Als meine Familie und ich 1986 in die Bundesrepublik kamen, wurden wir von den Mitarbeitern der Auffanglager sehr freundlich empfangen. Mein erstes Vorstellungsgespräch fand 4 Wochen später statt. Die Mitarbeiterin des Personalbüros empfing mich mit den Worten:“ Herr Schöne, sie sprechen ja deutsch?“
Ah ja, eine Beleidigung oder schlicht Unwissenheit, heute vielleicht sogar ein Grund, um in den Hungerstreik zu treten oder zumindest einen Streik ins Leben zu rufen. Meine ersten Kollegen waren, wie in der ganzen Firma, die zu 95 % Ausländer beschäftigte, Türken, Kurden, Spanier, Italiener, Griechen, Portugiesen, Russen, Polen, Tschechen, und die Minderheit waren Deutsche. Ein knappes Jahr später kam ich als Einsteller in eine fast reine Frauenabteilung, aber auch hier waren aller Herren Länder vertreten.
Wir verstanden uns sehr gut, und zum Abschied aus dieser Abteilung, dieser Zweigbetrieb wurde auf Grund der Wiedervereinigung 1996 geschlossen, schenkten mir die Damen aus der Abteilung teilweise unter Tränen eine Erinnerung. Immer, wenn ich mir mein Geschenk (eine Pfeife) heute anstecke, sehe ich all diese Frauen wieder, im Geist versteht sich. Inzwischen ist sehr viel passiert, Deutschland hat sich verändert, und sehr viele sind mit dem Ergebnis nicht so recht einverstanden. Deutschland war, als ich kam, eine Demokratie mit sehr vielen Freiheiten inkl. Schutz des Postgeheimnisses, des Bankgeheimnisses.
Die Geheimnisse sind schon viel früher durchlöchert und verwässert wurden, die Freiheiten später eingeschränkt und sind heute teilweise nicht mehr vorhanden. Die Presse schreibt nur noch, was sie darf, das Fernsehen berichtet von Ereignissen, die zusammengeschnitten und so gestückelt wurden, daß ein ganz anderer Sinn herauskommt. Die Menschen sind soweit nach links gerückt, daß man so schnell nicht mehr hinterherkommt und irgendwo auf dem Weg dorthin auf der Strecke bleibt.
Die Grünen meinen, sie hätten das Sagen in Deutschland, genauso wie Linke und SPD. Die CDU macht einfach mit und verläßt ihre eigentlichen Grundsätze. Und ich, der sich so gut mit all den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus aller Herren Länder verstanden hat, stehe plötzlich am rechten Rand des politischen Spektrums. Warum, keine Ahnung, denn ich habe mich nicht geändert, im Gegenteil. Bei zufälligen Treffen mit den „alten“ Kolleginnen quatschen wir genau noch so wie damals, und wir verabschieden uns immer noch mit einer Träne im Auge. Schließlich ist man älter geworden, und man weiß nicht mehr mit Sicherheit, ob man sich noch einmal wiedersieht.
Der Kampf gegen Rechts ist ein Kampf gegen die „alte“ Bundesrepublik Deutschland, gegen ein Deutschland, das noch frei und demokratisch war. Wo man noch sagen konnte, was man fühlte, ohne daß über einem das Schwert der „political correctness“ hing. Übrigens:“ Das Wort als solches ist schon älter, hat aber erst seit Beginn der 1990er Jahre größere Verbreitung gefunden. Damals wurde es von der politischen Rechten bzw. Konservativen in den Vereinigten Staaten aufgegriffen, die die Verwendung und Dominanz „politisch korrekter“ Sprache als Zensur und Einschränkung der Redefreiheit rezipierte und bezeichnete. In der Folge griffen auch konservative Kreise in Europa diese Kritik auf.“ (Wikipedia.) Man sieht also, so blöd können die Konservativen ja nicht sein, oder?
