(www.conservo.wordpress.com)
Die Welt veröffentlichte am 20.07.2016 ein Streitgespräch zwischen der vermeintlichen Islamwissenschaftlerin Koller und dem Publizisten Broder.
Eine ihrer „tiefgründigen“ Fragen lautete etwa: „Welches Muster lässt sich bei Terroristen feststellen?“
Woraufhin Broder einen einfachen Vergleich anstellte, indem er sagte:“ „Wenn jemand mit einer Axt auf Reisende in einem Zug losgeht und dabei „Sieg Heil!“ und „Heil Hitler!“ ruft, dann würden wir bestimmt nicht fragen, ob und wann er der NSDAP beigetreten ist. Es würde reichen, dass er „Sieg Heil!“ und „Heil Hitler!“ ruft, um ihn als Nazi zu identifizieren. Die Täter, um die es hier geht, waren alle Muslime. Das reicht, einen Anfangsverdacht zu begründen, dass ihre Taten etwas mit ihrem Glauben oder, besser gesagt, mit ihrer Gesinnung zu tun haben könnten.“
Das vollständige Interview ist hier nachzulesen.
„Vorzeigeland“ Indonesien?
Als angebliches Vorzeigeland in Bezug auf Demokratie und Islam nannte Koller am Ende des Interviews Indonesien. Sogar wikipedia könnte ihr diesbezüglich die Augen öffnen:
„Nach Suhartos Rücktritt im Mai 1998 erlebte Indonesien ein Aufleben des politischen Islams. Innerhalb von sechs Monaten wurden 42 islamische politische Parteien gegründet, darunter auch die PKS. Muhammad Rizieq Syihab, ein LIPIA-Absolvent, der in den 1980er Jahren in Saudi-Arabien studiert hatte, gründete im August 1998 seine ebenfalls salafistisch ausgerichtete Islamische Verteidigungsfront (Front Pembela Islam; FPI).
Als im Januar 1999 in Folge der jahrzehntelang praktizierten Politik der Transmigrasi auf den Molukken ein Konflikt zwischen Christen und Muslimen ausbrach, gründeten indonesische Salafi-Muslime zur Verteidigung der islamischen Umma verschiedene Dschihad-Milizen, darunter Laskar Jihad (LJ) und Laskar Mujahidin Indonesia (LMI).
In den interreligiösen Konflikten auf den Molukken, an denen diese Milizen beteiligt waren, kamen in den Jahren bis 2002 ca. 10.000 Menschen bei Kämpfen ums Leben. Die meisten Opfer waren ambonesische Christen. Nach dem Anschlag von Bali 2002, für den die transnationale Terrororganisation Jemaah Islamiyah verantwortlich war, wurden die beiden genannten Dschihad-Milizen zwar wieder aufgelöst, der Majelis Mujahidin Indonesia, aus dem heraus LMI gegründet wurde, besteht allerdings als dschihadistische Dachorganisation bis heute weiter. 2006 wurde in Indonesien auf Druck islamischer Gruppierungen ein Anti-Pornographie-Gesetz verabschiedet. Da zum Teil auch traditionelle Kostüme und Trachten unter die Kategorie „Pornographie“ fallen, stieß dieses Gesetz auf heftigen Widerstand von Intellektuellen, Künstlern und Frauenrechtsorganisationen.“