Gefährliche Wörter: Von „Autobahn“ bis „Zurückschießen“

(www.conservo.wordpress.com)

Von altmod *)

Gefährliche Wörter und Begriffe – 2. Auflage

Die 1. Auflage meines Elaborates war einem Hackerangriff zum Opfer gefallen. Es gelang mir nunmehr, den Beitrag wieder herzustellen, und er musste auch aktualisiert werden.

Je weiter die Zeit in unserer demokratischen Epoche fortschreitet, umso umfangreich wird so ein Thesaurus „gefährlicher“ Worte und Begriffe. In den Zeiten der Attribuierung einer ganzen Branche als „Lügenpresse“ kommt es zwangsläufig zu Gegenreaktionen – in der gleichen Art und Weise, gegen die man sich eigentlich positionieren will: nämlich mit „hate speech“. Ein Wort wie „Nazischlampe“ ist inzwischen gegen bestimmte Personen nicht mal mehr als Beleidigung oder Ehrabschneidung justitiabel. Wenn ein ausländischer Staatsmann, wenngleich ein Despot, in einem „Gedicht“ als Ziegenficker bezeichnet wird, wird das nicht mehr unter Gossensprache einsortiert, sondern in den Medien als Kulturleistung ausgezeichnet. Solche Worte wie „Nazischlampe“ und „Ziegenficker“ brauchen demnach nicht als „gefährlich“ im allgemeinen Verständnis angesehen werden.

Es geht nicht, wie schon in der 1. Auflage dieses „Kompendiums“ ausgeführt, um Wörter oder Formulierungen – die z.B. im Internet verwendet – die Geheimdienste wegen Terrorismus-Affinität auf den Plan rufen. Gesinnungswächter haben uns allerorten im Visier, um zu überprüfen, wie wir es mit der der politischen Korrektheit halten. Verraten unsere Worte und Formulierungen eine rechte, also gefährliche Gesinnung?

Von Staats wegen wird inzwischen definiert und vorgeschrieben, was noch gesagt – und damit auch gedacht – werden darf.

Diese Sammlung von Begriffen soll dem Leser helfen, vielleicht den Tritt in das berühmte Fettnäpfchen zu vermeiden. Ein falsch gewähltes Wort, zur falschen Zeit, am falschen Ort ausgesprochen, kann inzwischen schon mehr bedeuten, als nur ein geringfügiges Missgeschick.

Seit langem ist es so, dass öffentlich keine Begriffe mehr benutzt werden dürfen, die eine Gruppe, egal ob sie auf zwei oder mehr Beinen unterwegs ist, irgendwie herabsetzen könnte. Dazu gehören natürlich jegliche Benennungen, die in irgendeinem Bezug zur deutschen Vergangenheit – von 9 n.Chr. bis zur „Adenauerzeit“ – gesehen werden könnten.

Nicht nur die (linken) Sprach-Überwacher und Sprach-Reiniger wissen: wer die Gedanken kontrolliert, hat auch die Macht über das Handeln. Wo es Denk-, Sprachverbote, Tabus gibt, verhalten sich Menschen entsprechend. Korrektes Denken verbietet alles Abwertende und jeden Bezug zu möglicher „rechter“ Verwendung. Dies wurde durch eine neue Qualität aus der Zeitbetrachtung heraus möglich: dem „Pakt von Postmoderne und schlechtem Gewissen“, wie der linksliberale Zeit-Herausgeber Josef Joffe erkannte. „Postmodern ist die Verneinung objektiver Wahrheiten und die Verweigerung von Werturteilen.“ Dazu ist das schlechte Gewissen im Westen stark ausgeprägt und mache sich an Sklaverei, Rassismus, Völkermord fest. «Also verbietet das korrekte Denken alles Abwertende, außer bei rechten Scheusalen wie Bankern, Jägern, Machos und Kapitalisten», so Josef Joffe.

Nachfolgend also die Neuausgabe meines Katalogs „gefährlicher“ oder problematischer Wörter; unterteilt nach verschiedenen Kategorien, die als „diskriminierend“, „relativierend“, „beleidigend“ gar „hassgeleitet“ angesehen werden können, oder die auch einfach aufgrund irgendeines (Nazi-)Bezugs „tabu“ sind. Vorsicht, denn es kommen natürlich auch „pejorative exonymische Ethnonyme“ vor.

Die Liste ist sehr umfangreich, erhebt aber keineswegs den Anspruch auf Vollständigkeit. Die Erfahrung hat gezeigt, dass binnen weniger Wochen manche Benennung oder Sprachbegriff neu „entlarvt“ wird, oder aber auch Neues erfunden wird. Das Kapitel „soziale Unwörter“, stützt sich überwiegend auf den Katalog eines unseres obersten Betroffenheitsverbandes, der Nationalen Armutskonferenz (NAK), so wie sie von dort ausgedeutet werden.

