BR-Medienstudie. Die „Vierte Gewalt“ als Stütze des Establishments

(www.conservo.wordpress.com)

Von Philolaos *)

Halten die Bürger Journalisten für glaubwürdige Berichterstatter?

Der Flurschaden in der Medienlandschaft ist immens. Noch nie war der autoritätsgläubige Deutsche in seinen Grundfesten so erschüttert wie in diesen Zeiten. Das Ansehen der Politiker ist am Tiefpunkt. Die Autorität der Medien nachhaltig geschädigt. Auflagen der Printmedien stürzen ins Bodenlose. Langjährige Abos werden gekündigt.

Lange, allzu lange sonnten sich die Flaggschiffe der Medien im Nimbus einer Hochglanz-Diva der Gesellschaft. Mit Allüren wie Edelprostituierte und Dominas belehrten Galionsfiguren wie Prantl, Augstein und Jörges „die da unten“ über Moral und Willkommenskultur.medien 2

Das Barometer fällt. Die See wird rauer. Die vermeintlich unsinkbare TITANIC Deutschland befindet sich auf Kollisionskurs. Die Medien üben sich im Verniedlichen des Eisbergs der Desinformation und des bevorstehenden Tsunamis an Umwälzungen durch eine fahrlässig und billigend in Kauf genommene Masseneinwanderung.

Der Bayerische Rundfunk ahnt drohendes Ungemach und schickt seine Auguren in die Eistonne. Das Krähennest.

Der BR beauftragt das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid. Der zuständige Redakteur erläutert:

Von Florian Haas

Der Bayerische Rundfunk wollte wissen, was die Menschen über die Medien denken und für wie glaubwürdig sie Journalisten halten. Eine Studie vom Meinungsforschungsinsititut TNS Emnid im Auftrag des BR hat spannende Ergebnisse hervorgebracht: Einerseits setzen die Menschen ein hohes Vertrauen in die öffentlich-rechtlichen und die Qualitätsmedien. Doch andererseits müssen sich die Medien auch zunehmend der Kritik stellen.

Darum geht es:

Was erwarten Menschen von Journalisten in Zeiten der Informationsüberflutung? Halten sie Journalisten für glaubwürdige Berichterstatter? Und wer nutzt wie welche Medien?

Der BR hat zwei Meinungsforschungsinstitute damit beauftragt, diesen Fragen nachzugehen. Jetzt liegen die Ergebnisse der Glaubwürdigkeitsstudie „Informationen fürs Leben“ vor. Die zentrale Erkenntnis: Die Menschen vertrauen den etablierten Medien. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk und Qualitätszeitungen stehen in ihrer Gunst nach wie vor an oberster Stelle. Kritik gibt es dennoch: an den Journalisten selbst, noch mehr aber am „System Medien“. Viele Nutzer kritisieren angebliche Zwänge, Abhängigkeiten und eine mangelnde Kontrolle der Mächtigen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Auf den folgenden Seiten haben wir alle Ergebnisse im Überblick zusammengefasst.

Eine Studie im Auftrag des BR zur Glaubwürdigkeit der Medien hat spannende Ergebnisse hervorgebracht. Fazit von Mercedes Riederer, Chefredakteurin des BR-Hörfunks: „Viele Menschen vertrauen den Medien bei der Auswahl der Themen, der Berichterstattung über die Fakten. Diese positiven Ergebnisse der Studie bestätigen unsere journalistische Arbeit. Gleichzeitig leite ich einen weiteren Arbeitsauftrag an die Medien ab, nämlich noch mehr Einordnung, Erklärung und Hintergrund zu bieten. Und wir müssen unsere Quellen und Arbeitsweisen transparenter machen, damit nicht die Zahl derer steigt, die an der Unabhängigkeit der Medien zweifeln.“ Die gesamte BR-Medienstudie: http://br.de/s/2Gi5OwG

Was dem werten Konsumenten dann aufgetischt wird, ist schwer verdauliche Kost. Ein Härtetest für die Logik.

Befragt wurden 1000 Menschen im Zeitraum vom 11. März bis 2.April 2016 mittels computergestützter Telefoninterviews. Von wie vielen Personen die „deutschsprachige Bevölkerung an 18 Jahren in Deutschland“ kontaktiert wurde, geht aus den Angaben nicht hervor.

Die in der Studie genannten Angaben widersprechen sich in vielen Details.

Wie kann es sein, daß einerseits 75% das öffentliche Fernsehen für glaubwürdig halten, andererseits aber 65% der Meinung waren „Journalisten, die für Nachrichtenmedien arbeiten dürfen oft nicht sagen, was sie wirklich denken“ ?

