(www.conservo.wordpress.com)
Von Peter Helmes
Liebe Leser,
die Förderung der teuflichen Gender-Ideologie auch durch CDU-Regierungen ist für mich die härteste Probe meiner nun 57 Jahre bestehenden CDU-Mitgliedschaft. Ich war immer aktiv, loyal und auch kritisch und habe mit der Partei – auch persönliche – Höhen und Tiefen erlebt.
Auch unter dem Hintergrund einer traditionell durch und durch konservativen Familie – meine Eltern waren beide im „Zentrum“ aktiv – fühlte ich mich in der CDU geborgen, akzeptierte aber auch die anderen Strömungen (Sozialausschüsse etc.).
Dieses Geborgenheitsgefühl ist vorbei – dank Merkel & Kollegen. Ich kenne „meine“ Partei nicht wieder. Christlich-demokratische Grundwerte wurden nach und nach durch zeitgeistige Strömungen ersetzt. Der Höhepunkt dieser Entchristlichung ist die Akzeptanz des Gender-Mainstreaming. (Zu diesem Thema habe ich bereits viele Artikel geschrieben, die ich bei Bedarf gerne nachsende: peter.helmes@t-online.de)
Ich benutze das Wort „Skandal“ nicht häufig, aber was sich die CDU in Hessen unter ihrem Generalsekretär Pentz leistet, ist ein veritabler Skandal und ein Schlag ins Gesicht aller Konservativen. Hier der Vorgang:
„…und willst Du linientreu nicht sein, dann zieh´ ich Dein Parteibuch ein…“
Die CDU Hessen scheint sich geistig und politisch endgültig aus einem vernunftgetragenen, politischen Diskurs verabschieden zu wollen. Befehl und Gehorsam statt Dialog mit kritischen Anhängern scheint die Maxime zu sein.
Hauptsache: Zeitgeist, Hauptsache: „irgendwie“ links, Hauptsache: „moderner“, Hauptsache: bloß nicht konservativ!
Die CDU-Führung in Hessen scheint von allen guten Geistern verlassen, jedenfalls von den christlichen. Wer Raum dazu schafft, daß Gender-Ideologie und damit Frühsex-Lehrpläne nicht nur zugelassen, sondern sogar gefördert werden, handelt nicht mehr auf der Basis der christlich-demokratischen Union. Und das im (ehemaligen) konservativen Landesverband Alfred Dreggers!
Der Generalsekretär der hessischen CDU heißt Pentz, Manfred Pentz. Den kennt zwar niemand, aber er ist mit aller Kraft dabei, die Partei nach links zu rücken – koste es, was es wolle, auch so viele Stimmen wie möglich. Die Art, wie er mit den Kritikern am hessischen Lehrplan umgeht, beweist seine Inkompetenz und sein Unvermögen, seine Partei auf der Grundlage christlich-demokratischer Wertevorstellungen zu führen.
Protest von Christen
Beinahe hilflos trat er in einem Brief den Kritikern des neuen „Lehrplans zur Sexualerziehung“ entgegen. Schon am 30. September (LINK) antwortete er Mitgliedern seiner Partei, um den Lehrplan zu verteidigen und die Gemüter zu besänftigen. Doch sein Plädoyer enthielt schwerwiegende Widersprüche.
Auch der zweite Brief zeigte die Unfähigkeit des Generalsekretärs, den neuen Lehrplan vor Kritik zu verteidigen (siehe auch: https://www.conservo.blog/2016/10/19/gender-lehrplan-hessen-cdu-verschickt-beruhigungspillen-und-macht-alles-schlimmer/). Pentz wäre gut beraten, sich bei seinem Parteifreund Kultusminister Lorz für eine Rücknahme der unsäglichen Lehrpläne einzusetzen.
An den Gegendemonstrationen zum Sex-Lehrplan finden sich auf Seiten der Teilnehmer Familien, Eltern von Schulkindern, diverse christliche Gruppierung, manchmal ganze Gemeinden, die mit ihrem Pfarrer kommen. Kurz: Das christliche und bürgerliche Deutschland protestierte gegen den Bildungsplan – und somit der typische Wähler der CDU. Auf der Gegenseite brüllen antifa und alles, was mit „linksradikal“ nur ungenau zu beschreiben ist. Wo steht da Pentz?