Ja damals konnte man noch reden und schreiben, was man wollte, hier verließ man sich noch ganz auf die „gute Erziehung“ der Erzähler, keinen politischen Fehler zu begehen. Heute wird man nach jedem zweiten Satz korrigiert. Na, wenn das noch Redefreiheit ist oder als Pressefreiheit bezeichnet werden darf, ich weiß nicht so recht.
Die Linken und Grünen haben das Schlagwort, daß diese Leute, also auch ich, dem Fortschritt im Wege stehen, und deshalb bin ich ein konservativer Rechter. Linke Demonstranten würden mich als „Nazi“ bezeichnen, warum, wissen sie, glaube ich, selbst nicht, aber von der Presse wird das alles sehr schnell aufgenommen und verbreitet.
Und das nur, weil Menschen, die in Deutschland leben, der Meinung sind, daß hier etwas falsch läuft. Nicht allein der Linksruck aller Parteien, oder die immer mehr diskutierte Flüchtlingskrise, wo inzwischen selbst die Grünen langsam ruhiger werden. Selbst die Grünen inzwischen auf der Stelle treten, und plötzlich sich das zu sagen trauen, was ihre verhaßten politischen Konkurrenten schon vor Monaten sich gewagt haben zu äußern.
Fast alle Flüchtlinge, Übersiedler aus der Ex-DDR, die vor der sogenannten Wende schon in der Bundesrepublik lebten, sind heute der Meinung, daß es auch nicht mehr ihre Bundesrepublik ist. Diese Republik geht inzwischen strammen Schrittes in Richtung Sozialismus.
Daß all diese Leute, die der Meinung sind, sie wollen die alte Bundesrepublik wieder und dieser linke Abklatsch einer DDR, die heute Bundesrepublik heißt, nicht besser ist, sollen nun rechts sein? Also ein „Nazi“, ausgeschrieben ein „National-Sozialist“ sein? Also, Sozialisten sind sie bestimmt nicht, mit absoluter Sicherheit nicht. „National“ könnte stimmen, allerdings im Rahmen der EU. So und jetzt?
Was veranlaßt diese linken Befürworter, Menschen anderer Meinung so fertig zu machen?
Der staatlich finanzierte „Kampf gegen Rechts“, von dem man natürlich so viel Gelder mitnehmen möchte wie möglich, schon allein um sein Arbeitspensum in Firmen so gering wie möglich zu halten und trotzdem sein Auskommen zu haben, verlangt, alles in eine rechte Schublade zu stecken. Ist ja logisch, schließlich muß bei Beantragung der Gelder irgendwo, irgendwas von „Kampf gegen Rechts“ stehen. Also selbst wenn auf dem Fußweg es einer wagt, rechts zu überholen, ist der Kampf gerechtfertigt und somit die Gelder auch. Klaro?
So wird heute alles in die die rechte Ecke gesteckt, ob es stimmt oder nicht, ist egal, denn überprüft wird es nicht, damit kann man gutes Geld verdienen und das nicht zu knapp. So kann man den Kampf gegen Rechts erklären.
Kurz und bündig gesagt, wer kein rotes Parteibuch trägt, ist ein Rechter, oder, wer nicht mit den Linken ist, ist gegen die Linken. Wo habe ich nur einen ähnlichen Satz schon mal gehört, jetzt fällt es mir wieder ein:“ Wer nicht für uns ist, ist gegen uns“ oder noch besser „ “Das Plenum hat entschieden, die Realität wird abgeschafft.” (Zit. bei Christa Wolf, Ein Tag im Jahr. 1960-2000, Frankfurt a.M. 2008, S. 81.)
„Das Plenum hat entschieden, die Realität wird abgeschafft“, ein passendes und sehr zutreffendes Zitat.
Es ist egal, wie die Realität aussieht, wir wollen die Wahrheit nicht wissen, wir reden uns ein besseres Deutschland einfach ein. Je „roter“ dieses Deutschland wird (die Grünen sagen „bunter“, klingt auch viel farbenfroher), umso besser, und die Gegner werden wir zum Schweigen bringen.
