Die programmatische Rede des “Kalifen” des Islamischen Staates – von den Medien verschwiegen
Von Peter Helmes
Es ist eigentlich unglaublich, ja es macht fassungslos, wie in der westlichen Welt das Problem des Islam verschwiegen, verharmlost oder ignoriert wird: die Gewalt. Islamische Mörder unter der harmlos klingenden Bezeichnung „Islamischer Staat“ unterjochen, mißhandeln, vergewaltigen und töten millionenfach nicht nur Christen, sondern alle „Ungläubigen“.
Selbst unsere angepaßten christlichen Kirchen faseln weiter vom „friedlichen Islam“, statt ihn zu bekämpfen. Es muß doch ´mal Schluß sein mit diesem teuflischen Spiel, das hierzulande auch noch viele junge Menschen dazu verführt, sich den Dschihadisten an den Hals zu schmeißen – während gleichzeitig Millionen unschuldiger Menschen ihr Hals abgeschnitten wird.
Dem aufmerksamen Beobachter meiner Arbeit, Dr. Christoph Heger, verdanke ich den Hinweis auf ein enorm wichtiges Buch, das den „Kalifen“ von Bagdad entlarvt als Oberbefehlshaber einer Mordtruppe. Dr. Heger schreibt:„Schon gelegentlich hatte ich Hinweise und Belege dafür gebracht, daß der Terror des „Islamischen Staats“ unter seinem „Kalifen“ Abu Bakr al-Baghdadi sich sehr wohl aus der islamischen Doktrin und Rechtstradition legitimieren kann. Trotzdem hören die Versuche unserer politischen Klasse und unserer „Qualitätsmedien“ nicht auf, ihn als „Mißbrauch“ des Islams in seiner tatsächlichen Bedeutung zu verharmlosen. Umso wichtiger ist es, daß der Erlanger Professor emeritus Armin Geus mit seinem jüngsten Buch „Die Botschaft des Kalifen“ eine deutsche Übersetzung und Erläuterung der entscheidenden programmatischen Rede des „Kalifen“ vorgelegt hat. Man fragt sich, warum dies weder von deutschen Presseorganen noch von den Inhabern einschlägiger orientalistischer Lehrstühle zur Aufklärung der deutschen Öffentlichkeit geleistet wurde und stattdessen ein Naturwissenschaftler – Biologe und Medizinhistoriker – die Lücke füllen mußte.“ (Heger)
Nicht Märtyrer, sondern Mörder
Wer nach der Lektüre der Rede des angeblich promovierten Theologen und Chef des IS, Abu Bakr al-Baghdadi, immer noch behauptet, der Inhalt habe nichts mit dem totalitären
Charakter des Islam zu tun, hat sich frei nach Eric Voegelin vorsätzlich entschieden, „nicht zu verstehen“. Prof. Armin Geus warnt:
„Die klagenden Aufrufe unverbesserlicher Gutmenschen, dass es erforderlich sei, gefährdete Jugendliche rechtzeitig vor Radikalisierung zu schützen, werden jedoch fanatische Hassprediger sicher nicht davon abhalten, junge Männer und Frauen weiterhin für den Dschihad zu gewinnen. Immerhin habe Allah, versichern sie, allen Märtyrern die sofortige Aufnahme ins Paradies, einschließlich der hinreichend bekannten sexuellen Freuden, versprochen, und verdienten Kämpfern einen gerechten Teil der Kriegsbeute.“ (Armin Geus)
Es war höchste Zeit, dem IS und seinen „Kalifen“ die Maske vom Gesicht zu reißen und unverblümt festzustellen: Sie sind Mörder! Da kann Frau Ex-Bischöfin Käßmann hundertmal „die friedliche Welt“ beschwören und von einer „Welt ohne Waffen“ predigen – was sie auch zum diesjährigen Weihnachtsfest wieder getan hat, es hilft wenig, die Probleme gesundzubeten: Wir Christen sind zum Kampf aufgefordert – und nicht zur Feigheit vor unseren Gegnern!
