Von Thomas Böhm
Im aktuellen „Spiegel“ bespricht Autor Peter Maxwill die Sendung „Hart aber fair“, in der es mal wieder um die „angebliche“ Islamisierung des Abendlandes ging. Unklar bleibt bei diesem merkwürdigen Beitrag, ob der Autor einfach nur unkonzentriert oder bereits durch und durch islamisiert ist.
Wie alle Journalisten, die ihre Leser manipulieren wollen verwendet er bei einem renommierten Islamkritiker gleich dreimal hintereinander den Begriff „umstritten“. Nur so, damit das mal deutlich wird.
Das „komplizierte Gerät Deutschland“ funktioniert in Abdel-Samads Logik folglich ausschließlich mit der Anleitung namens Grundgesetz, und diesen Konflikt erhob Moderator Frank Plasberg zum Angelpunkt seiner Sendung: Koran und Verfassung – geht das eigentlich zusammen? Leider bot diese Frage nur wenig Zündstoff, denn vier der geladenen Gäste bejahten sie, wenn auch mit jeweils anderer Begründung und Gewichtung. Aber zum Glück war ja noch Abdel-Samad da.
Der erfüllte die ihm zugedachte Aufgabe als Provokateur vorzüglich. Der umstritteneIslamkritiker hielt die umstrittenen Thesen seines umstrittenen Buches nicht zurück, etwa die von der „Arbeitsteilung“: Die „radikalen Kräfte“ des Islam töten demnach vermeintlich Ungläubige, die gemäßigten hingegen „polieren das Bild des Islam auf“. Dass wegen der Ankunft Zehntausender muslimischer Flüchtlinge die Angst vor dieser Religion derzeit wachse, habe daher gute Gründe: „Das sind Vorteile und keine Vorurteile“, sagt Abdel-Samad. Und: „Der authentische Islam ist derzeit in Syrien, im Irak und bei Boko Haram zu sehen.“
Wenig umstritten zu sein scheint für Maxwill dagegen ein anderer Talkshow-Gast: Solche Provokationen galten vor allem Zekeriya Altug vom türkischen Moschee-Dachverband Ditib – und der bemühte sich sichtlich, die Verbalattacken mit demonstrativer Sachlichkeit abzuwehren. Altug verwies etwa auf die psychischen Erkrankungen vieler Flüchtlinge und darauf, dass ausgerechnet im kaum muslimischen Ostdeutschland die Islamophobie am ausgeprägtesten sei: „Muslimfeindlichkeit braucht die Muslime nicht.“…
Dass Ditib von der Türkei aus die Islamisierung Deutschlands vorantreibt, hat der Autor wohl übersehen oder wollte es übersehen. Er hätte auch einfach nur recherchieren müssen, um uns zu zeigen wie „umstritten“ dieser Islam-Verband in Wirklichkeit ist:
Charlie Hebdo – da war doch was, Herr Maxwill, schon vergessen?
Die Ditib übt scharfe Kritik an einer Ausstellung in einem Kölner Gymnasium. In einer Vitrine war das Cover des Satiremagazins „Charlie Hebdo “ zu sehen. Das Titelblatt schüre Ressentiments, heißt es von der Türkisch-Islamischen Union…(http://www.ksta.de/koeln/-charlie-hebdo–cover-ditib-kritisiert-karikaturen-ausstellung-an-koelner-schule,15187530,29727368.html
Schade auch, dass sich Herr Maxwill nicht an die Panik erinnert, die hier in Deutschland ausbrach, als zigtausende Kilometer entfernt eine Riesenwelle ein Atomkraftwerk kaputt machte – und nebenher die Grünen an die Macht spülte. Soviel zum Thema „Islamophobie in Ostdeutschland“.
Aber jetzt wird es wirklich absurd:
Dass sich das Weiterschauen trotzdem lohnte, war vor allem Dietmar Ossenberg zu verdanken. Denn die Beiträge des ZDF-Journalisten, der 13 Jahre lang aus arabischen Ländern berichtet hat, waren nicht so erwartbar wie die Einwürfe des diplomatischen Altugs oder des angriffslustigen Abdel-Samads. Ossenberg schwärmte über die Herzenswärme vieler der 18 Millionen Moslems in Kairo, von denen „wahrscheinlich jeder einzelne seinen eigenen Islam lebt“. Er blaffte den als Islam-Vertreter eingeladenen Ditib-Vertreter Altug barsch an („Kommen Sie, jetzt reden Sie drum herum!“), dann wieder unterstützte er dessen Argumente offensiv („Was wir im Nahen Osten an Problemen haben, hat mit Religion sehr wenig zu tun.“).
Herzenswärme gibt es auch bei den Eskimos oder den Ureinwohnern des südamerikanischen Dschungels. Wurde der werte Autor noch nie in Italien bei einer streng katholischen Familie zu Essen eingeladen? Herzenswärme ist ja wohl kein Alleinstellungsmerkmal der Muslime. Oder will uns der Autor damit sagen, dass es etwas ganz Besonderes ist, wenn Muslime Herzenswärme zeigen? Dass es sich hierbei um eine Rarität handelt, die man extra betonen müsse? Das wäre dann aber ein Armutszeugnis.
Im Fußball nennt man das Eigentor.
Noch lächerlicher ist aber die Aussage: „Was wir im Nahen Osten haben, hat mit Religion sehr wenig zu tun“. Hier hätte Maxwill einfach nur mal ins „Spiegel“-Archiv unter den Begriffen „Raketenangriffe auf Israel“, „9/11“ „Gotteskrieger“, „Christenverfolgung“, „Juden ins Gas“ und „IS“ schauen müssen, um die plaudernden Islamisten, die Plasberg gegen Hamad aufgestellt hatte, zu widerlegen.
Macht er nicht, weil er für den „Spiegel“ schreibt. Und der „Spiegel“ ist bekanntlich der Koran für Dummys. (http://www.spiegel.de/kultur/tv/hart-aber-fair-plasberg-talk-zu-islam-terrorismus-und-religion-a-1055105.html)
Wir aber empfehlen Hamads neues Buch und Herrn Maxwill endlich mal zu konvertieren, zu beten und aufhören zu schreiben.
www.conservo.wordpress.com