Eine gallige Satire von Thomas Böhm
Die Zeiten ändern sich. Das gilt natürlich auch für die Flüchtlinge. Hier mal eine Szene aus früheren Tagen, als Deutschland schon mal mit Flüchtlingen zu tun hatte:
Der Winter 1946/47 war bitterkalt. Wir froren jämmerlich, hatten weder gute warme Bekleidung noch Geld, um Kohlen zu kaufen. Wir, das waren meine Mutter, meine zwei Geschwister und ich, sechseinhalb Jahre jung. Wir waren zwei Jahre zuvor in einem in Polen noch eisigeren Winter in einem offenen Viehwaggon aus Posen geflüchtet. Dabei waren mir beide Beine bis zu den Knien erfroren. Zwei Jahre später litt ich noch immer an den Folgen dieser Erfrierungen. Die Füße wurden bei der winterlichen Kälte glasig und rot, platzten auf und eiterten.
Es hatte uns in eine kleine Stadt in der Lüneburger Heide verschlagen, wir hatten wie die meisten Flüchtlinge alles verloren, was man nur verlieren konnte. Meine Mutter bekam nach unserer Flucht aus unerfindlichen Gründen auch drei Jahre lang keine Zahlungen aus der Pension meines bereits 1942 verstorbenen Vaters. Wir bettelten, hamsterten und hungerten uns durch, wohnten in einer winzigen Wohnung, mussten jeden Tropfen Wasser eimerweise vom oberen Stockwerk holen und das Schmutzwasser wiederum eine Treppe tiefer im Garten ausleeren. Zum Glück gab es ein Wasserklosett im Haus, das von allen Hausbewohnern benutzt wurde. Mit diesem Luxus waren damals noch längst nicht alle Häuser in unserer neuen Heimat ausgestattet…
In der Villa, in der wir eine bescheidene Unterkunft gefunden hatten, waren außer uns noch zwei weitere Flüchtlingsfamilien einquartiert. Die Hausbesitzerin, eine harte, geizige Frau, machte uns das Leben mit Vorschriften und Einschränkungen schwer und borgte uns nur sichtlich ungern etwas von ihren alten, oft schon brüchigen Möbeln und Gebrauchsgegenständen. Am Heiligen Abend 1946 schenkte sie uns drei Äpfel und drei Birnen, für jedes Kind einen Apfel und eine Birne. Sie hatte im Keller Regale voller Obst aus dem eigenen Garten, Mengen von Äpfeln, die verführerisch dufteten. Aber die vergitterten Regale waren abgeschlossen, damit nur ja kein einziger Apfel von uns Flüchtlingen gestohlen wurde. Aber die alte Frau konnte ihr Obst selbst gar nicht aufessen und trug jede Woche die verfaulten Äpfel auf den Kompost. Doch ein vierter Apfel zu Weihnachten, ein Apfel auch für unsere Mutter, hätte ihre Nächstenliebe oder Barmherzigkeit anscheinend überstrapaziert… (generationenprojekt.de/1946/drei-aepfel-und-eine-jauchegrube)
Der Flüchtling von heute scheint andere Sorgen zu haben. Er muss zusehen, wie er am schnellsten seine 5000 Euro an den Mann bringt, damit er schneller ins gelobte Land reisen kann. Er muss irgendwie versuchen, an Marken-Klamotten heranzukommen, damit sich die Fotografen ein besseres Bild von ihm machen können. Er muss sich mit komplizierten Handyverträgen auseinandersetzen, damit die Roaming-Gebühren für den deutschen Steuerzahler nicht ins Unermessliche steigen. Er muss immer Zündhölzer oder Feuerzeuge parat haben, damit er im Notfall Matratzen und anderes unnötiges Zeug in seiner Herberge in Brand stecken kann.
Er muss gut durchtrainiert sein, mit Messer und Machete umzugehen wissen, damit er bei einer Auseinandersetzung unter Seinesgleichen nicht den Kürzeren zieht. Er muss glaubensfest sein und natürlich der richtigen Glaubensrichtung angehören, damit er den lästigen Christen in seiner Umgebung die Leviten lesen kann. Er muss jung und männlich sein und voller Tatendrang zwischen den Lenden stecken, damit er den deutschen Mädels zeigen kann, wo der Hammer steht. Er muss gut durchgefüttert und nicht dem Hunger entflohen sein, damit er wenigstens einige Tage unbeschadet einen Hungerstreik durchsteht. Er muss aber auch ein Gourmet sein, damit er in der Lage ist, den billigen Fraß, den ihm die vielen Helfer auftischen, wieder auszuspucken.
Er muss sich mit dem deutschen Recht auskennen oder zumindest genügend linksgrüne Helfer haben, damit er auch das Letzte aus dem deutschen Staat herauspressen kann. Er muss Durchstehvermögen haben, weil es hier Jahre dauern kann, bis er – wenn überhaupt – wieder abgeschoben wird. Er muss, wenn es darauf ankommt, ein guter Lügner sein, falls jemand tatsächlich wissen sollte, woher er kommt. Er muss geschickt mit den Händen sein, falls es mal mit der geschenkten Kohle eng werden sollte. Er muss natürlich schreiben können, damit er seine Forderungen für alle verständlich auf einem Pappschild präsentieren kann. Er muss aggressiv auftreten können, damit er auch von den gutmenschlichen Weicheiern ernst genommen wird. Er muss zumindest politisch grundgeschult sein, um Begriffe wie „Demo“ und „Sitzblockade“ so schnell wie möglich umsetzen zu können.
Und er muss auf jeden Fall aus ärmlichen Verhältnissen stammen, damit er hier als Kriegsflüchtling anerkannt wird. So ändern sich eben die Zeiten – auch für den so genannten Flüchtling.
Hier noch eine kleine „Anekdote“ zum Thema Dankbarkeit:
Es ist ein Angriff aus dem Nichts: Ein junger Flüchtling umarmt in Wasserburg seine Asylpatin, zückt plötzlich ein Messer und sticht auf die 21-jährige Frau ein. Vier Monate ist der Mann aus Westafrika auf der Flucht, dann überreden ihn Betreuerinnen über Facebook, sich der Polizei zu stellen…(ovb-online.de/rosenheim/fluechtling-sticht-asylpatin-5100275.html)
(Quelle: journalistenwatch.com/cms/der-moderne-fluechtling/)
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