(www.conservo.wordpress.com)
von Freddy Kühne *)
Gregor Gysi hat wohl noch nicht mitbekommen, dass das Christentum die weltweit am stärksten verfolgte Glaubensgemeinschaft ist – und dass es überwiegend die islamischen Länder sind, in denen Christen diskriminiert und verfolgt und auch getötet werden. In Saudi-Arabien gibt es de facto ein Kirchenverbot. Sie dürfen dort noch nicht mal eine Bibel importieren. Und in der Türkei gibt es seit über 100 Jahren keine Erlaubnis zum Bau von Kirchen. Im Sudan wurden bald 50 Jahre die Christen und Anemisten durch von der islamischen Zentralregierung ermunterte Terrorbanden drangsaliert, Kinder und Frauen verschleppt und zwangsislamisiert. Dies konnte nur durch massiven diplomatischen Einfluss der USA gestoppt werden – und zwar durch die Gründung eines neuen überwiegend muslimfreien Staates Südsudan. Derselbe Vorgang fand vor wenigen Jahren in Indonesien (dem größten islamischen Land der Erde) statt: die Christen bekamen dank des Einflusses der USA einen eigenen Staat namens Ost-Timor. Seitdem können die Christen überwiegend sicher und frei von Verfolgung leben.
Er sollte sich den Weltverfolgungsindex 2016 auf den Webseiten von Opendoors ansehen (www.weltverfolgungsindex.de)
Und wer diese scharfe Analyse vornimmt, der kann nur zu dem Ergebnis kommen, dass es für die Nachfahren der geburtenschwachen und überalterten christlichen Europäer ein äußerst gewagtes kulturelles Experiment ist – unsere Enkel und Urenkel einem solch rapide wachsenden islamischen Einfluss in ihren eigenen Heimat-Ländern auszusetzen.
Bis jetzt jedenfalls haben in der Geschichte der Menschheit Vielvölkerreiche, die über eine extrem diversifizierte Kultur- und Religionsvielfalt verfügten, keinen dauerhaften Bestand gehabt. Aufgrund dieser Erfahrungswerte ist die Multi-Kulti-Politik tatsächlich ein Wagnis und Experiment mit ungewissem Ausgang.
Doch unsere aktuellen Multi-Kulti-Politiker schlagen ja historische Erfahrungen und auch Warnungen von vorausschauenden Denkern wie Samuel P. Huntington, Autor Abdel Hamed Samad, Autor Sarrazin, Migrationsforscher Ralph Ghadban oder der Ex-Muslimin Sabatina James einfach in den Wind.
Weder unsere aktuellen Politiker noch wir müssen diese gravierenden Fehleinschätzungen (außer vielleicht durch ein paar Steuererhöhungsmilliarden) persönlich ausbaden – aber unsere Enkel und Urenkel werden dies wahrscheinlich eines Tages müssen.
Der Religionskrieg geht also nicht von den Verfolgten aus – und auch nicht von denen, die sich und ihre Nachfahren durch eine Politik der Abschottung vor Verfolgung und Bürgerkrieg langfristig schützen wollen.
Gregor Gysi schafft es wieder einmal, Opfer und Täterrollen zu vertauschen. Das hat er schon in der DDR gut gekonnt.
*) Freddy Kühne betreibt das Blog http://99thesen.com und regelmäßig Kolumnist bei conservo
- April 2016