(www.conservo.wordpress.com)
Erdogan hat das Verfassungsreferendum in der Türkei mit circa 51-53% der Stimmen gewonnen. In den großen Städten, wie etwa Ankara, Istanbul und Izmir – die als Erdogan-Hochburgen gelten – stimmte die Mehrheit gegen die Verfassungsreform. In den Kurdengebieten, wo ein „Nein“ erwartet wurde, stimmte die Mehrheit dafür. Auf dem flachen Land, dort, wo sich wenige internationale Wahlbeobachter aufhalten, ist Erdogans zivil gekleidete „sivil“ -Geheimpolizei sehr aktiv.
Es wurden Vorwürfe laut, dass gezielt diese „Bürger“ die Wahlmanipulation durch zuviele Stimmen organisierten. Die Wahlbeteiligung lag bei unglaublichen 86%, was als unmöglich gilt, da 10% der Bürger in Gebieten leben, die so weit von jedlicher Registrierungsstelle sind, daß es unrealistisch ist, daß diese zur Wahl gegangen sind. In Fakt würde das somit bedeuten, daß eine 96-97% Wahlbeteiligung vorgelegen hätte.
Auf Youtube scheint die Wahlmanipulation über „sivil“ durch Quellen unserer Kontaktleute gut dokumentiert zu sein:
Während die „sivil“ eine Tasse Kaffee bzw. „Chai“ trinken, stempeln sie in Ruhe die Stimmen und tüten diese für den Wähler ein.
So deutlich scheint das der CHP offiziell nicht klar zu sein. Der stellv. Vorsitzende der Oppositionspartei CHP, Erdal Aksünger, sagte, es seien Stimmen gestohlen worden, und will die Wahl anfechten.
Die Erdogan Anhänger feierten mit Gewehren in der Hand, als Symbol auch für die Unterstützung des Islamischen Staates, ihren Wahlsieger.
Die Anhänger der nationalistischen MHP haben mit rund 80% gegen Erdogans Präsidialsystem gestimmt. Der Vorstand war offiziell am Ende dafür, er ist unter Druck des „Ja“-Lagers geraten. Viele MHP Anhänger wollen daher einen neuen Vorstand.
Während Erdogan die MHP unter Druck setzte, war auch das bunte Kurden-Lager aktiv und „nazifizierte“ die Nationalisten und Atatürk-Anhänger. Sie erkannten auf einer ganz normalen friedlichen Hochzeit „Nationalsozialisten“, weil dort nicht das staatsfeindliche „Allahu akbar“, sondern die Türkei als Staat hochgehalten wurde. Das würde gegen „Allah“ sprechen, dem doch die ganze Erde gehört. Deshalb auch der Vorwurf, es handele sich um eine „türkische Pegida“(Youtube-Beschreibung), die die Religionsfreiheit nicht akzeptiere. Ein Kurdenkanal lud somit ursprünglich Videos wie dieses hoch:
In Kurdenkanälen werden auch immer wieder die Atatürk-Anhänger angegangen und „nazifiziert“. Dabei war die Türkei unter Staatsgründer und Nationalisten Atatürk auf einem guten Weg. Der Einfluß des Islam wurde unter ihm weitgehend zurückgedrängt. Nur deshalb gab es damals überhaupt eine Perspektive für die Türkei, enger mit Europa zusammenzuarbeiten.
Warum zahlreiche Kurdenverbände und Kurden immer wieder Atatürk-Perspektiven als Alternative zu Erdogan ablehnen oder die Islamisten-Gegner in Deutschland oft die Zielscheibe ihrer Agitation sind, wissen wir nicht. Fest steht, daß damit die De-Islamisierung der Türkei mit einer guten Partnerschaft mit Europa verhindert wird, und dass sie mit ihrem Kampf gegen die Islamisierungsgegner indirekt Erdogan unterstützen.
Anhang:
* So arbeitet Erdogans „sivil“ Polizei. Sie hat sogar Hunde, um Gegner zu traktieren.
* Beschreibung dieses Videos auf Englisch: „the AKP person takes the empty ballots to the ’sivil‘ inside the car and validates them all as ‚evet‘ nobody would dare to go near the car because if they do they will be arrested that is how system works either inside the voting booth or outside what is important is that fear dictates that people become passive
* Vor dem Wahllokal wurden 3 Leute erschossen, weil sie mit „Nein“ stimmen wollten. Werden die Killer je gefunden?
* SPD-Außenminister Sigmar Gabriel zeigte sich gegenüber türkischen Medien zufrieden mit dem Ergebnis von Erdogan.