Vielleicht ist das der „Eva Herman-Effekt“: Nachrichtensprecher erzählen dem Publikum wider besseres Wissen groben Unfug und lächeln dazu.

88% attestieren den Journalisten, die für die Nachrichtenmedien arbeiten, daß sie „ihr Handwerk verstehen“. Eine Wertschätzung dafür, daß Journalisten das geschätzte Publikum bewußt hinters Licht führen?

Was jedoch folgenden Aussagen widerspricht:

60% der Befragten waren der Meinung, daß den Nachrichtenmedien vorgegeben wird, worüber oder auf welche Art sie berichten sollen. Dass 55% der Teilnehmer die „Vierte Gewalt“ nicht als Korrektiv der Macht sondern als deren Zuarbeiter und Stütze sehen, untermauert die Skepsis der bisweilen doch nicht so unmündigen Bürger.

Die Studie des BR zeigt weder Logik noch Stringenz. Sie ist in sich nicht schlüssig und ist unter dem Strich nicht viel mehr als eine bessere Kaffeesatz-Leserei.

Den Medien steht das Wasser bis zum Hals. Um etwas vom epochalen Wandel in der Glaubwürdigkeit und Akzeptanz der Medien abzulenken, zünden dieselben Nebelkerzen, um verlorenes Vertrauen zurück zu gewinnen.

Ein schwieriges Unterfangen, diplomatisch formuliert.

Ein Sender wie der BR, der beispielsweise in hunderten von Beiträgen und Kommentaren über Pegida in einer geradezu obszön wahrheitsfernen, tendenziösen, einseitigen, manipulativen Berichterstattung den Pressekodex mit den Füssen tritt, wird auch in Zukunft unter den Menschen nicht mehr Fuß fassen können. Das Porzellan ist zerbrochen. Was Wunder, wenn Menschen bei Pegida auf Interview-Anfragen mit enormen Mißtrauen, Distanz und Ablehnung reagieren? Selbst die inkriminierten Übergriffe auf Medienvertreter bei Pegida-Demonstrationen sind nur Halbwahrheiten. Fakt ist, daß die sogenannten „Medienvertreter“ in großem Umfang politische Gegner, Extremisten und agents provocateurs sind, die friedliche Demonstranten fotografieren, drangsalieren und einschüchtern.

Umgekehrt wurden friedliche Pegida-Spaziergänger von Gegendemonstranten attackiert und verletzt. Der BR hält solche Informationen unter Verschluß. So wie Übergriffe durch „Schutzbedürftige“ auf Einheimische. Die Gewaltexzesse von Köln kamen erst nach vier Tagen (!) ans Licht der Öffentlichkeit. Genau diese gefilterte Informationspolitik hat den Ruf der Medien ruiniert. Die BR-Medienstudie symbolisiert Wundenlecken für zerronene Glaubwürdigkeit.

Pegida ist nur ein Symptom. „Lügenpresse“ vielleicht nicht nur das Wort des Jahres, sondern des Jahrzehnts.

Die Gutmütigkeit, Empathie und Spendenbereitschaft der Menschen erwies sich als extrem strapazierfähig. Egal of Biafra, Bangla-Desh, Jugoslawien oder Mittelamerika – der Einsatz der „Melkkühe“ war stets enorm. Ganz anders die „Heilige Kuh“ (Print-)Medien. Im Gegensatz dazu zahlten die Medien nicht mit gleicher Münze zurück. Die Spender wurden instrumentalisiert und gerupft. Bis die Fassade und der schöne Schein medialer Glaubwürdigkeit Risse bekam. Jeder Dammbruch beginnt mit einem Haarriß.

Lange wurden die Menschen hinters Licht geführt. Es begann mit dem Mythos von den „Flüchtlingen“. Der Mär von den „Fachkräften„. Dem Medienhype um die „Willkommenskultur“.  Es ging weiter mit dem Bluff von den „Schutzbedürftigen“. Der Augenwischerei vom „demografischen Wandel“ der durch einen Anteil von 75% schutzsuchender junger Männer wieder ins Lot gebracht werden sollte.

„Schutzsuchende“ wohlgenährte junge Testosteron-Antänzer, die in ihrer Heimat Frauen, Kinder und Alte im Stich liessen, um später unsere „Renten zu sichern“?

„Schutzbedürftige“, die Feuer legen, wenn sie nicht bekommen, was sie fordern?

Dem genarrten gutgläubigen Einheimischen predigen die Medien im Kulleraugen- und Willkommens-TV nun die Chimäre von der „Integration“.

