand des Staates? Dann ist nicht zu erklären, warum kinderlose heterosexuelle Ehen förderungswürdiger sein sollen als homosexuelle Lebenspartnerschaften, in denen ein adoptiertes Kind lebt. Der Widerstand gegen die Homo-Ehe ist das letzte Gefecht des deutschen Konservatismus. Und nur noch ein konservativer Restvorbehalt steht der Homo-Ehe entgegen.
Die Kanzlerin selber formulierte ihn im Wahlkampfjahr 2013 auf genial schlichte Art so: “Ich sage Ihnen ganz ehrlich, dass ich mich schwertue mit der kompletten Gleichstellung.” Da ging es um das Adoptionsrecht für homosexuelle Paare und Merkel sagte, sie sei “unsicher” was das Kindeswohl anbelangt.
Aber die Art von Konservatismus, die mit gesellschaftlicher Liberalisierung Probleme hat, wird selten in Deutschland. Der knarzige Konservative von einst, mit einer Tasse Tee und knisterndem Kandis, ist ästhetisch und politisch ein schwindendes Phänomen. Selbst die “Frankfurter Allgemeine Zeitung” fügt der Feststellung “Die Samenbank ist nicht die Keimzelle der Gesellschaft” schon die bange Frage hinterher: “Ist das konservativ?”
Die Grünen haben Ende vergangenen Jahres vorgerechnet, dass es 150 Änderungen in 54 Gesetzen bedürfe, um die “verpartnerten” Menschen mit den “verheirateten” gesetzlich gleichzustellen. Oder eine einzige Änderung, mit der das Recht auf die Ehe auf alle Menschen ausgedehnt wird.“ (spiegel.de/politik/deutschland/jakob-augstein-kampf-der-konservativen-gegen-die-homo-ehe-a-1035976.html)
Wir wissen, dass das nur der Anfang ist. Denn wenn man nach dem Motto “Ehe für alle”, dem Amoklauf dieser nimmersatten Lobby nachgibt, werden andere folgen. Und da es im sexbessenen, ach so toleranten Deutschland ja nicht wirklich etwas Perverses gibt, können wir uns auf folgende Szenarien schon mal vorbereiten:
Auf einem Friedhof wird der Totengräber die Ehe zwischen Nekrophilen und schon kaltem Leichnam segnen.
In einem Kindergarten wird die Sozialpädagogin die Ehe zwischen Kleinkind und Pädophilen segnen.
Im Tierpark wird der Direktor die Ehe zwischen Zoophilen und Esel segnen.
Haben wir noch jemanden vergessen? Dann bitte ich schon mal um Entschuldigung, wir wollen doch keinen diskriminieren. Gott bewahre!
*) Der Berufsjournalist Thomas Böhm ist Chefredakteur des Mediendienstes „Journalistenwatch“ und ständiger Kolumnist bei conservo