„Franky the showman“ – Wirbel um die Enzyklika

Von Peter Helmes

Die erste Enzyklika des Papstes Franz ist auf eine große, aber sehr widersprüchliche Resonanz gestoßen. Platt ausgedrückt kann man die Reaktionen einteilen in Jubel bei den Linken und Enttäuschung bei den Gemäßigten. Ein deutlicher Vorwurf sticht hervor: Der Papst habe seine Welt zwar mit dicken Strichen, aber zu sehr in Schwarz-Weiß gemalt.Franziskus

Eine ähnliche Reaktion zeigt die deutsche Medienlandschaft: Die Mainstream-Medien und die, die sich dafür halten, begrüßen die Enzyklika, besonnenere kritisieren sie, darunter vor allem die Frankfurter Allgemeine – sowohl im politischen Teil als auch im Feuilleton und auf der Wirtschaftsseite.

Auf die auf conservo erschienenen kritischen Artikel – https://www.conservo.blog/2015/06/21/papst-franz-das-klima-und-der-zeitgeist-herr-hilf/ von P. H. sowie https://www.conservo.blog/2015/06/21/die-neue-enzyklika-laudato-si-eine-theologie-der-schopfung/ von M. von Gersdorff und Wolfgang Thünes Beitrag https://www.conservo.blog/2015/06/22/laudato-si-papst-franziskus-und-die-ganzheitliche-okologie/ – haben wir eine unerwartet große Zahl von Leserzuschriften erhalten, die den Trend bestätigen – wobei naturgemäß die Leserschaft bei conservo zwar in Worten zurückhaltend, aber klar in der Sache formuliert. Durchgängiger Tenor (mit meinen Worten): ein dumm-dünnliches Papier, ein Ärgernis, das den wahren Gläubigen keine Orientierung bietet. Dieser Eindruck werde auch nicht geheilt durch das viele Richtige im Text des Papstes. Und: „Viel Prosa, wenig Konkretes.“„Jubel“ und „Scharlatan“

Zwei typische Beispiele für kritische Meinungen erhielt ich als Reaktion auf einen Lobgesang des „Südkurier“ vom 19. Juni 2015, die ich hier gerne wiedergebe:

(Zu den Artikeln:) „Das verlorenen Paradies“ von Uli Fricker und „Der Papst als grüner Engel“ von Julius Müller-Meiningen, SK Nr.138, 19. Juni 201 5 22.06.2015 08:35

From: E. O.

Sent: Friday, June 19, 2015 9:58 AM, To: leserbriefe@suedkurier.de

Subject: “Das verlorenen Paradies” von Uli Fricker und “Der Papst als grüner Engel” von Julius Müller-Meiningen, SK Nr.138, 19. Juni 2015

Sehr geehrte Damen und Herren,

in Ihren Jubel über die Enzyklika von Papst Franz kann ich nicht einstimmen. Franz hat sich von dem Scharlatan Prof. Schellnhuber beraten und belügen lassen. Ich nenne Schellnhuber einen Scharlatan, weil er seine Behauptung von der menschengemachten Klimaerwärmung nicht auf Beobachtungen oder Messungen stützen kann, sondern sie ausschließlich mit den Ergebnissen von unzulänglichen Klimamodellrechnungen auf Computern begründet.

Und auch für die “harte Kapitalismuskritik” des Papstes habe ich kein Verständnis. Weiß der Papst denn nicht, daß der Übergang von der reinen Agrarwirtschaft zur industriellen Wirtschaft mit ihren Steigerungen von allgemeinem und individuellem Wohlstand, Lebenszeit, Gesundheit, Bildung, nur durch den Kapitalismus möglich wurde und werden konnte? Daß der Sozialismus, wo immer er herrschte und herrscht, zu Armut, Elend und Stillstand geführt hat und führt?

Mit dieser Enzyklika haben Papst und Kirche für mich jeden Rest an Glaubwürdigkeit verloren.

Mit freundlichen Grüßen, E. O.

„Sammelbecken aller Häresien“

Nun die Reaktion des Lesers H. Sch. auf den obigen Leserbrief: (Sent: Saturday, June 20, 2015 3:59 PM)

„Lieber Herr O…!

