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Von Thomas Böhm *)
Aus der Sicht des Schöpfers, der bekanntlich ein ganz linker Vogel war und all seine Produkte, die er auf den Weltmarkt geworfen hatte, als gleichwertig betrachtete und so für die Gleichstellung warb, gibt es keine tierischen Beleidigungen.
Für ihn spielt es keine Rolle, ob eine Katze einen Igel als krummen Hund, oder gar als dummen Menschen beschimpft, oder ob ein Hund einen Regenwurm als Fabelwesen „herabwürdigt“.
Nur bei den rassistischen Menschen, die arroganter- und fälschlicherweise behaupten, sie würden über den Dingen, wie zum Beispiel über Gottes Mitgeschöpfen stehen, sind tierische Beleidigungen etwas ganz Verwerfliches.
Die „Welt“ hatte berichtet, dass ein Twitter-Post der SPD, in dem die AfD-Parteivorsitzende als Fabelwesen markiert wurde, einen gewaltigen Shitstorm ausgelöst hatte. Auch der dazu gehörige Spruch „Phantastische Tierwelten, wie sie zu vermeiden sind“, kam nicht so gut an.
Die SPD nahm nach dieser heftigen Reaktion den Tweet wieder aus dem Verkehr.
Also, ich persönlich hätte überhaupt nichts dagegen, wenn mich jemand mit einem Fabelwesen gleichsetzt. Ein fescher Uruk-hai zum Beispiel würde mir prima zu Gesicht stehen.
Genau so wenig hätte ich etwas dagegen, wenn mich jemand einen Hund nennt. Ich liebe Hunde und finde, dass sie in vielen Dingen den Menschen überlegen sind, wenn man das dann überhaupt sagen darf.
Deshalb ist es für mich völlig unverständlich, dass die Geschichte von einem Ladenbesitzer aus dem oberfränkischen Selb, der ein Schild mit der Aufschrift „Asylanten müssen draußen bleiben“ mit einem Hundeabbild geschmückt hatte, so ein mediales Aufsehen erregt hat.
Der Hundehasser wurde sogar von den Kadi gezerrt und wegen Volksverhetzung angeklagt. Laut „Tagesspiegel“ hat Richter Roland Kastner von Dummheit gesprochen, für ihn war der Knackpunkt der Hund. Der Angeklagte hätte ohne Probleme an seine Tür schreiben können: „Asylanten haben hier nichts zu suchen“ – nur eben ohne den Hund.
Was daran Volksverhetzung sein soll, ist für mich nicht ganz schlüssig. Hunde leben nicht in Volksstämmen, sondern bilden Rudel, also wäre das wohl eher Rudelverhetzung. Und Asylanten kann man ebenfalls nicht als eindeutig abgrenzbare Gruppe bezeichnen, schließlich ist heutzutage jeder ein Asylant, der sich von A nach B bewegt und die Hand aufhält und keinen Hund hält.
Was wäre eigentlich passiert, hätte der Ladenbesitzer seinen freundlichen Hinweis mit einem Bild von einem Goldhamster bestückt? Wäre er dann auch verklagt worden?
Foto: Steffi Reichert/ Flickr/ https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/2.0/