Die Imame des BKA

(www.conservo.wordpress.com)

Von Thomas Böhm *)

Thomas Böhm
Thomas Böhm

Manchmal muss man sich fragen, ob unsere Sicherheitsbehörden nicht mehr lesen können, oder von ihren Auftraggebern in der Politik geblendet wurden. In der aktuellen Ausgabe der „Welt“ kommt BKA-Präsident Holger Münch zu einer tiefgreifenden Erkenntnis, die aber mindestens so alt ist wie die Religion, um die es geht:

Das Bundeskriminalamt (BKA) warnt vor einem steigenden Einfluss von Islamisten auf Flüchtlinge. Er sehe die Gefahr, dass radikale Salafisten die Notlage von Asylsuchenden in Deutschland ausnutzten, sagte BKA-Präsidenten Holger Münch den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Samstag. Junge männliche, muslimische Flüchtlinge suchten Anschluss in Deutschland und wollten zugleich ihre Religion ausüben. Wenn sie dabei in einer Moschee an salafistische Islamprediger gerieten, bestehe die Gefahr einer Radikalisierung, sagte der BKA-Chef. „Radikale Aktivitäten in Moscheen bereiten uns durchaus Sorge“, fügte Münch hinzu… (http://www.faz.net/aktuell/politik/fluechtlinge-bka-besorgt-ueber-radikale-aktivitaeten-in-moscheen-14233130.html#/elections)

Seit wann denn das, werter Herr Münch? Sind die radikalen Aktivitäten in den Moscheen tatsächlich völlig neu? Ich schätze nicht, wie diese Meldung aus dem Jahr 2010 beweist:

Polizisten stürmten heute die Hamburger Taiba-Moschee und kassierten das Vermögen des Trägervereins. Der Kulturverein „Taiba“ wurde verboten. Laut Verfassungsschutzbericht ist das Gotteshaus seit Jahren ein Anziehungspunkt für gewaltbereite Islamisten, auch die Todespiloten der Terroranschläge vom 11. September 2001 in New York haben sich hier kennengelernt… (http://www.focus.de/politik/weitere-meldungen/hamburg-moschee-der-9-11-attentaeter-geschlossen_aid_539598.html)

Und auch diese Meldung ist nicht von gestern:

Die bei Salafisten beliebte Berliner Al-Nur-Moschee hat nach der frauenfeindlichen Predigt eines ägyptischen Imams offenbar erste Konsequenzen gezogen. Wie der Vorstand der Moschee, Izzeldin Hammad, am Mittwoch in Berlin dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf Anfrage sagte, wird der in der Kritik stehende Imam Abdel Meoz al Eila keine weiteren Predigten halten.

Der aus Ägypten stammende Gastprediger Sheikh Abdel Moez al Eila hatte am 23. Januar in einer Predigt in der Neuköllner Moschee gesagt, eine Frau dürfe sich dem Sex mit ihrem Mann nie verweigern, ansonsten würde sie von den Engeln verflucht. Sie dürfe auch nicht ohne Erlaubnis des Mannes das Haus verlassen oder einen Beruf ausüben… (http://www.tagesspiegel.de/berlin/al-nur-moschee-in-berlin-neukoelln-nach-hassrede-imam-darf-nicht-mehr-predigen/11323734.html)

Nun schein es natürlich durchaus sinnvoll, wenn man als BKA auf Grund der Masseneinwanderung muslimischer Männer die Augen Richtung Moscheen etwas schärft, aber die Vorschläge, die Herr Münch der Öffentlichkeit unterbreitet, könnte von den Salafisten selbst stammen:

Im Kampf gegen Islamisten forderte Münch, mehr Einsatz von den Imamen in Deutschland. „Wir spüren keine Vorbehalte gegen die Polizeiarbeit. Einige Gemeinden tun sich allerdings schwer damit, anzuerkennen, dass ihr Glaube von Radikalen missbraucht wird“, sagte er. Muslime dürften dies jedoch nicht ignorieren. „Hier brauchen wir mehr Engagement – auch auf Seiten der Imame“, so Münch…

Woher weiß Herr Münch eigentlich, dass ausgerechnet die Imame aus Deutschland den Koran unter den Scheffel des deutschen Staates stellen wollen? Beim Islam gibt es keinen Standortvorteil im Sinne von Recht und Freiheit, wie wir das kennen:

Bisher sprachen die Behörden von einer hohen Dunkelziffer; jetzt scheint es zumindest einigermaßen verlässliche Schätzungen zu geben: Der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS) zufolge ist die Zahl der Salafisten, die von Deutschland gen Syrien und Nordirak ausgereist sind, vier Mal so hoch wie bislang offiziell angegeben. Das hätten Berechnungen von Sicherheitsbehörden ergeben.

Der Zeitung zufolge reisten nicht rund 450, sondern 1.800 radikale Islamisten aus Deutschland aus, um sich der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) oder anderen radikalislamistischen Organisationen anzuschließen. „Wir müssen die offiziellen Angaben mit dem Faktor vier multiplizieren, um eine realistische Zahl zu erhalten“, zitiert die FAS einen Verfassungsschützer. Eine Analyse der vorhandenen Daten und die Kenntnis über salafistische Netzwerke führten zu diesem Schluss… (http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-10/salafisten-pkk-islamischer-staat-deutschland)

Bleibt die Frage, in welchen Moscheen sich diese Typen radikalisiert haben und welche Imame hier ihre finsteren Finger im Spiel hatten.

Vielleicht aber hat Herr Münch auch diese Imame im Auge, die in Deutschland zunehmend die muslimische Gemeinde beglücken:

Eine Zahl sorgt gerade für Diskussion: 970. So viele aus der Türkei importierte Imame predigen in den 900 Moscheen, die Ditib, der größte islamische Dachverband, in Deutschland betreibt. Den Vorwurf, die Imame seien nichts anderes als der verlängerte Arm des türkischen Staates, haben Ditib-Funktionäre als Polemik zurückgewiesen. Fakt ist jedoch: Der Verband untersteht der türkischen Religionsbehörde Diyanet und diese direkt der türkischen Regierung. Kritischen Stimmen in der Türkei gilt die Behörde als Lieferant und Finanzier religiöser Dienstleistungen im Sinne Ankaras. Es wird dort sehr genau verfolgt, welche religiösen Weisungen die Diyanet der Ditib erteilt… (http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/imame-in-deutschland-im-namen-erdogans-14208841.html)

So wird natürlich wieder ein Schuh daraus. Das BKA ist eine dem Bundesministerium des Innern nachgeordnete Bundesoberbehörde. Thomas de Maizière ist bekanntlich der Kanzlerin unterstellt und wo Angela Merkel drauf steht, ist Erdogan drin. (http://journalistenwatch.com/cms/die-imame-des-bka/)
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*) Der Berufsjournalist Thomas Böhm ist Chefredakteur des Mediendienstes „Journalistenwatch“ und ständiger Kolumnist bei conservo
http://www.conservo.wordpress.com 15. Mai 2016
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