Peter Helmes, 26.12.2015
Bitte lesen Sie die folgenden Auszüge von Armin Geus:
Vorwort
Das Kampfbündnis des Islamischen Staates mit libyschen Aufständischen und Söldnertruppen aus dem Umfeld von Boko Haram signalisierte den Beginn einer neuen Strategie des Terrors mit unabsehbaren Folgen für ganz Nordafrika und die benachbarten Länder im Süden Europas.
Die libyschen Hafenstädte Darna und Sirte befinden sich derzeit fest in der Hand syrisch-irakischer Verbände. In Sirte, der Heimat des gestürzten Diktators Muammar al-Gaddafi, inszenierten sie den Massenmord an einundzwanzig koptischen Christen; die aus Ägypten gekommenen Gastarbeiter wurden am Strand des Mahari-Hotels im Zentrum der Stadt vor laufender Kamera enthauptet.
Auch den Anschlag auf das Nationalmuseum in Tunis, bei dem Mitte März diesen Jahres neunzehn europäische Touristen ums Leben kamen, haben in Syrien trainierte Gotteskrieger verübt, die über Libyen nach Tunesien eingedrungen waren. Wegen der unübersichtlich gewordenen Machtverhältnisse musste die amtierende Regierung aus Tripolis nach Tobruk verlegt werden. Auf die Ankündigung, dass eine Invasion des italienischen Festlandes
bevorstehe, reagierte Außenminister Paolo Gentilone mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen und einem dringenden Appell an die Vereinten Nationen. Kleinere Kommandos und Selbstmordattentäter sollten nach und nach als Bootsflüchtlinge getarnt über Lampedusa, Malta und Sizilien eingeschleust werden.
„Die Eroberung Roms als vorrangiges Ziel“
Abu Bakr al-Baghdadi hatte in seiner aufsehenerregenden Rede an die Mujahidin und die Gläubigen in aller Welt, die mit der vorliegenden Übersetzung erstmals vollständig in deutscher Sprache verfügbar ist, bereits im Juli 2014 die Eroberung Roms als vorrangiges Ziel seines Heiligen Krieges verkündet. Danach werde er im festen Vertrauen auf den Beistand Allahs die Ungläubigen überall in Europa besiegen, ausdrücklich auch in Deutschland.
Dennoch haben Kirchen, Medien und Politiker, die sonst keine Gelegenheit versäumen, den Islam als Religion des Friedens zu verkaufen, die offene Kriegserklärung des selbst ernannten Kalifen weitgehend ignoriert. Beharrlich verdrängen sie das Sicherheitsrisiko, das gerade von vielen, bisher unauffälligen Muslimen ausgeht, die bekanntlich innerhalb weniger Tage in Aufruhr versetzt werden können.
Für Angehörige der Deutschen Brigaden des Islamischen Staates, die aus unterschiedlichen Gründen zurückkehren, sind sogenannte Schläfer das nächstliegende Reservoir, aus dem sie den terroristischen Nachwuchs rekrutieren.
Die klagenden Aufrufe unverbesserlicher Gutmenschen, dass es erforderlich sei, gefährdete Jugendliche rechtzeitig vor Radikalisierung zu schützen, werden jedoch fanatische Hassprediger sicher nicht davon abhalten, junge Männer und Frauen weiterhin für den Dschihad zu gewinnen. Immerhin habe Allah, versichern sie, allen Märtyrern die sofortige Aufnahme ins Paradies, einschließlich der hinreichend bekannten sexuellen Freuden, versprochen, und verdienten Kämpfern einen gerechten Teil der Kriegsbeute.
