So funktionieren die Systemmedien – oder: Was hat der Kampf gegen Diesel mit Martin Schulz zu tun?

(www.conservo.wordpress.com)

Von Peter Helmes

2-schulzGrüne runter, SPD hoch, Diesel runter, Meinungsmanipulation hoch: Bahn frei für St. Martin!

Es gibt Dinge auf dieser Welt, die aber auch gar nichts miteinander zu tun haben. Jedenfalls erklären uns das die politisch Korrekten. Doch wenn man dahinter schaut, erkennt man die Absicht – und ist verstimmt. Konkreter:

Daß es den Grünen derzeit an die Kehle geht, der Schulz in den höchsten Höhen schwebt, die CDU runterrutsch, die Linke kaum noch wahrgenommen wird und die AfD nur noch eine Nebenrolle spielt – all das gehört zu einem medialen Konzert, dessen Dirigent hinter den Kulissen den Einsatz gibt.

Man nennt ihn Zeitgeist, politisch korrekter und treffender: „Neue Gesellschaft des Neuen Menschen“. Jedenfalls gilt der mediale Einsatz, gutmenschlich betrachtet, all denen, die unsere Gesellschaft verändern wollen – und auf der Gegenseite all den „Rechten“, den „Reaktionären“ und den „Unbelehrbaren“, die man entweder eines Besseren belehren oder vernichten muß.

Um diese destruktive Rolle der Meinungsmacher zu erkennen, muß man die Regeln der Systemmedien, insbesondere der linken Kampfmedien, kennen. Sie wissen genau, daß man jemanden hoch-, aber auch runterschreiben kann. Und „man“, das sind die rund 70 Prozent der medialen Zunft, die eindeutig linksgewickelt sind. Sie entscheiden, wer medial gefördert und wer zum Abschuß freigegeben wird.

Also lautet das strategische Ziel medialer Meinungsmacher: Rot/Grün oder Rot/Rot/Grün – am besten aber nur Rot. Dort sitzen die Gutmenschen. Die Bösmenschen sitzen „rechts“. Der bis vor kurzem ausgemachte Gegner hieß CDU/CSU. Nachdem aber auch dort der Zeitgeist das Kommando übernommen hatte, blieb als Haß- und Bekämpfungsobjekt der Linken nur die AfD.

Dies aber reichte nicht, erkannten die cleveren Linkssystemstrategen; denn die SPD – bisher Hauptstützpfeiler der Gesellschaftsveränderer – war fußkrank, lahmte, und ihre Umfragewerte sanken zunehmend in den Keller. Rettung versprach nur ein Neuer und „alles neu“: ein neues Gesicht, eine neue Politik – also ein neuer Messias.

Den hatten sie lange Zeit verzweifelt gesucht und nun endlich ausgemacht; denn unter den hunderttausenden Genossen der SPD gab es kaum noch solche, denen eine Führungsposition hätte angetragen werden können – außer Martin Schulz, der Mann mit einem bedeutendem Amt im Rücken. Da fügte es sich gut, daß er dieses Amt – Präsident des Europaparlamentes – gerade aufgeben mußte und er so frei wurde, seiner Partei als Heilsbringer zu dienen. Die mediale Orchestrierung war ihm sicher.

Und hinfort riefen alle Medien, die auf der Zeitgeistwelle reiten: Wir sind gerettet, der neue Messias ist da! Nur so erklärt es sich, daß ein politischer Winzling in die höchsten Höhen geschrieben wird. Es spielt keine Rolle, daß dieser Mann kein vorzeigbares politisches Profil hat – außer „ICH“ –, keinen vorzeigbaren Lebenslauf und keinerlei vertiefte Sachkenntnis – Hauptsache, er kann quatschen und so tun, als ob er was könne.

