(www.conservo.wordpress.com)
Von Renate Sandvoß *)
Der SPD – Vorstand hat also Martin Schulz als Spitzenkandidaten für die Kanzlerschaft und den Parteivorsitz nominiert. Irgendwie kommt mir da der Satz: „Vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“ in den Sinn. Martin Schulz ist von seinem Denken her ein EU-Bürokrat (nicht zu verwechseln mit Europäer). Sein Interesse hat noch nie speziell dem Schicksal Deutschlands gegolten. Sein Respekt – so Schulz – gelte der Lebensleistung der Bürger. Die Lebensleistung der deutschen Bürger, – und das sei hier deutlich gesagt – wird in diesem Staat in keiner Weise gewürdigt Schaue man sich nur mal das Rentensystem an, durch das z.B. Frauen, die hier Kinder großgezogen haben, kaum noch auf eine Rente warten können, die zum (Über)-leben reicht.
Die Einführungsrede zu der Antrittsrede des selbsternannten „Heilsbringers“ Martin Schulz hielt Sigmar Gabriel. Wie sollte es auch anders sein, denn Schulz lobte ihn als engen Freund und „wunderbare, tolle Persönlichkeit“. Wer wagt da noch zu widersprechen, zumal ein Massenjubel ausbrach? Die gegenseitige Lobhudelei war kaum zu ertragen und dem Zuschauer war sekundenschnell klar, dass er mit Gabriel und Schulz zwei wunderbare, hochverdiente, hochintelligente, kompetente Personen vor sich hatte, die die einzige Lösung für alle Probleme Deutschlands in der Tasche haben. Die Kameraeinstellung war auf den jeweiligen Redner gerichtet, aber rechts und links von ihm waren ständig vier recht attraktive Jugendliche im Focus, die immer genau zum richtigen Zeitpunkt begeistert klatschten und ein ständiges Zahnpastalächeln hinbekamen. Klar, man wollte also vermitteln, dass die unterstützenden SPD-Mitglieder jung, dynamisch, gebildet und attraktiv seien. Irgendwie hab ich nur in dieser Reihe einen jungen, erfolgreichen Syrer vermißt.
Sigmar Gabriel, der erleichtert, ja schier entfesselt schien, dass er die Bürde des künftigen Kanzlers von sich weisen konnte, betonte klar und deutlich, dass er zu den Werten der Freiheit, Demokratie und der Verantwortung der EU-Staaten füreinander stehen würde. Doch halt, – haben wir diese Werte nicht schon lange verloren? Und sind nicht maßgeblich SPD-Politiker wie u.a. Heiko Maas dafür verantwortlich? Er läßt das Internet überwachen, stachelt dazu an, sogenannte Hasskommentare zu melden und ruft zur Denunziation auf. Von Meinungsfreiheit und Demokratie kann hier in Deutschland schon lange nicht mehr die Rede sein.
Gabriel betonte, dass es die Aufgabe der SPD wäre, den Rechtspopulismus in die Schranken zu weisen und die SPD garantiere Gerechtigkeit, faire Löhne, gerechte Steuern und eine moderne Familienpolitik. Was versteht man unter einer modernen Familienpolitik? Dass man junge Männer aus dem Ausland holt, die sich hier dann reichlich vermehren sollen? Besonders sei er stolz auf eine Verdreifachung der Mittel für den sozialen Wohnungsbau. Viele Jahre lang wurden für unsere Bürger viel zu wenig Wohnungen gebaut und nun, nach der Masseneinwanderung der sogenannten Flüchtlinge werden an allen Ecken und Enden Gelder für den Wohnungsbau locker gemacht. Doch die neuen Wohnungen kommen nicht den bedürftigen Deutschen zu Gute. Gabriel verkündete auch lautstark, er wäre stolz auf die Verminderung der Arbeitslosenzahlen. Wie soll das funktionieren, wenn Millionen Migranten ins Land stürmen, die zum großen Teil Analphabeten sind? Wenn alle Menschen ab 58 Jahren NICHT nicht als arbeitslos registriert werden und Leute, die sich in Kursen befinden, ebenfalls nicht gezählt werden. Eine großartige Errungenschaft auf die er sehr stolz wäre, sei die doppelte Staatsbürgerschaft. Gabriel erklärte, dass ein Eintreten gegen Rechtspopulismus seit Jahrzehnten Schulz und ihn verbinden würde. Er betonte abschließend, dass Schulz der ideale Mensch für einen Neubeginn sei… Wenn alles doch so grandios läuft, – warum ein Neuanfang? Gabriel betonte, dass er sich in nächster Zeit mehr um seine Familie kümmern wolle und aus diesem Grund nicht als Bundeskanzler kandidiert. Doch eines passt da nicht zusammen: warum strebt er dann nach dem Posten des Außenministers? Glaubt er, den könne er mal so nebenbei machen?