Die Illusion von der Integration. Wo junge Familien hierzulande Krankenversicherung, medizinische Versorgung und Kindergeld großzügig in Anspruch nehmen, aber Einheimische auffordern, mit ihnen gefälligst nicht auf deutsch, sondern wenigstens englisch zu sprechen?

Ein Bild lügt mehr als 1000 Worte. Die Medien und Asyllobby instrumentalisieren einen toten Jungen um durch Schuldgefühle und Schuldkomplexe beim weniger gut informierten Publikum die gewünschte psychologische Manipulation und politische Ausrichtung zu bewirken. Der dreijährige Aylan Kurdi wurde zwar anderswo gefunden, aber dort am Strand für dieses Foto medienwirksamer platziert. Vater Abdullah gab die Sicherheit in der Türkei auf und entschied sich für ein Schlepperboot. Er verlor bei der Überfahrt seine Frau und seine zwei Kinder. Der Vater, der laut anderer Quellen seine Zähne im Ausland sanieren wollte und selber Schlepper war, überlebte als Einziger.

Für die Medien gestellte dramatische Szenen an der mazedonischen Grenze, um die Zuschauer zu manipulieren:

journalisten bei der arbeit

Die Studie des BR trägt den hehren Namen „Informationen fürs Leben“. Oder hätte es besser für das „Überleben des BR“ heißen sollen? Ein Sender, der lange mißliebige Kommentare ignoriert, zensiert oder nicht freigeschaltet hat. Ein Sender, der für die Prinzipien der Demokratie und des Pluralismus stehen sollte, aber für Diffamieren, Stigmatisieren und Ausgrenzen agitiert?

Immerhin lässt sich anhand von Kommentaren sehen, daß einige Redakteure und Moderatoren die Zeichen der Zeit erkennen, und Kommentare freischalten, die vor den Gewaltexzessen in Köln noch munter zensiert worden wären.

Thomas Holz, Montag, 02.Mai, 12:25 Uhr

Unprofessioneller Journalismus

Ich konnte/musste selbst in den letzten 20 Jahren nachvollziehen, dass einige Medienmeldungen faktisch falsch waren. Zuviel Lobbyismus und zuwenig unabhängige journalistische Professionalität.

Klaus-Martin Höynck, Montag, 02.Mai, 16:46 Uhr

BR-Medienstudie

Als ehemaliger Zeitungsredakteur in langjähriger verantwortlicher Stellung halte ich von Teilen der heutigen, latent manipulationsanfälligen Journaille – womöglich auch in den Öffentlich-Rechtlichen Sendeanstalten – herzlich wenig. Was manchen Print- und Elektronik-Scharfrichtern gesellschaftspolitisch nicht in den medialen Mainstream-Kram oder ins Weltbild selbsternannter Gutmenschen passt, wird gern von vornherein in die radikale Schmuddelecke „entsorgt“. Wie vertrauenswürdig ist da wohl eine (gebührenfinanzierte?) BR-Auftragsstudie – wenn man das Prinzip journalistischer Neutralität bisweilen schon in der ein oder anderen tendenzlastigen Nachrichtenmeldung schmerzlich vermißt?

TOM_BT, Montag, 02.Mai, 18:38 Uhr

Wes Brot ich ess…

Das Ergebnis der Studie ist schon merkwürdig. Letztes Jahr gab es doch ein genau gegensätzliches Ergebnis einer anderen Umfrage, wonach mehr als drei Viertel den Informationen des ÖR nicht mehr trauen. Die Berichterstattung seit letzten September über die Flüchtlingskrise war bis zu den Kölner Ereignnissen eine Schande für die Journalisten. Und jetzt die einseitige Berichterstattung über die AfD – spielt da wohl auch eine Rolle, dass diese die Rundfunkbeiträge abschaffen wollen? Dann die Berichterstattung über die Ukraine – total einseitig contra Russland. Fazit: ÖR bietet willfährige Berichterstattung für die Große Koalition.

