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Von Jörgen Bauer
„Bibelkritisch und feministisch“
„Ich bezeuge allen, die da hören die Worte der Weissagung in diesem Buch: Wenn jemand etwas hinzufügt, so wird ihm Gott die Plagen zufügen, die in diesem Buch geschrieben stehen. Und wenn jemand etwas wegnimmt von den Worten des Buchs dieser Weissagung, so wird Gott ihm seinen Anteil wegnehmen am Baum des Lebens und an der Heiligen Stadt, von denen in diesem Buch geschrieben steht.“ (Offenbarung 22, Verse 18 und 19)
Was hier für das Buch der Offenbarung gilt, kann man getrost auf die gesamte Bibel, als der vom Heiligen Geist inspirierten Heiligen Schrift übertragen, an die sich Gott gebunden hat.
Dieser Tage erhielt ich eine Mail mit folgendem Inhalt:
“Gestern hatte ich mir aus dem Bibelserver einige Verse in der „Luther-Version“ aus dem Galaterbrief ausgedruckt. Erst als ich sie näher betrachtete und laut las, merkte ich plötzlich, dass sie verfälscht waren und dass es sich um die neue Lutherbibel 2017 handelte. Zum Beispiel war anstelle von „Brüdern“ in den Text Galater 1,11 „Brüder und Schwestern“ hineinformuliert, obwohl dies im griechischen Original so nicht dasteht.
Nun haben wir gewiss nichts gegen unsere lieben Schwestern, aber Gottes Wort darf man in keiner Weise verfälschen.”
Von “Schwestern” steht allerdings nichts geschrieben, wenn es um die Abgrenzung von den Sündern geht. Da bleibt es bei den “Brüdern”. Die “Schwestern” werden verschont. (1. Korinther 5, Vers 11).
Der Mail war die sehr fundierte Analyse eines bibeltreuen Bibellehrers angefügt, in der auf einige Umdeutungen und eigenwillige Anmerkungen hingewiesen wurde. “Bibelkritisch und feministisch verfälscht”, meint der Absender der Mail dazu.
Übersetzungen sind immer problematisch und setzen eine große Sorgfalt voraus, weil es tatsächlich auf den ganz exakten Sinn einer Aussage ankommt. Wenn bei den verschiedenen Übersetzungen unterschiedliche Worte für die gleiche Sache gebraucht werden, die vom Sinn her dasselbe aussagen, ist das nicht zu beanstanden.
Die Ehrfurcht vor der, durch den Heiligen Geist inspirierten Heiligen Schrift, an die sich Gott selbst gebunden hat, verbietet es hier eigenmächtige Veränderungen vorzunehmen. Für mich hat sich die neue Lutherübersetzung damit erledigt. Sie taugt allenfalls noch zum belastenden Beweisstück. Als sehr zuverlässig gilt die Standard-Luther-Übersetzung von 1912, die es immer noch zu kaufen gibt.
Wir müssen deshalb wachsam sein, dass an der Person und göttlichen Natur Jesu Christi, der die Mitte unseres Glaubens ist und dessen Geburt wir demnächst feiern, nicht unterschwellig schleichend Abstriche gemacht werden, so wie es verschiedene Formulierungen in Luther 2017 nahelegen.
Gott selbst ist es, der über sein Wort wacht, und Gottes Wort ist wie ein Löwe, der sich selbst verteidigt. Deshalb können wir die Sache nur Gott anbefehlen, der Wege weiß, mittels derer weiterhin für die Wahrheit seines Wortes gesorgt ist.
Herr, dein Wort, die edle Gabe, diesen Schatz erhalte mir; denn ich zieh es aller Habe und dem größten Reichtum für.
Wenn dein Wort nicht mehr soll gelten, worauf soll der Glaube ruhn? Mir ist’s nicht um tausend Welten, aber um dein Wort zu tun.
Halleluja, Ja und Amen! Herr, du wollest auf mich sehn, dass ich mög in deinem Namen fest bei deinem Worte stehn.
Lass mich eifrig sein beflissen, dir zu dienen früh und spat und zugleich zu deinen Füßen sitzen, wie Maria tat. (Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, 1700 – 1760)
Euch allen einen gesegneten 4. Advent und eine ebensolche neue Woche,
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Anmerkung eines Bibellehrers zum weiteren Gebrauch:
Lutherbibel 2017: Was Liberaltheologen aus Luthers Bibel gemacht haben. Bei Interesse kann diese Notiz bzw. die zugrundeliegende Stellungnahme zur Lutherbibel 2017 als PDF gerne weiterverbreiten bzw. darauf hingewiesen werden. (http://www.das-wort-der-wahrheit.de/downloads/file.php?object_file=Lutherbibel_2017-EF.pdf)