(www.conservo.wordpress.com)
Von Peter Helmes
Die Meldung klingt sehr nüchtern: Merkel: „Natürlich hat ein Flüchtling nicht sofort 500 Euro“. Eine mögliche Lösung sei daher ein Darlehensprogramm. Das Geld könne bei einer späteren Berufstätigkeit zurückgezahlt werden. Die Jobchancen seien laut Merkel groß: „Es werden überall Kraftfahrer gesucht.“ (Die Umschreibung von Führerscheinen kostet derzeit rd. 500 €.)
Nun denn, Jobs wie Taxifahrer, Paketzusteller oder Pizzabote für Migranten ohne Ausbildung sind naheliegend. Und wer auf dem Land lebt, ist gekniffen. Entweder muß er in „die Stadt“ fahren oder – mangels Pizzalieferanten – im Flüchtlingsheim bleiben. Oder so oder irgendwie… Man nimmt ja schließlich deutschen Arbeitssuchenden keine Arbeit weg, es sucht ja kein Deutscher solche Arbeitsplätze. Oder so…
Gutmenschtum
Das deutsche Gutmenschtum ist ansteckend. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) z. B. hat in Bielefeld im Juni eine gemeinnützige Fahrschule gegründet. Neben DRK-Mitarbeitern und Senioren sollen hier ganz gezielt auch Migranten ausgebildet werden. Fünf Flüchtlinge haben sich bisher angemeldet. Weibliche Flüchtlinge, die aus religiösen Gründen nicht allein mit einem Mann im Auto sitzen möchten, fahren mit einer Fahrlehrerin.
Es gibt bereits Überlegungen, bei der Umschreibung von Fahrerlaubnissen auf die teure Prüfung zu verzichten, wenn der Fahrlehrer das Können des Flüchtlings als ausreichend bewerte. Oh Mannomann, eine vereinfachte Umschreibung von Fahrerlaubnissen aus Nicht-EU-Staaten ist bisher nur für Länder möglich, deren Fahrausbildungsinhalte in Deutschland gut bekannt sind, etwa die USA. Die arabischen Länder haben aber historisch völlig anders gewachsene Verkehrssysteme, wobei der Ausdruck „Systeme“ bereits eine leichte Untertreibung ist.
Fahrerlaubnisse aus den typischen Herkunftsländern wie Syrien, Afghanistan oder dem Irak werden in Deutschland nur für sechs Monate nach einer „Touristenregelung“ anerkannt.
Man muß wohl Physiker sein, um alle diese zielgenauen Erkenntnisse gewinnen zu können. Und so erkannte die Physikerkanzlerin Angela Merkel rasierklingenscharf: Dem Manne – Frauen kommen ja kaum – kann geholfen werden! Mit läppischen 500 Euro! Als gute und erfahrene schwäbische Hausfrau will sie das Geld aber nicht einfach verschenken, sondern als Darlehen auspreisen. „Wenn sie können, könnten sie es (vielleicht) ´mal zurückzahlen – in kleinen Raten“, versteht sich; wir sind ja keine Halsabschneider!
Oberfaul!
Was wie ein 1. April-Jux klingt, ist unserer Kanzlerin bierernst! Bei dieser Erkenntnis reift in mir die Gewißheit, daß – ebenfalls ernstgemeint – etwas nicht stimmt, etwas oberfaul ist:
Was wissen wir von den „Flüchtlingen“? Von vielen – den meisten? – wenig bis nichts! Sehr viele haben ihren Namen sowie ihr Hab und Gut „vergessen“, weshalb sie sich einen neuen Namen und, gleich dazu, eine neue Identität aus irgendeinem Fremdland gebastelt haben. Sie, die Ärmsten der Welt, besitzen nichts – sagen sie – hätten alles verloren, oder ihnen wäre von bösen Buben alles geraubt worden – sagen sie auch.
Ein Grund ist, daß sie ihre wahre Herkunft verschleiern wollen. Die Flüchtlinge gehen in diesen Fällen davon aus, daß sie ohne Papiere und mit falschen Angaben größere Chancen haben, als Asylbewerber anerkannt zu werden.
Aber merkwürdig, einen Führerschein (mit einem echten Bild, aber gefälschtem Namen) und ein Handy neuester Herkunft haben sie behalten (dürfen) – wenn sie denn überhaupt einen „Lappen“ hatten. Warum fehlen denn so häufig die Papiere? Entweder weil sie sie weggeworfen haben, oder – was häufig der Fall ist – weil es oft gar keine Dokumente gibt, wenn die Verwaltung nicht funktioniert. Dann ist die Chance, sich ordentlich ausweisen zu können, ziemlich gering.