  1. Kategorie: Historisches – Deutschland – Drittes Reich

Albion, perfides – Verbildlichung für die Hinterhältigkeit der englischen Außenpolitik. Stammt aus einem 1793 verfassten Gedicht eines französischen Dichters und wurde in der napoleonischen Zeit verwendet. Da während der wilhelminischen Zeit während der britischen Kriegshetze von den Deutschen ebenfalls benutzt, ist die Verwendung des Begriffes natürlich für Deutsche obsolet.

Aufmarsch – Neonazis und Rechte machen Aufmärsche, Linke machen Protestzüge und Demos.

Autobahn – der Nazi-Begriff schlechthin, da er von den willfährigen Helfern immer noch verwendet wird.

Betroffenheitskult – obsoleter Begriff, da nur von Rechten und „Geschichtsvergessenen“ diffamierend verwendet.

Blitzkrieg – eine deutsche Erfindung und darum schlecht. Manche Militärs bezeichnen bereits den Krieg 1870/71 gegen die Franzosen als BK. Da die meisten „Hitlerkriege“ – gegen Polen, Frankreich, die Besetzung Norwegens, Dänemarks und des Balkans – auch als BK bezeichnet wurden, dürfen nur noch andere solche führen, wie z.B. die Israelis. Historische Tatsache ist, dass den Amis noch nie ein richtiger BK gelang.

Blut/Blut- und Boden – Blut ist ein ganz anrüchiger Nazi-Begriff, da meist in Verbindung mit „Boden“ oder „Eisen“ (Bismarck) verwendet.

Blutschande – ist NS-besetzt.

Deutschland – ein Abzuschaffendes, am liebsten schon nicht mehr Existentes. Richtig heißt es „BRD“ oder „Schland“.

Deutsches Volk – siehe „Deutschland“, „Bevölkerung“ darf verwendet werden, auch wenn es irgendwie „völkisch“ klingt.

Dresden – Täterstadt. Hat einem englischen General dank seines heldenmütischen Einsatzes gegen die schmucke „Nazi-Hochburg“ zu einem Denkmal verholfen. Die Deutschen schmälern dessen Ruhm durch ständiges Herunterrechnen der Täterzahlen.

Endsieg – nur „Finale“ ist erlaubt.

Endlösung – nicht etwa gelungene Lösung einer mathematischen Gleichung mit mehreren Unbekannten. Absolut tabu, da dem Begriff Holocaust inhärent.

Erde – fragwürdiger Begriff, da das immer auch an „Boden“ erinnert.

Erstschlagfähigkeit – wird nur im nicht-pazifistischen Milieu verwendet. Setzt Atombomben voraus, effektivste Strategie noch vor dem Blitzkrieg.

Entartet – „nachweislich“ von den Nazis geprägter Begriff, der leider auch die Medizin – mit der Bezeichnung „maligne Entartung“ oder „Degeneration“, die Mathematik und die Physik heimgesucht hat: „E. Materie, die bei großer Dichte entsteht, etwa in Neutronensternen oder Weißen Zwergen“ – und so werden perfiderweise werden auch noch „Kleinwüchsige“ in die Diffamierung einbezogen.

Heil – wird vom Anständigen keinesfalls verwendet. Es ist schon bezeichnend, dass Skifahrer, Angler, Jäger und andere Umweltschädiger immer noch den Begriff in ihren Grußformeln verwenden: Ski-H., Petri-H. Und Waidmans-H.

Heilig – nicht verwendbar mit „Römisches Reich deutscher Nation“ oder „Deutschland“. Überhaupt ein überflüssiger, da religiöser Begriff.

Heimat – erinnert nicht nur an Blut und Boden, verkörpert Provinzialität, Intoleranz.

Heim und Herd – Nazi-Formulierung, steht für die Unterdrückung der Frau.

Held – darf nur noch in Verbindung mit Sport oder Pop-Musikern verwendet werden.

Heldengedenken – unziemliche Täterverehrung, die leider oft noch in der rückständigen Provinz zelebriert wird. Heldendenkmale müssen jetzt endlich Opferdenkmalen weichen.

Mann – Überbegriff des schlechthin Asozialen. Fragwürdig auch als Namensbestandteil z.B.von: Hoh-, Mölle-, Heit-, Her- mann etc. – da meist Nazis oder Rechte.

Mutter – geht zusammen mit Mutterkreuz, Mutterschaft, geht also nicht.

Mutterschaft – fast so schlimm wie Autobahn.

Opfer – nicht in Verbindung mit „deutsch“ oder „deutsche“ verwendbar.

Ostmark – Gebiet des (vormaligen) Staates Österreich nach dem Anschluss an das Deutsche Reich. Also nicht verwendbar, auch nicht historisch im Zusammenhang mit „fränkisch“ oder „sächsisch“.

Rasse – Gibt es sowas? Warum ist der Begriff immer noch im Duden zu finden? – „ >Fachsprache> Bevölkerungsgruppe mit bestimmten gemeinsamen biologischen Merkmalen.“

Reichsbürger – steht natürlich im Widerspruch zum „Bundesbürger“ oder gar zum „Bunten Bürger“. „Sektenartig organisierte Gruppierungen von Verschwörungstheoretikern und Rechtsextremen in Deutschland, die sich selbst u. a. als „Reichsbürger“, „Reichsregierung“, „Staatsangehörige des Freistaates Preußen“ oder „Natürliche Personen“ bezeichnen.“ Letzteres geht natürlich gar nicht.

