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Eine kollegiale Satire von Thomas Böhm
Scharenweise rennen der „Bild“ & Co die Leser Richtung Internet davon. Einfach, weil sie die Schnauze voll davon haben, mit jeder Schlagzeile, jedem Beitrag und jedem Kommentar belogen und für dumm verkauft zu werden. In Schweden haben das die Verleger und Chefredakteure erkannt, sich bei ihren Kunden entschuldigt und versprochen, in Zukunft beim Schreiben mehr bei der Wahrheit zu bleiben. Hier in Deutschland traut sich das natürlich keiner. Zu eng ist man mit der Politik verbandelt, zu gefährdet sind die Arbeitsplätze für Journalisten, die der Realität ins Auge blicken und das dann auch noch der Öffentlichkeit mitteilen wollen.
Doch nun gibt es einen Vorstoß seitens der medialen Verantwortlichen, sich in der Flüchtlingsdebatte aus der Verantwortungslosigkeit zu stehlen.
Vorausgegangen für die neue Kampagne „Für jeden Flüchtlingsjournalisten ein Arbeitsplatz“ war ein Bericht von „Reporter ohne Grenzen“:
Die Rangliste der Pressefreiheit 2015 von Reporter ohne Grenzen zeigt, dass die Lage für Journalisten und unabhängige Medien in der Mehrzahl der Länder im vergangenen Jahr schlechter geworden ist. Zu den wichtigsten Gründen zählt die gezielte Unterdrückung oder Manipulation der Medien in Konfliktregionen wie der Ukraine, Syrien, dem Irak und den Palästinensergebieten. Daneben missbrauchen viele Staaten den angeblich nötigen Schutz der nationalen Sicherheit, um Einschränkungen der Pressefreiheit durchzusetzen.
Immer öfter werden auch Journalisten, die über Proteste berichten, zur Zielscheibe der Gewalt von Polizei oder Demonstranten. Daneben unterdrücken in vielen Ländern Terrorgruppen, Milizen oder Verbrecherkartelle unliebsame Informationen mit Einschüchterung und skrupelloser Gewalt. Zur vielerorts verheerenden Lage von Journalisten und Bloggern tragen schließlich auch Zensur und Gewalt im Namen von Religionen bei. (https://www.reporter-ohne-grenzen.de/rangliste/2015/)
„Bild“-Chef Kai Diekmann, der gerade auf Grund seiner Pro-Asyl-Kampagne „Refugeeswellcome – Wir helfen“ pro Tag 100.000 Leser verliert und gemeinsam mit seinen Freunden von der Antifa diese neue Kampagne initiiert hat:
„Die Zeiten sind vorbei, in denen wir Journalisten von oben herab den Bürgern in diesem Lande Weisungen erteilen konnten. Die Lage ist dermaßen angespannt, dass auch wir nun zum Handeln gefordert sind. Da wir wissen, dass in den nächsten fünf Jahren weiter 10 Millionen Flüchtlinge aus verständlichen Gründen nach Deutschland eilen, müssen wir einen Teil der Last mittragen. Was liegt da näher, als all den armen, verfolgten Journalisten auf dieser Welt eine neue Heimat zu bieten. Und keine Heimat passt wohl besser zu diesen Journalisten, als unsere Redaktionsstuben. Wir müssen jetzt, in dieser hoch brisanten Situation, in der immer mehr deutsche Bürger aufbegehren und gleiche Rechte wie die Asylanten fordern, ein Zeichen setzen. Und gelebte Solidarität ist immer besser als bloß geschriebene Solidarität“.
Um den flüchtigen Journalisten eine echte Zukunft zu bieten, haben Diekmann, aber auch Prantl, Augstein und wie sie alle heißen, 100.000 Journalisten deutscher Herkunft entlassen um so Platz für die „Refugees-Redaktionen“ zu schaffen.
Diekmann weiter: „Letztendlich spielt es sowieso keine Rolle, woher ein Journalist kommt und ob er überhaupt schreiben kann. Die sind mittlerweile alle austauschbar wie Badelatschen.“
Um das angeschlagene Branchen-Image wieder auf Vordermann zu bringen, will Diekmann nächste Woche aus seiner Wannsee-Villa ziehen und seine Zelte auf dem Flughafen Tempelhof aufschlagen, wo für nächsten Monat die nächsten 5000 Flüchtlinge angekündet sind.
„Ich möchte gerne ein Gefühl dafür kriegen, wie es ist, mit Flüchtlingen zu leben, direkt mit ihnen konfrontiert zu sein. Das wird sicherlich supi. Meine Frau freut sich auf jeden Fall schon riesig auf diesen Ortswechsel.“
Aber das ist immer noch nicht alles. Ab kommenden Montag wird die „Bild“ in allen Flüchtlingssprachen erscheinen und in den Asylantenheimen kostenlos verteilt werden.
„Zugegeben, diese Aktion findet nicht ohne Hintergedanken statt. So erhöhen wir unsere Auflage wieder und gewinnen neue Leser. Die Deutschen lassen uns ja im Stich“, so Diekmann mit einem Augenzwinkern.
*) Der Berufsjournalist Thomas Böhm ist Chefredakteur des Mediendienstes „Journalistenwatch“ und ständiger Kolumnist bei conservo