Ausnahmen für Asylbewerber
Die Behörden dürfen – anders als das bislang der Fall war – auf die Vorlage von Geburtsurkunde, Führerschein oder Reisepass verzichten. Es reicht ein Reiseausweis als Ersatzpapier, das vom Ausländeramt ausgestellt wird. Die Angaben beruhen dann auf Aussagen des Asylbewerbers. Das wird auch so dokumentiert. Und es genügt, um Asylbewerbern später einen Führerschein auszustellen.
Der Zugang zum Führerschein ist nicht bundeseinheitlich geregelt. Laut bayerischem Innenministerium reicht in Rheinland-Pfalz bereits eine Aufenthaltsgestattung für einen Führerschein-Antrag. Das genügt in Bayern nicht. Es gebe aber schon Gespräche mit den Behörden, hier die Hürden herabzusetzen. So könnte z. B. als weitere Reaktion auf die vielen Flüchtlinge aus dem Nahen Osten bald Arabisch als zwölfte mögliche Fremdsprache in der Prüfung zugelassen werden. Die Vorbereitungen laufen, bestätigt der TÜV Nord, die Entscheidung treffe dann das Verkehrsministerium.
Der Freistaat Bayern erlaubt den Behörden schon seit letztem Jahr, geduldeten Asylbewerbern auch dann einen Führerschein auszustellen, wenn die keinen Personalausweis vorlegen können. So sollen sie leichter Arbeit finden können. Die Initiative dazu kam von den Grünen.
„Es kommen Menschen…“
Nun sagt das gute alte Arbeitsamt (für Besserwisser: die „Bundesanstalt für Arbeit“), es würde zwei Jahre dauern, bis sie unsere Sprache einigermaßen kennen, und es würde, je nach dem, fünf bis sieben Jahre dauern, bis sie einen Job in der deutschen Wirtschaft voll übernehmen könnten.
Aber merkwürdig, hat uns nicht die Politik – von ganz oben – bis runter zum Arbeitsamt von Anfang an erklärt, es „kommen Menschen, die unser Land bereichern“? Es kämen studierte Menschen, Fach- und Vorarbeiter, Mediziner (besonders aus Syrien), Lehrer usw. usw? Warum kriegen denn rd. 80 Prozent von ihnen Hartz IV und eben keine Arbeit?
Richtig! Wir haben vergessen, die Führerscheine dieser Fachkräfte auf deutsche Norm umzuschreiben. Denn Fahrerlaubnisse aus den typischen Herkunftsländern wie Syrien, Afghanistan oder dem Irak werden in Deutschland nur für sechs Monate nach einer „Touristenregelung“ anerkannt.
„Gesetz der Reaktion“ – Verkehrsregeln außer Kraft
Ja, und was Frau Merkel verständlicherweise nicht weiß: In Ländern wie Syrien usw. hat man von deutschen Verkehrsschildern und –regeln nie etwas gehört. In vielen dieser Länder gilt das „Gesetz der Reaktion“: Ich muß sehen, wie ich möglichst schnell von A nach B komme. Da sind andere Verkehrsteilnehmer – in gewissen Ländern gehören dazu auch Kamele – höchst hinderlich, weshalb man allenfalls einem Freund die Vorfahrt läßt, einem Fremden aber nie, keine Ampeln zur Kenntnis nimmt, weil sie eh nicht funktionieren, Überholen eine Frage der Mannesehre ist – trotz Gegenverkehr – und dauernd hupt. Die Hupe ersetzt die regulierende Pfeife des Polizisten, der sowieso nie ´was sagen würde, weil auch er die Regeln nicht kennt.
Das alles fluppt eben nach dem „Gesetz der Reaktion“: Wer nicht schnell genug reagiert, hat verloren. Und – typisch für Länder mit paternalistischer Tradition: Man tut, was der Vater sagt. Wenn der Vater sagt: „Fahr links!“, dann tut man das – auch wenn´s falsch ist.
Aber bitte, liebe guten Mitmenschen, vergessen wir das alles! Lassen wir die lieben Führerscheinneulinge, die unsere Sprache nicht beherrschen und die unsere Verkehrsregeln nicht ´mal ahnen, so einfach auf unsere Straßen los! „Als Kraftfahrer“, meint Merkel. Als LKW-Fahrer, als Busfahrer, als Taxi-Fahrer – meint Merkel.
Herr, hilf! Für wie blöd hält uns diese Dame?!
P.S.: Ich bemüh´ mich derweil schon ´mal um eine Kameltreiberlizenz. Rein vorsorglich; denn die Wüste lebt!
www.conservo.wordpress.com 17. Sept. 2016