Oder auch so:“ M. Walid Nakschbandi, Geschäftsführer der Fernsehproduktionsfirma AVE. Er ist „deutscher Staatsbürger” afghanischer Herkunft und sagte (http://www.verteidigt-israel.de/MWalid%20Nakschbandi.htm:
„Ihr habt nur die Chance, mit uns zu leben. Ein Leben ohne uns wird es für Euch nicht mehr geben. Die Ibrahims, Stefanos, Marios, Laylas und Sorayas sind deutsche Realität. Ihr werdet es nicht verhindern können, daß bald ein türkischstämmiger Richter über Euch das Urteil fällt, ein pakistanischer Arzt Eure Krankheiten heilt, ein Tamile im Parlament Eure Gesetze mit verabschiedet und ein Bulgare der Bill Gates Eurer New Economy wird. Nicht Ihr werdet die Gesellschaft internationalisieren, modernisieren und humanisieren, sondern wir werden es tun – für Euch. Ihr seid bei diesem leidvollen Prozeß lediglich Zaungäste, lästige Gaffer. Wir werden die deutsche Gesellschaft in Ost und West verändern.”
Ist das kein Grund zur Sorge?
Oder das:
„Die Zukunft des Islam in diesem, unserem Land, in Deutschland, gestalten wir; wir, die hier geboren und aufgewachsen sind, wir, die wir die deutsche Sprache sprechen und die Mentalität dieses Volkes kennen. Entscheidend ist, dass wir in diesem Land unsere Religionsfreiheit haben (auch wenn wir sie sehr häufig vor Gericht erst erstreiten müssen) und dass es keinen Grund gibt, nicht aktiv an der Neugestaltung dieser Gesellschaft mitzuwirken. Ich glaube nicht, daß es unmöglich ist, daß der Bundeskanzler im Jahre 2020 ein in Deutschland geborener und aufgewachsener Muslim ist, daß wir im Bundesverfassungsgericht einen muslimischen Richter oder eine muslimische Richterin haben, daß im Rundfunkrat auch ein muslimischer Vertreter sitzt, der die Wahrung der verfassungsmäßig garantierten Rechte der muslimischen Bürger sichert. […] Dieses Land ist unser Land, und es ist unsere Pflicht, es positiv zu verändern. Mit der Hilfe Allahs werden wir es zu unserem Paradies auf der Erde machen, um es der islamischen Ummah und der Menschheit insgesamt zur Verfügung zu stellen. Allah verändert die Lage eines Volkes erst, wenn das Volk seine Lage ändert.” Ibrahim El-Zayat, Präsident der Islamischen Gemeinschaft in Deutschland e.V. (IGD) und andere Posten (Quelle: Jugendzeitschrift der Muslimischen Jugend (MJ) TNT, Nr. 1/9, 1996, S.2):
„Dieses Land ist unser Land, und es ist unsere Pflicht, es positiv zu verändern.“
Wir reden immer noch von Deutschland und nicht über die Türkei oder Afghanistan. Noch anders gefragt: Warum kommen sie in ein fremdes Land, wollen das zu ihren Gunsten verändern, statt ihr eigenes Land zum Guten zu wenden? Außerdem haben wir die Grundlage für Euer: „… Paradies auf der Erde machen“ geschaffen, wieso ist es jetzt Eures? Fangt in Eurem Land an, dort hättet ihr alle Hände voll zu tun. Ich denke, eine Antwort bleibt man uns schuldig.
Ein Paradies auf Erden, so Allah will, wie soll das gehen? Allein in den letzten 30 Tagen wurden 891 Menschen getötet, 2827 Menschen verletzt und das alles im Namen Allas. Oder noch besser 244.252 Schwerverletzte; 182.583 Tote; bei 28.823 Anschläge, von 2004 bis 18.3.2016.
Ich danke euch, ihr friedlichen Moslems überall auf der Welt, für eine solche friedliche Zukunft.
*) Reiner Schöne ist Unternehmer im Gesundheitssektor und regelmäßig Kolumnist bei conservo
5.4.2016