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Zuerst die Meldung: „Aussage des ZdK-Präsidenten Thomas Sternberg zum Embryonenschutz“
ZdK mahnt Embryonenschutz an
Berlin (ALfA). Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hat sich gegen rechtliche Lockerungen beim Embryonenschutz gewandt. Der Schutz menschlichen Lebens müsse weiter Vorrang haben, so ZdK-Präsident Thomas Sternberg am Freitag in Berlin. Das berichtet die katholische Nachrichtenagentur KNA. Demnach sagte Sternberg vor der Frühjahrvollversammlung des obersten katholischen Laiengremiums, im Falle einer Novellierung dürfe das Embryonenschutzgesetz „kein allein die Technik regulierendes Reproduktionsmedizingesetz werden“. Der ZdK-Präsident betonte: „Der manchmal verzweifelte Kinderwunsch vieler Menschen ist gut nachvollziehbar, aber ist nicht absolut zu setzen. Er stößt an Grenzen, wenn es um den Schutz des menschlichen Lebens geht.“
Ende März hatten Wissenschaftler der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina für eine Lockerung des Embryonenschutzgesetzes und eine begrenzte Zulassung der Forschung an Embryonen auch in Deutschland plädiert. Hintergrund sind neue Entwicklungen in der Genforschung. Forscher gehen davon aus, dass das als „Gen-Schere“ bezeichnete Verfahren „CRISPR/Cas9“ die Möglichkeiten der Gen-Therapie revolutioniert. Bislang galten gezielte Eingriffe ins menschliche Erbgut als technisch schwer machbar. Durch die „Gen-Schere“ soll aber das Erbgut von Pflanzen, Tieren und Menschen kostengünstig und hoch effizient werden. In Deutschland verbietet das Embryonenschutzgesetz die Erzeugung und Verwendung von Embryonen für die Grundlagenforschung. Als umstritten gilt hingegen die Rechtslage auf die Forschung an nicht entwicklungsfähigen Embryonen.
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Und hier meine Stellungnahme:
Sehr geehrte Mitglieder des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken (ZdK),
ich möchte Ihnen einen Auszug aus dem jüngsten ALFA-newsletter zur Äußerung Ihres Präsidenten Thomas Sternberg zum Embryonenschutz (s.u.) zur Kenntnis geben.
So begrüßenswert dessen Stellungnahme sicherlich ist, so frage ich mich nach dem Wert derer und mehr noch nach der allgemeinen Glaubwürdigkeit Ihres viel zu großen Laiengremiums.
Sie zerbrechen sich den Kopf über Dinge wissenschaftlicher und hypothetischer Art, äußern sich jedoch öffentlich nicht gegen die massenweise Abtreibung ungeborener Kinder, die ohnehin in den seltensten Fällen einen genetischen Defekt aufweisen. In der Sache düften wir durchaus einig sein, nämlich dass es kein Recht auf ein “eigenes” Kind geben kann, genau so wenig wie ein Recht, dieses mittels staatlich finanzierter Abtreibung loszuwerden. Alles medizinisch regeln zu können, ist ein Trugschluss, bei dem Wahrheit und Nächstenliebe auf der Strecke bleiben.
Und tatsächlich erweist sich die finanzielle Abhängigkeit der Kirchen vom Staat als Ursache für die Schieflage. Krampfhaft versuchen Politik und Kirchen das Problem durch eine in vielen Bereichen vorgespielte, übertriebene Gutmenschlichkeit (s. Kinderarmut vs. Flüchtlinge) zu vertuschen, woran unsere gesamte christlich geprägte Ordnung zu zerbrechen droht.
Eine Kirche, die sich statt des Lebens- und Embryonenschutzes lieber um Schwule und Lesben kümmert, “ist nicht meine” Kirche. Schon die Zusammensetzung und der deutlich politische Charakter des ZdK werfen erhebliche Zweifel an dessen Glaubwürdigkeit und Unabhängigkeit auf.
Mit freundlichen Grüßen, Klaus Hildebrandt (Rheinland-Pfalz)