„Mann des Volkes“

Nochmal Medienmanipulation: Journalisten sind grundsätzlich nicht dumm. Natürlich kennen sie die Schwachstellen des Kandidaten – angefangen von seinem Charakter und seiner gebrochenen Biographie bis hin zur fehlenden Sachkenntnis in allen nationalen Bereichen. Also muß ein neues Etikett her, mit dem man ihn gleichzeitig von der kühlen Physikerin absetzen kann: Seht her, rufen sie, ein Mann des Volkes! Und ernennen die fehlenden Schulkenntnisse und den mangelnden Berufserfolg sogleich zur Tugend: „Seht her, der gute Martin! Genau wie Du und ich! Er ist zwar mehrfach gestolpert, aber immer wieder aufgestanden und kann jetzt Kanzler! Derweil starrt die Union auf den Mann wie das Kaninchen auf die Schlange. Das war´s dann wohl.

Findige Strategen der SPD und ebenso findige Journalisten erkannten blitzschnell die Chance, Rot eine große Zukunft – also einen hohen Sieg der SPD – zu ermöglichen. Da man aber nur aus einem linken Teich fischen kann, müßten die Grünen verschwinden, da auch sie kräftig aus dem linken Becken trinken.

Getreu der altsozialistischen Übung „Wer hat uns verraten – die Sozialdemokraten“ werden nun die Grünen heruntergeredet und –geschrieben, was die Feder hergibt. „Kein Programm“, „Ideen von gestern“, „überaltert“, „verkrustet“ – wer kennt dieses Arsenal politisch gemeiner Totschlagsargumente nicht! Und die Medien – unter „wissenschaftlicher Begleitung“ geneigter Demoskopie-Institute – malen gar das schrecklichste Menetekel an die Wand: Den Grünen drohe das Scheitern an der 5-Prozenthürde.

Damit das ganze Spiel nicht allzu abgekartet aussieht, weist man anhand unsäglicher Grünen-Politik nach, daß diese einfach nicht regierungsfähig sind. Und sie, die Grünen, liefern auch noch die Steilvorlage dazu:

Die Grünen haben dem Diesel – DEM Treibstoff des Autos des „Kleinen Mannes“, den Krieg, also das baldige Aus, erklärt. Der sonst so als honorig und bürgernah dargestellte Stuttgarter Ministerpräsident Winfried Kretschmann läßt die Maske des Biedermanns fallen:

Es beschwere sich doch auch niemand beim TÜV, wenn seine ‘Schrottmühle’ nicht mehr zugelassen werde, giftete Winfried Kretschmann in der Heidelberger Rhein-Neckar-Zeitung, und wollte wohl damit doch tatsächlich versuchen, das drohende Diesel-Verbot zu verteidigen. Wie bitte? „Schrottreif“? Autos mit ´Euro 5-Norm`, die erst vor drei oder vier Jahren gekauft wurden?

Da haben sich die Grünen wieder ´mal vergaloppiert. Ihre unverschämte Haltung – Grünen-Kenner überrascht das nicht – zeigt die erschreckende Distanz zum ´gemeinen` Autofahrervolk, also generell zum Bürger, der nicht alle Jahre einen neuen Leasingwagen finanzieren kann, und dem seit Jahrzehnten eingeimpft wurde, daß ab einer Jahresfahrleistung von etwa 30.000 km ein Diesel die günstigere Alternative sei – das Taxigewerbe diene als bester Beweis dazu.

Noch deutlicher: Die Fahrverbote für ältere Dieselfahrzeuge kommen einer kalten Enteignung der Besitzer gleich. Denn wer darauf angewiesen ist, mit dem Auto zur Arbeit zu fahren, wird sich über kurz oder lang nach einen neuen Wagen anschaffen müssen – und das war für Vielfahrer bisher eben ein Dieselfahrzeug.

Genug von Diesel, zurück zum Heilsbringer. Wie ein Geschenk des Himmels müssen solche Fehltritte dem Möchtegern-Kanzler der SPD in den Schoß gefallen sein, u. zw. gleich doppelt: Es beweist, daß die Grünen „fertighaben“, und gefährdet die Chancen der CDU gleich mit, da sie offen mit den Grünen flirtet. Zwei Verlierer zusammen ergeben eben noch keinen Sieger. Bahn frei für St. Martin!

www.conservo.wordpress.com   26.02.2017
Über conservo 7863 Artikel
Conservo-Redaktion