Von altmod *)
In Erdogans Krallen
Zweierlei Maß ist unschwer zu erkennen, wenn die angebliche Wahrheitspresse sich mit diesen beiden Personen befasst: Wladimir Putin und Recep Tayyip Erdogan.
Teilweise subtil, teilweise plump wird dem Publikum der russische Präsident als Despot, Aggressor, als der Krim-Annektierer, Dissidenten-Mörder usw. vorgeführt. Bald wird man lesen, dass er persönlich den Abschuss des Malaysia Airlines Flug MH17 über der Ostukraine befohlen habe oder einen Dissidenten eigenhändig erwürgt hat.
Putin bombardiert Zivilisten in Syrien und ist damit der Schuldige für neue Fluchtwellen.
Putin rüstet auf und bedroht mit Atomwaffen den friedfertigen Westen mit seiner friedliebenden Führungsmacht USA und seinen Nato-Vasallen.
Wer sich mit ihm trifft, kann nicht anders gestrickt sein – nämlich gefährlich oder nur dumm. Das haben auch die Kleinkünstler vom Münchner Nockherberg erkannt und es dem Seehofer, dem „Bayern-Putin“ gestern beim „Derblecken“ genüsslich ans Bein geschmiert – unter dem Beifall der anwesenden links-grünen Schickeria und den Reportern des BR. Wie hatten sich schon vorher die Qualitätsmedien bei der Seehofer-Reise nach Moskau das Maul zerrissen und echauffiert.
In höchsten Tönen wird die Merkel gelobt, wenn sie nach Ankara zum dortigen Sultan wallfahrtet, um eine „einvernehmliche Lösung“ in der Flüchtlingskrise zu erbetteln.
Kein wütendes Wort in den angeblichen Wahrheitsmedien darüber, dass Erdogan einer der maßgeblichen Kriegstreiber und Ober-Schurken im Syrienkonflikt ist. Dass man ihn eigentlich ohne Gegenrede als Kurdenschlächter bezeichnen kann. Kein Wort darüber, dass Erdogan mit seiner nationalistischen und islamistischen Politik verantwortlich ist für importierten und exportierten Terror in Europa und im Nahen Osten. Kein Wort, darüber, dass es ihm um eine türkisch-islamische Eroberung Zentral-Europas geht, wenn er auf deutschem Boden Folgendes sagt:
„Wer Deutschkenntnisse zur wichtigsten Voraussetzung erklärt, verletzt die Menschenrechte“ (November 2011, Quelle: ksta-Archiv)
„Hier hat Deutschland noch nicht die Zeichen der Zeit erkannt. Man muss zunächst die eigene Sprache beherrschen, also Türkisch, und das ist leider selten der Fall.” (März 2010, Quelle: Süddeutsche)
„Man nennt euch Gastarbeiter, Ausländer oder Deutschtürken. Aber egal, wie euch alle nennen: Ihr seid meine Staatsbürger, ihr seid meine Leute, ihr seid meine Freunde, ihr seid meine Geschwister!“ (Februar 2011 in Düsseldorf, Quelle: Spiegel-Online)
Dankenswerterweise gibt es noch Zeitungen, die nicht hinter dem Berg halten, wenn es um Erdogan und die Obsessionen unserer Noch-Bundeskanzlerin geht. Die „Preußische Allgemeine Zeitung“ schreibt in der Überschrift zu einem treffenden Artikel über Merkels Verhalten: „In Erdogans Krallen – Personifizierte Fluchtursache: Merkel setzt auf einen Weltenbrandstifter.“ (http://www.preussische-allgemeine.de/nachrichten/artikel/in-erdogans-krallen.html)
Dem Text der PAZ ist eigentlich nichts hinzuzufügen, außer der Erwartung, die ich hier unverhohlen äußern möchte, dass sich auch an der Causa Erdogan das Schicksal der Türkenfreundin Merkel hoffentlich in Bälde erfüllen wird.
*) „altmod“ ist Blogger (altmod.de), Facharzt und Philosoph sowie regelmäßiger Kolumnist bei conservo
27.02.2016