Ron, Montag, 02.Mai, 17:32 Uhr

Wess Brit is ess, dess Lied ich sing

Um es vorweg zu schicken, ich habe nichts gegen den öffentlichen Rundfunk, trotz der Zumutungen mit der neuen Rundschau des BR, dem Ansinnen Volksmusik aus Bayern 1 ganz zu verbannen und der seltsamen Idee, zahlende Kunden künftig vom UKW-Empfang von Bayerm 4 -Klassik auszuschalten. Mit der Studie aber schießt der BR den Vogel ab: Er beauftragt ein Meinungsforschungsunternemen, das dafür bekannt ist, Ergebnisse im Sinne des Auftraggebers zu liefern. Und prompt fällt die Studie auch so aus. Warum ist die nicht von infratest-dimap wie sonst – offenbar, weil die ihre Daten nicht ganz so sehr manipulieren. Das Geld für diese sogenannte „Studie“ hätte sich der BR sparen wirklich sparen können. Es ist höchst peinlichj., noch nicht einmal „Antenne Bayern“ macht solche unngebrachte PR verpackt als angebliche Nachricht im eigenen Programm. Da ist der BR nun auf das Niveau von RTL2 oder HSE24gesunken: absolut unseriös ist das!

Sebastian, Montag, 02.Mai, 13:36 Uhr

Antwort von Gereon, Montag, 02.Mai, 19:48 Uhr

Um die Mechanismen mal öffentlich zu machen: Wenn eine Umfrage durchgeführt wird, und man die Meinung des zufällig Angerufenen im Sack hat, wird dieser gefragt, ob man denn seine Nummer speichern dürfe. Der geschmeichelte Meinungslieferant wird nun mit seiner Meinungsrichtung gespeichert und wenn aus Politik oder Wirtschaft eine Umfrage mit vorbestimmtem Ergebnis bestellt wird, ruft man halt die an, deren Meinung man kennt , stimmte dies mit den gewünschten Zahlenwerten ab und rechnet wunschgemäss hoch. Das ist von einem anderen Insider öffentlich gemacht, der sich besser legitimiert hatte als durch die einzige Einlassung, dass er einer sei.

Und Ihr wundert euch noch ?

„Einerseits setzen die Menschen ein hohes Vertrauen in die öffentlich-rechtlichen und die Qualitätsmedien.“

Schauen Sie sich doch mal bitte auf Bild Nr. 1 die 4. Zeile an. „Ich glaube, dass in den Medien HÄUFIG ABSICHTLICH die Unwahrheit gesagt wird.“(=LÜGE) Insgesammt 55% der Befragten stimmen dem zu und nur 43% nicht.

Liebe Journalisten wie kann man bei solch einer vernichtenen Antwortlage noch davon sprechen, dass Medien ein hohes Vertrauen genießen würden ? Genau diese Form von subtiler oder plumper Manipulation zerstört das Vertrauen. Wenn die Menschen den Medien vertrauen und glauben würden, hättet ihr vielleicht eine Ablehnung von 10% – 20%.

Wer sich in den öffentlich rechtlichen informieren möchte kann das tun, aber leider nur sehr selten. Monitor und die Anstalt kommen nur einmal im Monat und gute Berichte laufen Nachts nach 23 Uhr. Nachmittags und Abends dafür Daily Soaps, Kochshows, Krimis und Boulevardmagazine. Seichte Kost für den freien Deutschen von heute.

  • Antwort von BR Medienforschung, Dienstag, 03.Mai, 17:33 Uhr

@ Sebastian: Tatsächlich zeigen die Ergebnisse der bevölkerungsrepräsentativen Studie, dass das Bild von den Medien Licht und Schatten aufweist. Uns war wichtig, alle Informationen der Studie in den Dialog mit dem Publikum zu geben – auch die Befunde, die für die Medien und den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht uneingeschränkt positiv sind. Der von Ihnen erkannte Widerspruch lässt sich zwar nicht komplett auflösen (weil Menschen auch in Befragungen nur selten ein ganz kohärentes Meinungsbild zeigen), wohl aber einordnen: Durch die Studie zieht sich der Befund, dass das Bild von „den Medien“ im Allgemeinen (zum Teil deutlich) negativer ist als das konkreter Angebote, insbesondere des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und der Qualitätspresse. Das von Ihnen zitierte Statement bezieht sich auf die Gesamtheit der Medien – nicht nur auf die etablierten Anbieter, sondern auch auf alternative Quellen im Internet.Freundliche GrüßeAndreas Egger, BR Unternehemensanalyse und Medienforschung

Die übergroße Mehrheit der Leserkommentare war geprägt von Medienverdrossenheit, Skepsis, Kritik und bisweilen von Verbitterung.

Die BR-Studie ist ein Symptom der Entfremdung zwischen Medien und Konsumenten. Ein Symbol für den Graben zwischen Journalisten und mündigen Bürgern.

* (Original: https://pegidabayern.com/2016/05/04/br-medienstudie-die-vierte-gewalt-als-stuetze-des-establishments/#more-13166)

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  1. Mai 2016
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