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Von Herbert Gassen *)
Offener Brief an Volker Bouffier, stellv. CDU-Bundesvorsitzender
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident, mein lieber ehemaliger Parteifreund,
das Motto des letzten CDU-Parteitages hätte lauten müssen: ‚Hat Herr Vaclav Klaus recht, wenn er behauptet, daß Frau Merkel die europäische Zivilisation zerstört“?
Wenn das nach einer offenen, straffreien Diskussion als richtig erkannt worden wäre, hätte man über die Gründe für das Entstehen und Wirken der AfD nicht nachdenken müssen. Was ist denn aus der CDU nach Gauland geworden? Was ist von der geistig-moralischen Wende von Helmut Kohl übriggeblieben? Sie wurde doch zu einem seelenlosen Institut des reinen Materialismus. Diese Führungsspitze, die einst die preußischen Prinzipien – aber ja doch – hoch achtete, ist doch ganz versessen darauf, diese Partei als Speerspitze einer ausgedienten Ideologie, die Menschen neu gestalten zu wollen, umzufunktionieren. Den neuen Menschen, der die Veränderungen seiner Umwelt durch seine Leitfiguren ins Schlechte zu akzeptieren hat.
Es steht außer Frage, daß die Wähler der etablierten Parteien, eben auch der CDU, sich von ihren Abgeordneten nicht vertreten fühlen.
Die Distanz vom Wahlkreis zu den Parlamenten ist kaum noch zu überbrücken. Damals wollten wir mit dem Programm ‚CDU 2000‘ anderes erreichen. Diese Partei hatte einst unter Dregger, Dyba, Kanther und vielen anderen die christlich-ethischen Grundwerte verteidigt. Diese ewig gültigen Lebensgebote sind doch Stück für Stück demontiert worden. Die Grundgebote einer Jahrhunderte alten Tradition und Kultur sind in Koalition mit den 68er deutschlandfeindlichen Revolutionären demontiert worden. Hochrangige Repräsentanten ihres Koalitionärs laufen hinter Parolen wie ‚Deutschland verrecke‘ her. Der Ruf der CDU, von Ihnen in Hessen geführt, wird von denen beeinträchtigt, die auf die Fahne der Bundesrepublik urinieren. So erklärte einer dieser Koryphäen der Berliner Szene gar, Deutschland wurde 1919 gegründet.
In sinnloser Wut auf die Traditionen dieses Kontinents hat die CDU den Islam als eine zum Christentum gleichwertige Religion erhoben und zu Deutschland gehörig erklärt. Schon aus theologischen Gründen ist das unmöglich. Selbst wenn dem die Kirchenfürsten widersprechen. Erst recht aber aus politischen. Der Islam besteht aus der Scharia, ist militant aggressiv und steht unserer Demokratie und unserer Kultur diametral gegenüber. Die Folgen für die zukünftige Existenz unseres Volkes sind unabsehbar. Unkontrolliert und unterwandert von fanatischen Glaubenskriegern verbreitet diese Invasion Angst und Schrecken in unseren Landen. Der ’Willkommensgruß‘ an Millionen fremde Menschen kann nur als der Gnadenschuß für unsere Nation, für Europa angesehen werden.
Es ist doch Herr Schäuble, der die ‚Plutokratie‘ als Feind unseres staatlichen Systems, der Demokratie, erklärt hat. Dieser Begriff war der Schlachtruf der Nazis, allen voran Goebbels. Sie als historisch gebildeter Mann sollten wissen, wer letztlich damit gemeint war. So muß man heute sagen, daß die aktuelle Situation in Europa das Werk dieser ‚Plutokratie‘ ist – so Schäuble.
Es ist doch vollkommen gerechtfertigt, nach einer europäischen Gemeinschaft zu suchen, die auf anderen geistigen und kulturellen Grundlagen beruht, die die demokratischen Rechte ihrer Nationen nicht verletzt. General de Gaulle war doch kein Nazi, als er von dem Europa der Vaterländer vom Atlantik bis zum Ural sprach. Sein Partner war einer der besten Nachkriegspolitiker Westdeutschlands: Konrad Adenauer. Es ist der geistige Tod einer Politik, die keine ‚Alternativen‘ mehr andenken kann.
Wenn Sie, sehr geehrter Herr Vorsitzender, in das Programm der AfD hineinschauen würden, könnten Sie die politischen Ansichten der ‚alten‘ CDU wiedererkennen. Auf dieser Grundlage konnte ein Martin Hohmann als der bestgewählte Bundestagsabgeordnete ins Parlament ziehen. Mit der liederlichsten Infamie, mit unverhohlener Verleumdung und Lüge wurde er von dieser Bundesvorsitzenden politisch liquidiert. Ich gehörte seinen Wahlkampfkommissionen an und kenne ihn als einen persönlichen Freund. Niemals war und ist er ein Antisemit. Es war ein orthodoxer Oberrabbiner, der mir das bestätigte. Ich schaute in das Gesicht der Vorsitzenden und erkannte ihre charakterlichen Merkmale, die für die Bundesrepublik Deutschland verhängnisvoll sein würden. Wegen meiner Liebe zu meinem Volk bin ich dann aus dieser CDU ausgetreten.
Ihre Attacken gegen die AfD sind doch nur ein Nebenkriegsschauplatz, um von den wirklichen Problemen der CDU abzulenken. Hätten Sie sie zum Thema des Parteitages gemacht, hätte sie die Chance gehabt, die einstige Stärke zurückgewinnen zu können. Im Main-Kinzig-Kreis waren es zu meiner Zeit der Mitwirkung in der Administration rd. 4.500 Mitglieder. Heute sind es nach einer elitären Parteiführung lediglich 2.700 lt. Internet (!). Sie sprechen von erfolgreicher Parteiarbeit!
Mittlerweile bin ich ein alter Mann von 88 Jahren geworden. So lange ich kann, werde ich für die christlich-demokratische Idee als Basis der deutschen Nation im Verbund mit den europäischen Nachbarn streiten. Deswegen weise ich auch Ihre Ausführungen über die AfD zurück. Mir fällt es mit meinem Rollator schwer, Fahrten zu machen. Sollten Sie einmal in Maintal-Hochstadt vorbeikommen, sind Sie herzlich zu einem Gespräch eingeladen.