Die unangemessene Präsenz des Islam in der medialen Öffentlichkeit, der galoppierende Neubau von Moscheen und den dazugehörigen Gemeindezentren sowie die Verachtung aller kulturellen Traditionen der Mehrheitsgesellschaft, wären undenkbar, würden die Abwehrkräfte nicht bereits nachgelassen haben, eine Entwicklung aufzuhalten, die ehedem als schleichende Islamisierung begann, aber längst zur gezielten Landnahme geworden ist. Hinzu kommen die laxe Bestrafung gewalttätiger Jugendlicher und die Duldung einer bundesweit etablierten Paralleljustiz aus geschäftstüchtigen Friedensrichtern, die auch bei schweren Straftaten am deutschen Recht vorbei im Trüben fischen.
Weitere Symptome des fehlenden Widerstandes sind, neben dem zögerlichen Verbot nachrichtendienstlich observierter Terrorzellen, die Straffreiheit der Beschneidung und des rituellen Schlachtens von Haustieren sowie die Anstrengungen muslimischer Parlamentarier, den Unterricht an staatlichen Schulen zu beeinflussen, wobei die Evolutionstheorie und astrophysikalische Probleme hinsichtlich der Entstehung des Universums im Vordergrund stehen.
Wer nach der Lektüre der Rede des angeblich promovierten Theologen Abu Bakr al-Baghdadi immer noch behauptet, der Inhalt habe nichts mit dem totalitären Charakter des Islam zu tun, hat sich frei nach Eric Voegelin vorsätzlich entschieden, »nicht zu verstehen«< Das Gegenteil ist der Fall, der Kalif und die von ihm beherrschten Gläubigen eines Landes, das keine staatlichen Grenzen mehr kennt, sind das »beste Volk, das je unter Menschen entstand«, denn, so steht es im Koran, »Ihr gebietet nur das Rechte und verbietet das Unrecht und glaubt an Allah«.
Lautstark berufen sich die gefürchteten Schwarzen Krieger des Islamischen Staates, die gegen äußere wie innere Feinde mit unmenschlicher Brutalität vorgehen, auf Koran und Sunna; sie gebärden sich als willige Vollstrecker der Gesetze des Allmächtigen, versklaven Frauen und Kinder, kreuzigen christliche Landsleute, inszenieren das Schächten von Gefangenen und Geiseln, die nicht freigekauft wurden, und verbrennen andere bei lebendigem Leibe. Außerdem ist den Gläubigen auferlegt, dem »schönen Vorbild« des Propheten zu folgen: Nach dem fast kampflosen Einzug in Mekka zu Beginn des Jahres 630 ließ Mohammed nicht nur die in der Kaaba stehenden Götzenbilder zerschlagen, er ordnete auch an, heidnische Hausgötter, Kultfiguren und alle Gebetsplätze aus vorislamischer Zeit zu zerstören.
Die gegenwärtige Verwüstung des archäologischen Erbes im Irak, insbesondere in Mossul, Nimrod und Hatra, unterscheidet sich nicht von Handlungen des Propheten; es geht darum »geschichtliche Erinnerung auszulöschen«, schrieb Marlies Heinz in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, und die Geschichte in »eine einzige festgemauerte alternativlose und unwandelbare Erzählung umzuformen«. Die destruktive Mentalität beruht auf der »verordneten fundamentalen Selbstgerechtigkeit, die keine andere Existenz mehr neben sich duldet und die nur noch danach trachtet, sich selbst ins Auge zu schauen«.
Das martialische Pathos der Proklamation des Kalifen beweist noch einmal mehr, wie notwendig es ist, die akuten Gefahren der Globalisierung des islamischen Terrorismus realistisch zu erkennen. Zugleich entlarven sie die im Lager der Gutmenschen propagierte Unterscheidung von Islam und Islamismus als ein semantisches Manöver, vergleichbar mit der ironischen Bemerkung Henryk M. Broders, man könne auch nicht zwischen Terror und Terrorismus unterscheiden. »Der Islam ist strukturell friedensunfähig“, schrieb Manfred Kleine-Hartlage…
„Die Botschaft des Kalifen“, herausgegeben und erläutert von Armin Geus, Marburg an der Lahn 2015:
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27.12.2015