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Von altmod *)
Wie kann nur jemand mit einer derartigen Frisur amerikanischer Präsident werden? Klar, dass die amerikanische Silikon- und Botox-Ikone Cher „fassungslos“ ist und unsere flott geföhnte Flinten-Uschi „schwer geschockt“.
Interessanter sind jedoch die Meldungen und Kommentare unserer „Qualitätsjournalisten“.
Hatten nicht noch gestern Wirtschafts-“Experten“ in der Welt geknurrt: „Ein Präsident Trump kostet jeden Deutschen 34.662 Euro“. Und dann wurde in dem Artikel für den Fall eines Wahlsieges von Donald Trump gleich ein weltpolitisches und weltwirtschaftliches Armageddon heraufbeschworen.
Das lautstarke Verbellen des Republikaners in den letzten Monaten, der nach seinem Verständnis zu einem Kampf gegen das Establishment angetreten war, ist nun einem kläglichen Gewinsel und Gejaule in den Medien gewichen.
Es wird heute viel geschrieben und kommentiert werden und so möchte ich nur einige wenige Stückchen aus dem Gewimmer herauspicken, die mir als erstes am Morgen des 9. November 2016 beim schnellen Studium der „Qualitätspresse“ aufgefallen sind.
Die Welt empört sich online: „Als erster Staatschef gratuliert Putin, dazu viele Rechstpopulisten.“ Schrecklich: Putin, Orban, Le Pen, Wilders, Farage, Beatrix von Storch gratulieren Trump! Was erlauben Putin! Oder ist gemeint: Schaut, das sind seine (ekligen) Freunde!
In einem Kommentar behauptet denn Clemens Wergin von der Welt: „Am Ende wird man auch die Frage stellen, ob Russland, Wikileaks und das FBI den entscheidenden Anstoß dazu gaben, die Wahl in Richtung Trump zu kippen.“ Der „Weltexperte“ sieht jetzt auch die ganze Welt im „Krisenmodus“. Verschwörungstheorien blühten doch bisher ausschließlich im „rechtspopulistischen Milieu“. Oder irre ich?
Sebastian Gierke von der SZ zeichnet sich desgleichen mit sachlicher Kompetenz aus, indem er schreibt: „Ein Narzisst, ein notorischer Lügner, ein Sexist, ein Rassist, ein Chauvinist, ein Populist, ein Demagoge … ist nun das, was man gemeinhin mächtigster Mann der Welt nennt.“
Jens Münchrath vom linken „Handelsblatt“ warnt in seinem Kommentar von „kruden Vorstellungen, die der neue Präsident hat“ und betont, dass er kein „Mann des Systems“ sei. Halleluja! möchte ich mit vielen Wählern Trumps rufen, endlich mal keiner aus dem „System“, der eine Wahl gewonnen hat.
Klaus-Dieter Frankenberger von der greisen Tante FAZ meint: „Der „Aufstand des Populismus“ war mächtiger als alle Warnungen vor Trumps Unberechenbarkeit; weil die weißen Arbeiter von der globalisierungskritischen, den internationalen Handel geißelnden Botschaft des Demagogen in republikanischen Kleidern angezogen wurden. Trump mobilisierte weiße Wähler auf dem Land …“
„Demagoge in republikanischen Kleidern“ (was das immer auch bedeuten soll), Narzisst, notorischer Lügner, Sexist, Rassist, Chauvinist, mit all dem wird der neue amerikanische Präsident von deutschen „Qualitätsjournalisten“, den Flüstertüten der „Eliten“, unverändert etikettiert. Ist das nicht „hate-speech“? – Hallo Herr Maas! – Aber das ist in und aus diesen Kreisen ja erlaubt. Genauso wie nuancierter Rassismus gegen den „white trash“, dem die Welt nun den US-Präsidenten Trump zu verdanken hat. So bleibt die deutsche Presse sich und ihrer Qualität treu.