Der psychisch erkrankte Einzeltäter – Worüber ich mich heute wieder höllisch aufrege

(www.consero.wordpress.com)

Von Thomas Böhm *)

Thomas Böhm
Thomas Böhm

Sind denn alle psychisch erkrankt?

Kaum erschallt irgendwo der Ruf „Allahu akbar“, beeilen sich unsere verblendeten Journalisten darauf hinzuweisen, dass es sich bei diesem oder jenem gläubigen Terroristen um einen psychisch erkrankten Einzeltäter handelt. Das wiederholen sie auch gerne, wenn so etwas in immer kürzeren Zeitabständen hintereinander passiert.

Aber was wollen uns die Journalisten eigentlich damit sagen? Ist so eine psychische Erkrankung tatsächlich der Grund, warum jemand zum Beispiel mit dem Lkw massenweise kleine und große Menschen totfährt?

Wenn das so wäre, dann Gnade uns Gott:

Bereits heute leiden in Deutschland viele Menschen unter psychischen Erkrankungen – mit beträchtlichen Folgen für die betroffenen Personen und ihre Familien, aber auch für Unternehmen und die Volkswirtschaft.

Die Daten der gesetzlichen Krankenkassen belegen die steigende Relevanz psychischer Erkrankungen. Seit Jahrzehnten ist die Zahl der Fehltage (Arbeitsunfähigkeitstage) wegen psychischer Erkrankungen deutlich angestiegen: in den letzten 11 Jahren um mehr als 97 Prozent. Im Jahr 2012 wurden bundesweit 60 Millionen Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund psychischer Erkrankungen registriert. (Bundesministerium für Arbeit und Soziales und Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin: Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit 2014, S. 31)… (http://psyga.info/psychische-gesundheit/daten-und-fakten/)

Was machen diese Bösewichter, wenn sie die Krankschreibung weggeschickt haben? Gehen sie in ihren Hobbykeller und basteln Bomben oder präparieren ihre Autos?

Laut „Zeit“ soll der Attentäter von Nizza gar unter Depressionen gelitten haben. Auch mit diesem Problem, dass ihn zum Massenmörder gemacht haben soll, steht er nicht ganz so alleine da:

Depressionen sind häufige Erkrankungen. Derzeit sind ca. 5% der Bevölkerung im Alter von 18-65 Jahren in Deutschland an einer behandlungsbedürftigen Depression erkrankt (2).

Das sind in Deutschland ca. 3,1 Millionen Menschen, wobei zu beachten ist, dass in den Gruppen unter 18 und über 65 Jahren ebenfalls Menschen von depressiven Störungen betroffen sind. Daraus ergibt sich eine geschätzte Anzahl von ca. 4 Millionen Personen, die an einer depressiven Episode leiden.

Größer ist die Zahl derjenigen, die irgendwann im Laufe ihres Lebens an einer Depression erkranken. Depressionen verlaufen meist in Form von Krankheitsphasen (Episoden), die Wochen bis Monate, manchmal auch Jahre anhalten können. Wenn sie unbehandelt bleiben, können die Krankheitsphasen rezidivierend sein, d.h. erneut auftreten. In manchen Fällen können sie auch einen chronischen Verlauf nehmen können.

Depressionen gehen wie kaum eine andere Erkrankung mit hohem Leidensdruck einher, da diese Erkrankung ins Zentrum des Wohlbefindens und der Lebensqualität zielt. Von einer Patientin wurde dies in folgende Worte gefasst: „Während meiner schweren körperlichen Erkrankungen wollte ich Hilfe und hatte Hoffnung, während der Depression wollte ich nur mehr sterben.“… (http://www.deutsche-depressionshilfe.de/stiftung/volkskrankheit-depression.php?r=p)

Ist das vielleicht der Grund, warum sich so viele Menschen heutzutage in die Luft sprengen – weil sie einfach nur noch sterben wollen?

Und auch beim Begriff „Einzeltäter“ schwant mir nur Übles:

Jeder Fünfte in Deutschland lebt allein. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Berlin mitteilte, gab es 2011 rund 15,9 Millionen Alleinlebende. Deren Zahl hat sich in den vergangenen 20 Jahren deutlich erhöht. 1992 gab es 11,4 Millionen Alleinlebende. Das entsprach einer Quote von 14 Prozent im Vergleich zu 20 Prozent heute. In Großstädten ist der Single-Anteil am höchsten. Bei den Singles gibt es erheblich Ost-West-Unterschiede: In Ostdeutschland nahm die Zahl der Alleinlebenden seit der Wiedervereinigung um 57 Prozent auf 3,7 Millionen zu. In Westdeutschland stieg sie um 35 Prozent auf 12,1 Millionen… (http://www.abendblatt.de/vermischtes/article108264691/Zahl-der-Singles-in-Deutschland-auf-dem-Hoechststand.html)

Ohne Halt, ohne Familie, ohne strenge Ehegattin kann man tatsächlich auf den einen oder anderen dummen Gedanken kommen und wenn es nur aus lauter Langeweile wäre…

Mir wird echt Angst und Bange, wenn ich mir diese Zahlen betrachte, da fühlt man sich doch von potentiellen Terroristen umzingelt, oder?

Vielleicht aber fehlt bei den oben erwähnten „Gefährdern“ doch noch das gewisse Etwas, was aus ihnen erst eine explosive Mischung macht.

Zum Beispiel der Koran. Wäre es vielleicht sinnvoll, wenn diesen psychisch Erkrankte nicht mehr lesen dürften?

Oder sollte man dieses Buch mit all diesen nicht gerade freundlichen Aufrufen gar komplett verbieten, damit nicht so viele Menschen an Islamismus erkranken und zu „Einzeltätern“ werden?

(Original: http://journalistenwatch.com/cms/der-psychisch-erkrankte-einzeltaeter-worueber-ich-mich-heute-wieder-hoellisch-aufrege/)

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*) Der Berufsjournalist Thomas Böhm ist Chefredakteur des Mediendienstes „Journalistenwatch“ und ständiger Kolumnist bei conservo
http://www.conservo.wordpress.com   17. Juli 216
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