Zustimmung von einem beinharten Katholiken, für den “Franky the showman” aus vielerlei theologischen Gründen kein Katholik ist und somit auch kein Papstamt bekleiden kann.

Hier meine Kurzfassung eines langen theologischen Diskurses von Detailbegründungen von ernstzunehmenden katholisch gebliebenen Theologen, die ich auf Wunsch nachliefern kann:

Alle nachkonziliären “Päpste” waren zweifellos Modernisten, und wenn der Modernismus gemäss dem Hl. Pius X. “das Sammelbecken aller Häresien“ ist (siehe Enzyklika Pascendi ) und ein Häretiker per ipso facto dem Anathema verfallen ist, (also kein Katholik mehr ist und ein Nicht-Katholik kein kirchliches Amt bekleiden kann), kann “Franky the showman” auch kein echter Papst sein, höchsten derjenige einer neuen Religion, die sich selbst ab 1965 als Konzilskirche bezeichnete, um sich von der überlieferten und von Christus gegründeten wahren katholischen Kirche abzugrenzen. (so ausgesagt von Erzbischof Benelli, dem Sekretär des “Konzils” von 1962-1965)

MFG, H. Sch.

PS: Mir ist bewusst, dass 99% aller katholisch Getauften (in der Regel aber Neuheiden) hierfür kein Verständnis haben und es wegen Desinteresse auch so wenig begreifen können, wie sie den Klimaschwindel nicht kapieren.“   (Die vollständigen Namen aller hier verwendeten sind der Redaktion bekannt.)

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Hier noch vier beispielhafte Reaktionen auf meinen Artikel bei „pi-news“:

Papst Franz ist für mich die Claudia Roth unter den Päpsten. Eher einfach gestrickt, aber mit einem mit Stahlbeton zementierten, grün-sozialistischen Weltbild ausgerüstet, das mangels Argumenten mit Pathos und Empörung vorgetragen wird. Dieser Mann hat seine PERSÖNLICHE(!) verquere Weltanschauung mit in das Amt des Pontifex übernommen und präsentiert diese nun einfach ex cathedra.

Man sieht, dass ein Konklave sehr wohl total danebenliegen kann; Bergoglio ist schlicht und einfach für das Amt nicht kompetent. Statt auf die globale Erwärmung hinzuweisen, sollte dieser Paps besser die globale Islamisierung ansprechen! Auch hierbei wird ihm warm ums Herz: betet man doch den gleichen Gott an!

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Laudatum si – sehr geschickt gewählt, aber auch bedenklich scheint mir der titel „laudato si“ zu sein. wie üblich in lateinischer sprache geschrieben, dienen die ersten beiden worte der enzyklika („rundschreiben“) als titel, der aber zufällig identisch ist mit einem „jungen“ kirchenlied, das franz von assisis lobgesang der schöpfung zu einem lied verarbeitet, das mit schmissiger melodie gesungen zu einer art kirchenhit geworden ist.

das bedenkliche: papst franz leistet so der vergottung der umwelt, der irrationalen klima-ideologie und gleichzeitigen verteufelung des menschen vorschub.

ich sehe in der allgemeinen co2-hysterie eine modernisierte form der uralten hybris des menschen, der meint, die natur beherrschen zu können, und sei es negativ durch die „klima-katastrophe“ und ihre angebliche heilung durch co2-verzicht.

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Bisher dachte ich, nur die evangelische Kirche würde sich auf diesen Öko-Kram stürzen (am Puls der Zeit nennt man das dann), jetzt machen die Katholen denselben Unsinn.

Sollen Christen nicht Gottes Wort weitergeben? Aber das reicht wahrscheinlich nicht. Dann kommt man eben auf solche Abwege, natürlich zeitgeistkonform.

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Aber gemach, Psalm 2,4: „Aber der im Himmel wohnt, lacht ihrer, und der HERR spottet ihrer.“

Nach dem derzeitigen Sommer-Wetter zu urteilen, scheint der Herr im Himmel laut zu lachen, über den Franziskus, der seine Klimaergüsse vom PIK-Esoteriker Schellnhuber schreiben lässt.

27.06.15, P. H.

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