Dann trat nach all den Lobeshymnen von Sigmar Gabriel für seinen besten Freund und Kumpel der Mann an das Rednerpult, dem eigentlich all die Aufmerksamkeit gelten sollte: der „Retter Deutschlands“, Martin Schulz. Er schlurfte eher zum Rednerpult, als dass er angemessen schritt,- aber auf ganzer Strecke von einem breiten Grinsen beseelt. Er war endlich da, wo er immer sein wollte! Er sonnte sich im Licht der Fernsehkameras, genoss es, im Mittelpunk zu stehen, bejubelt und beklatscht zu werden, gehört und gesehen zu werden. Der Begriff „Machtgeilheit“ ist für ihn wohl noch untertrieben. Martin Schulz, – eine unscheinbare Person mit schütterem Haarkranz und dem von sich begeisterten Dauerlächeln mit der Botschaft „Ich bin´s, der Sonnenkönig!“ Und dieses Männlein soll nun die SPD und als künftiger Kanzler auch Deutschland retten? Doch das Publikum feierte ihn begeistert, als würde George Clooney himself vor ihnen stehen….
Schulz stellte seine Ansprache unter das Thema Gerechtigkeit. Er sprach wichtige Themen wie Innen- und Flüchtlingspolitik kaum an, sondern bezog sich – wie sollte es auch anders sein – mehr auf seine Person. Schulz betonte schwärmerisch, dass Deutschland ein starkes Land sei, mit fleißigen Leuten. Um genau diese Leute würde es ihm gehen und nicht um die – wörtlich – „10% Schreihälse, die hier herumrennen.“ Da fällt einem doch spontan sein Satz ein:“Flüchtlinge sind wertvoller als Gold!“. Diese fleißigen Leute werden nun abgezockt, damit die sogenannten „Flüchtlinge“ und alle ihre Forderungen finanziert werden können. . Und das nennt die SPD GERECHTIGKEIT.
Ein großes Anliegen sei auch der bezahlbare Wohnraum. Für wen? Doch nur für die ach so armen „Flüchtlinge“, die in Wahrheit keine sind. Martin Schulz`genialer Satz….:“Hart arbeitende Menschen sollten auch soziale Gerechtigkeit erfahren!“ ist eine solche Plattitüde, dass einem übel wird. Doch muß ich ihm an dieser Stelle – beziehungsweise seinem Redenschreiber – völlig Recht geben, der behauptet, dass „Menschen, die zwei und mehr Jobs in Deutschland machen, den Laden am Laufen halten“. Die SPD, die Partei der „kleinen Leute“? Das war einmal.
Mal eine Frage: warum ist es in einem Land, in dem es nach Ansicht von Martin Schulz so viel Reichtum gibt, notwendig, dass Menschen zwei und mehr Jobs haben müssen, damit sie überleben können? Warum müssen Rentner noch bis ins hohe Alter schuften oder Flaschen sammeln?
Schulz ereifert sich und klagt an, dass in den Schulen der Putz bröckelt, doch die Banken finanziert werden. Das solle geändert werden. Er verlangt von Heiko Maas, – den er sehr unterstützt – einen erfolgreichen Kampf gegen“ Rechts“. Übersetzt heißt das wohl: wer also eine andere Meinung als er vertritt, wird bekämpft werden.
Sehr locker ging Martin Schulz auch auf seine Biographie ein. Ganz frei nach dem Motto: „Ich bin der einfache Mensch von Nebenan,, der euch versteht!“. Er verglich sich mit seinem Freund Sigmar Gabriel. Sein SPD-Publikum war begeistert und es riss die Leute förmlich von den Sitzen, als er dann noch über seinen beruflichen Aufstieg in der Provinz Würselen mit knapp 39 000 Einwohnern berichtete. Schulz äußerte, dass ein Kanzler – so wörtlich – „die Ängste und Sorgen seiner Bürger mit tiefster Empathie spüren können müsse“. War das ein Seitenhieb auf Kanzlerin Merkel, die nicht im Geringsten interessiert, was die Bürger wollen und brauchen?
Martin Schulz erklärte in seiner Rede, dass er in den nächsten Monaten quer durch die deutschen Lande reisen würde, um „den Lebensalltag der Menschen “ kennenzulernen. Er wolle sich auf diese Weise Vertrauen und Glaubwürdigkeit verdienen.
Alles in allem war die Antrittsrede wenig aussagekräftig. Gerade auf die wichtigsten Baustellen in Deutschland, die Innen- und Flüchtlingspolitik, ging er nicht ein. Seine Rede läßt sich so zusammenfassen: „Ich kann Kanzler, ich will Kanzler, ich will Macht!“ Wenn man sich all die Versprechungen und Ankündigungen der beiden Politiker anhört, dann stellt man sich die berechtigte Frage, wer eigentlich in den letzten Jahren (mit)regiert hat.
Von sich selbst begeistert, sich völlig in einen Rausch der Macht hineinsteigernd, verglich sich Martin Schulz in der Sendung Anne Will am Sonntagabend mit Amerikas Ex-Präsidenten Barak Obama. Wenn man die Lebensleistung des eitlen Möchtegernkanzlers betrachtet, dann bleibt man als Zuschauer bei so einem abgehobenen, sich selbst überschätzenden Selbstbild einfach nur fassungslos zurück.