Sahra Wagenknecht – Herausforderin Merkels?

(www.conservo.wordpress.com)

Von Herbert Gassen *)Gassen

Offener Brief an Wagenknecht

Frau Dr. Sahra Wagenknecht MdB, Fraktionsvorsitzende DIE LINKE, per Email

Sehr geehrte Frau Dr. Wagenknecht,

wer mich kennt, wird kaum behaupten, ich sei ein Linker. Dennoch muß ich Ihnen meine größte Hochachtung für Ihre klugen politischen Analysen aussprechen. Sie hätten allen Grund, sich als ‚Silberrücken‘ in der politischen Szene ohne ideologische Anbindung zu bewegen. Ihr Intellekt, Ihre Rhetorik, Ihre analytische Selbstsicherheit, Ihr versammeltes Auftreten in der Öffentlichkeit zeichnen Sie aus, ein hochqualifizierter Gegenpol zu allen übrigen Funktionären und Abgeordneten sein zu können.

Sie müßten sich allerdings auf eindeutigste Art von den extremen Aktivitäten im Umfeld Ihrer Partei lösen. Es ist sehr schade, für Deutschland, daß Sie im Rahmen der Partei, der Sie angehören, eine gespaltene Beziehung zu dem Land haben, das ich grundsätzlich sehr liebe. Für mich ist der Patriotismus eine ebenso starke Bindung, wie mein Verhältnis zu meiner Familie, zu meinen Nachbarn und zu meiner Heimat wie ihrer Sprache. Ich bin durch Erziehung und Bildung mit der Kultur dieses Deutschland aufs Engste verbunden. Deswegen ist ErnstThälmann für mich eine große deutsche Persönlichkeit, denn er hat öffentlich bekannt: „Mein Volk, dem ich angehöre und das ich liebe, ist das deutsche Volk, und meine Nation, die ich mit großem Stolz verehre, ist die deutsche Nation, eine ritterliche, stolze und harte Nation.“ (Damit will ich keine Diskussion über den Kommunismus auslösen). Mit diesen Worten aus Ihrem Munde könnten Sie die Spitze der deutschen Regierungspositionen erreichen. Ein großer Wahlerfolg wäre Ihnen sicher.

Ihre Meinung zu den politischen Entscheidungen von Frau Merkel entspricht grundsätzlich der meinigen. Sie hat in Ihrer Amtszeit, wie sie nun mittlerweile versucht, sich – aus taktischen Gründen – selbst zu bezichtigen, entscheidende historische Fehler gemacht. Die Regularien von Grundgesetz und Allgemeingesetzen hat sie rücksichtslos, straffällig beiseitegeschoben. Es ist mehr als deutlich zu erkennen, daß sie nicht auf dem Boden der Demokratie, den grundgesetzlich festgelegten deutschen Erfordernissen ihre Entscheidungen fällt, sondern von externen Kräften abhängig ist und gelenkt wird.

Sehr geehrte Frau Dr. Wagenknecht,

ich wäre sehr zufrieden, wenn Sie meine Adresse als ein Kompliment und nicht zuletzt auch als ein Zeichen erkennen, daß ich in Ihrer Persönlichkeit und Ihren Fähigkeiten – unter den vorstehenden Umständen – eine ausgezeichnete Sachwalterin der deutschen Politik erkenne.

Sie, sehr geehrte Frau Dr. Wagenknecht,

haben meiner Meinung nach alle Voraussetzungen, das Trauerspiel um die Merkel-Nachfolge zu beenden. Sie wären auf demokratischen Grundwerten eine ernsthafte und glaubwürdige Herausforderin.

Mit vorzüglichster Hochachtung

Herbert Gassen, gassen-hochstadt@t-online.de

*) Herbert Gassen ist Dipl.Volkswirt, Bankkaufmann und regelmäßig Kolumnist auf conservo
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