“Freiheit, die ich meine, die mein Herz erfüllt…”
Erst sind es kleine Stiche, dann werden sie immer intensiver und stärker. Unsere Freiheit ist in Gefahr und wird täglich mehr und mehr beschnitten. Wir hatten gerade in der letzten Zeit vielfach Gelegenheit, darüber zu berichten.
Das Gemeinste an diesen Vorgängen ist, daß die Attentate auf unsere Demokratie mit hehren Zielen und Überzeugungen begründet werden: Man will die Menschen vor „Angriffen auf die Demokratie“ schützen – weshalb alles aufgeboten, dem „richtigen“, dem zeitgeistlichen Weg die Bahn freizumachen.
Die Grenze der Toleranz gegenüber Andersdenkenden ist zugleich die Grenze zwischen rechts und links: Alles, was nicht links ist, ist undemokratisch und schlecht und muß deshalb bekämpft werden – im Namen der Freiheit. Und alles, was nicht links ist, gefährdet diese Freiheit – die „Freiheit, die ich meine“, wie sie der Dichter Max von Schenkendorff (1913) etwas sentimental besungen hat.
Hier ist wieder ein solches Beispiel „gelebter Freiheit“: Die AfD-Bayern hatte für letzte Woche ein “Politisches Starkbierfest” geplant und angekündigt. Nun musste es abgesagt werden. Ein weiterer Beweis dafür, dass die Meinungsfreiheit in Deutschland nur noch für Merkelbefürworter und linke Staatsfeinde gilt. Zuerst machte ein Deggendorfer Wirt, bei dem die Räumlichkeiten für die Veranstaltung reserviert worden waren, einen Rückzieher, nicht aus freien Stücken wohlgemerkt. Er wurde nicht nur von einer SPD-Bundestagsabgeordenten unter Druck gesetzt, sondern fürchtet auch um die körperliche Unversehrtheit seiner Familie und Mitarbeiter.
Als publik wurde, dass auch der Thüringer AfD-Fraktionsvorsitzende Björn Höcke erwartet würde, begann der Terror für den Gastwirt, der eigentlich vorgehabt hatte, standhaft zu bleiben. Aber mit derartigem Ausmaß des offenbar mittlerweile gesellschaftsfähigen Faschismus in Deutschland hat er nicht gerechnet. Nicht nur, dass reihenweise Gäste absagten, Familienfeiern und Vereine Buchungen stornierten, wurde der Gastwirt auch unverhohlen von sogenannten “anständigen Bürgern” eingeschüchtert und bedroht.
Allein die Ankündigung der Veranstaltung bringt ihm nun wohl für dieses Jahr nicht zu vernachlässigende wirtschaftliche Einbußen. Auch Mitarbeiter und für die Gaststätte gebuchte Künstler wurden und werden persönlich attackiert, es wird ihnen gedroht und Autos werden beschädigt.
Nun hat der Gastwirt Angst um seine Familie und seine Existenz.
Danach buchte man einen kostenpflichtigen Saal in der Gemeinde Winzer, erhielt eine schriftliche Zusage. Aber schon zwei Stunden später kam die Absage, mit der Begründung, die Gemeinde Winzer sei Pächter des Betriebes und der Bürgermeister habe die Veranstaltung untersagt.
Schweren Herzens entschied der Landesverband schließlich die Veranstaltung ganz abzusagen.
Deutschland scheint sich täglich mehr von der Demokratie zu verabschieden und in ein totalitäres Staatsgefüge zu verwandeln, das die DDR sogar noch übertrumpfen will. (Quelle zur AfD-Veranstaltung: http://www.pi-news.net/2016/03/bayern-afd-sagt-starkbierfest-mit-hoecke-ab/)
Hätte angesichts solcher Vorfälle Max von Schenkendorff auch noch heute sein Gedicht geschrieben? Wohl kaum! Denn da wäre die 4. Strophe eine Provokation gegenüber den Linksgestrickten dieses Landes:
…wo sich Männer finden, die für Ehr und Recht mutig sich verbinden, weilt ein frei Geschlecht…|
Zu diesem Thema siehe auch: https://www.conservo.blog/2016/04/01/8784/
April 2016