Mißbrauch staatlicher Autoritäten in der Sexualerziehung
Kultusminister Lorz hat seinen Lehrplan gegen den ausdrücklichen Willen der hessischen Eltern und der katholischen Kirche erlassen – ein Affront gegen alle an der Schulpolitik Beteiligten! Die CDU-Spitze ist damit den Eltern und Familien in Hessen regelrecht in den Rücken gefallen.
Wäre es nicht sinnvoller und viel wichtiger, Kindern und Jugendlichen gemeinsam mit ihren Eltern den besseren Umgang mit dem Körper zu lehren, anstatt ihnen eine politisch- ideologische „Akzeptanz“ sexueller Vielfalt“, die sie altersbedingt weder verstehen, wollen und geschweige denn brauchen, mit aller Gewalt aufs Auge zu drücken? Glaubt die CDU etwa, daß erwachsene Mütter und Väter dieser grünen CDU noch glauben?
Eine CDU ohne Werte ist für die deutsche Gesellschaft „wertlos“.
conservo-Autor Klaus Hildebrandt in einem Brief an Kultusminister Lorz: „Sowohl die gezielte Frühsexualisierung von Schülern als auch Ihre dubiose Verfahrensweise werfen Fragen grundsätzlichen Charakters auf, die geklärt werden müssen. Mit Kultur und Demokratie hat das jedenfalls nichts mehr zu tun. Es ist schon eine sonderbare Politik, die Sie und Ihre CDU da betreiben, und nun liegt es alleine an Ihnen, die Sache schnellstens zu bereinigen und neues Vertrauen aufzubauen. Mal ganz ehrlich: Glauben Sie wirklich, daß die bei der Demo gegen die Lehrpläne versammelten Menschen der rechtsextremem Szene oder gar Nazis angehören? Besonders gefreut hat mich in diesem Zusammenhang das an die Teilnehmer der „Demo für Alle“ gerichtete Grußwort des Bischofs von Fulda, Heinz-Josef Algermissen, das bei der Verlesung zu Recht besonderen Beifall erntete…“
Kritik wächst
Der neue „Lehrplan zur Sexualerziehung“ erntet immer mehr Ablehnung: An 18. Oktober 2016 haben die Elternbeiräte auf Landes-, Stadt- und Kreisebene Kritik geäußert, vor allem am Lernziel „Akzeptanz sexueller Vielfalt“. Damit haben sich die Elternbeiräte auf Stadt- und Kreisebene dem negativen Urteil des Landeselternbeirates Hessen angeschlossen. Damit dürfte CDU-Generalsekretär Manfred Pentz klar geworden sein, daß die Proteste gegen den Gender-Lehrplan seines Pateikollegen, Kultusminister Ralph Alexander Lorz, nicht so schnell abebben werden.
Demonstranten gegen die Frühsex-Lehrpläne in die Nazi-Ecke gerückt
Generalsekretär Pentz hat die „Demo für alle“ indirekt mit der NPD in Verbindung gebracht. Gegen diese Ungeheuerlichkeit protestierte auch der „Konservative Aufbruch“ (KA), die Basisbewegung in der CSU, die Partner der Demo für Alle“ ist. Die Sprecher des KA schreiben in einem gemeinsamen Brief an Generalsekretär Pentz (am 1.11.2016):
Das Erbe Alfred Dreggers verraten
Offener Brief des „Konservativen Aufbruchs“ (www.konservativer-aufbruch.bayern) an den Generalsekretär der CDU Hessen:
„Sehr geehrter Herr Pentz,
am 28.10.2016 haben Sie, betreffend die „Demo für alle“, ein Rundschreiben an eine Vielzahl von CDU-Funktionsträgern in Hessen versandt. Darin stellen Sie die Behauptung auf, an der am 30.10.2016 in Wiesbaden abgehaltenen „Demo für alle“ gegen die neuen hessischen Lehrpläne zur Sexualerziehung an den staatlichen Pflichtschulen würden auch Vertreter der NPD, der AfD und der „Allianz für Fortschritt und Aufbruch“ teilnehmen. Schließlich fordern Sie die hessischen CDU-Mitglieder auf, sich von der „Demo für alle“ zu distanzieren.
Wörtlich schrieben Sie: „Um sich jedoch ganz deutlich von den genannten, rechten Parteien abzugrenzen, möchte ich Sie dazu auffordern, sich klar von der ‘Demo für Alle’ zu distanzieren.“
Mit diesem Satz bringen Sie indirekt folgende inakzeptable Unterstellung zum Ausdruck: Die „Demo für alle“ sei ein „rechte“ Veranstaltung, mit der sich die CDU Hessen inhaltlich nicht auseinandersetzen müsse, weil die Initiatoren der „Demo für alle“ und deren Anliegen mit „rechten Parteien“ wie der NPD gleichzusetzen seien.
