EILMELDUNG: Landrat schickt Merkel Bus voller Flüchtlinge

Von Peter Helmes

Ein mutiger Landvogt!

Landrat Peter Dreier (Freie Wähler)
Landrat Peter Dreier (Freie Wähler)

Um 9 Uhr startet an diesem Donnerstag (14.1.16) ein Bus, der 52 Flüchtlinge direkt zum Bundeskanzleramt bringen sollen. Aus dem Umfeld des Landshuter Landrats Dreier („Freie Wähler“) heißt es, er habe die Flüchtlinge darüber informiert, was mit ihnen geschieht – niemand sei dagegen gewesen.

Damit macht Dreier seine Drohung vom 26. Oktober letzten Jahres wahr. Seine Begründung ist nicht von der Hand zu weisen: „Wenn Deutschland eine Million Flüchtlinge aufnimmt, entfallen rechnerisch auf meinen Landkreis 1.800. Die nehme ich auf, alle weiteren schicke ich per Bus weiter nach Berlin zum Kanzleramt.“ Mehr schaffe der Landkreis einfach nicht.

Wirksame Maßnahmen, um die Flüchtlingskrise zu bewältigen, seien bisher nicht erkennbar. Die Kommunen seien diejenigen, die die konkreten Probleme am Ende Tag für Tag bewältigen müßten. Außerdem sei ein Ende der Flüchtlingswelle nicht in Sicht, und die Unterbringungsmöglichkeiten gingen zur Neige, zitiert die „Landshuter Zeitung“ online den Landrat. Er sehe den sozialen und inneren Frieden in Deutschland in Gefahr.

„Die Welt” berichtet, im Oktober habe Merkel angeblich Dreier darum gebeten, ihrem Büroleiter Bernhard Kotsch Bescheid zu sagen. Zudem sagte die Kanzlerin nach Informationen „Der Welt“ zu Dreier: „Wenn Sie Busse zu mir schicken, müsste ich die eigentlich nach Griechenland zurückschicken. Aber von dort laufen die Flüchtlinge dann wieder zu Ihnen.“

Die bayerische Sozialministerin Emilia Müller habe angeblich mit rechtlichen Schritten gedroht. Das läßt Dreier jedoch kalt. Offensichtlich will der Landshuter mit seiner Aktion ein Zeichen setzen und Angela Merkel selbst spüren lassen, daß es einen Stau gebe, weil die Flüchtlingen, die zu ihm in den letzten Monaten nach Landshut kamen, ja immer noch da seien, wie „Die Welt“ berichtet.

Nach seiner Ankündigung wolle Dreier heute selbst nach Berlin fahren, um die Ankunft des Flüchtlingsbusses zu verfolgen. Heute Nachmittag wissen wir mehr. Ich bin gepannt.

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14.01.2016

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