Bündnispartner
Da wir 2015 bereits zweimal an der gleichnamigen Demonstration in Stuttgart teilgenommen haben und als CSU-Mitglieder und Sprecher des Konservativen Aufbruchs Bündnispartner der „Demo für alle“ sind, kennen wir die Initiatoren dieser Initiative sehr gut. Viele Organisatoren, wie z.B. Frau Hedwig von Beverfoerde, sind Mitglieder der CDU. Bei den Bündnispartnern sind neben vielen überparteilichen Elterninitiativen auch mehrere Gliederungen der Christdemokraten für das Leben (CDL) und eine ganze Reihe weiterer CDU-Mitglieder wie z.B. Frau Mechthild Löhr oder Herr Pastor Christoph Scharnweber vertreten.
Wir finden es daher ungeheuerlich, dass Sie die CDU-Mitglieder in Hessen in dem oben genannten Schreiben bewusst falsch informieren, indem sie weder das Hauptziel der „Demo für alle“ benennen, nämlich den Schutz wehrloser Kinder vor Frühsexualisierung, noch die Tatsache erwähnen, dass die „Demo für alle“ hauptsächlich von Unionsmitgliedern organisiert und unterstützt wird.
Es ist mehr als befremdlich, dass sich die CDU Hessen von den Unterstützern der „Demo für alle“, nämlich von engagierten Demokraten, Unionsmitgliedern aus ganz Deutschland, besorgten Eltern und katholischen Bischöfen wie Herrn Heinz Josef Algermissen aus Fulda distanziert, dieselbe Landespartei, die sich gerne mit ihrem langjährigen konservativen Vorsitzenden Alfred Dregger schmückt und auch die Landesparteizentrale, in der Sie als Generalsekretär tätig sind, nach ihm benannt hat, aber keinen Anlass für Distanzierungen von den linksextremistischen und gewalttätigen Gegendemonstranten sieht.
Da Sie mit Ihrem Schreiben vom 28.10.2016 ebenso einseitig wie unsachlich Stellung gegen die „Demo für alle“ bezogen haben, entsteht der auch bereits von dem ehemaligen Chefredakteur der Wirtschaftswoche, Roland Tichy, in einem aktuellen Internetartikel thematisierte Eindruck, dass Sie keine Probleme mit den gewaltbereiten, linksextremen Gegendemonstranten haben (hier finden Sie den genannten Artikel: http://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/cdu-hand-in-hand-mit-der-antifa/).
Vorrang des elterlichen Erziehungsrechts
Daher bitten wir Sie um Klarstellung und um kurzfristige Beantwortung unserer Fragen:
1. Distanzieren Sie sich von den gewalttätigen Gegendemonstranten, insbesondere der linksextremistischen Antifa und anderen linken Unterstützern, wie „Ökolinx“ oder „Fragida“?
- Wie steht die Führung der CDU Hessen zu Art. 6 Abs. 2 des Grundgesetzes und dem dort garantierten Vorrang des elterlichen Erziehungsrechts? Soll dieses Elternrecht Ihrer Meinung nach durch eine indoktrinierende Staatserziehung abgelöst werden, die auf linke Gesellschaftsexperimente, wie die Gender-Ideologie setzt?
- Sind Sie und Ihre Landtagskollegen aus der CDU bereit, sich wegen der Neufassung der Sexualkunderichtlinien für die Schulen in Hessen auf einen fairen Austausch von Argumenten einzulassen, der auf die Diffamierung und Ausgrenzung Andersdenkender verzichtet?
Auch im Interesse der Basis der CDU Hessen, die unsere Anliegen gut versteht, weil wir für die elementaren Rechte unserer Kinder einstehen, erwarten wir Ihre kurzfristige Stellungnahme, verbunden mit einer Richtigstellung der oben dargestellten Falschbehauptungen.
Mit freundlichen Grüßen
Die Sprecher des Konservativen Aufbruchs – CSU-Basisbewegung für Werte und Freiheit Dr. Thomas Jahn, Marianna Gronewald-Haake, Lars Bergen, Tobias Hohenberger, Oliver Rabe.“