Reichsparteitag, innerer – unerlaubte Bezeichnung für ein emotional besonders bewegendes Ereignis. Ist nicht mal bei einer weiblichen Sportreporterin zu tolerieren.

Sprachreinheit – erinnert an „Blutreinheit“, Gegenteil von „Entartung“, ist also auch irgendwie „rassistisch“.

Stern an der Brust – den darf man auch symbolisch niemandem mehr andichten, da exklusives Symbol und Logo des Holocaust.

Stolz – stolz auf irgendwas darf jeder sein, nur der Deutsche nicht.

Tätervolk – gibt es nur eines.

Tausend Jahre (deutsche Geschichte) – Dabei kann es sich in solchem Zusammenhang nur um eine Nazi-Vokabel handeln. Es gibt nur eine deutsche Geschichte und die dauerte beeindruckende 12 Jahre.

Schuldkult – skandalöse Formulierung von Ewig-Gestrigen, Unverbesserlichen, Unbelehrbaren, Relativierern, Revisionisten, Geschichtsklitterern usw.

V-Waffe – heißen heute Mittelstreckenwaffe, Pershing, SS20, Scud, Cruise Missile, „Tomahawk“ oder einfach sympathisch „Marschflugkörper“.

Volk – gibt es nicht, außer im Zusammenhang mit „dumm und roh“, ansonsten siehe „Bevölkerung“.

Volkssturm – entspricht vielleicht dem „Wutbürger“.

Vernichtungskrieg – wurde nur von Deutschen geführt. In anderen Zusammenhängen wie „Indianer-Kriege“, „Islamisierung der Armenier“, „Hiroshima und Nagasaki“ nicht statthaft.

Zurückschießen – Hitler-Formulierung für die Einleitung eines Angriffskrieges: „ Seit 5 Uhr 45 wird jetzt zurückgeschossen…“. G.W. Bush soll deshalb die ähnliche Formulierung „ seit 9/11 wird zurückgeschossen“ aus seiner Ansprache an die Nation gestrichen haben.

 

  1. Kategorie: menschliche Arten – „Rasse“ – Nachbarvölker

Diversität, biologische – auf menschliche „Ethnien“bezogener fragwürdiger Begriff, daher sicher rassistisch konnotierbar.

Durchrasst – Ede Stoiber wusste wohl nicht, was er da formulierte, da doch auch die Bayern „durchrasst“, pardon, nicht „ethnisch homogen“ sind.

Eskimo – heißen jetzt „Inuit“, weil die Kanadier die Faxen dicke hatten und sagten: „Gut, gut, ihr seit Menschen (Inut), glauben wir euch doch.“

Froschfresser – im anglo-amerikanischen Kultur- und Sprachbereich gebräuchliche Bezeichnung für Franzosen. Den Deutschen nicht erlaubt, da deren Opfer-Charakter dadurch geschmälert sein könnte. Außerdem sachlich falsch, da Franzosen mehr Käse als Frösche (fr)essen.

Gen – naturwissenschaftlicher Begriff, unbedingt grundlegend für „genetische Vielfalt“. Unerwünschter Begriff.

identitär – bei Verwendung des Begriffes wird man schnell der Zugehörigkeit zur sog, Identitären Bewegung verdächtig. Laut Wikipedia handelt es sich um „mehrere aktionistische, völkisch orientierte Gruppierungen, die ethnopluralistisch-kulturrassistische Konzepte vertreten. Sie gehen von einer geschlossenen „europäischen Kultur“ aus, deren „Identität“ vor allem von einer „Islamisierung“ bedroht sei. Politikwissenschaftler ordnen die Gruppe durchgängig als eine Spielart des Rechtsextremismus ein.“

Jüdische Intelligenz, Hast, Geschäftstüchtigkeit – das alles geht alles nicht, da es antisemitischem Geist entsprungen ist. Auch eine positive Attribuierung wie Intelligenz, Geschäftstüchtigkeit, ist nur den Juden selbst erlaubt.

Neger/Mohr – Mohrenkopf, Negerkuss, Negerkönig, 10 kleine Negerlein, Sarotti-Mohr. Es gibt unzählige Abhandlungen über die Verwendung dieser Bezeichnungen in der Literatur. Hier ein Beispiel einer eklatanten, deutschen bzw. bayerischen Elukubration des Hauptbegriffes durch Ludwig Thoma:

Was ist schwärzer als die Kohle? Als die Tinte? Als der Ruß? Schwärzer noch als Rab‘ und Dohle Und des Negers Vorderfuß?

Sowas geht gar nicht.

Polnische Wirtschaft – sehr abwertend. Synonym für unordentlich, liederlich geführter Haushalt, unaufgeräumtes Zimmer. Der Begriff ist völlig politisch unkorrekt und kann – je nach Zusammenhang und Kontext – als Beleidigung gewertet und rechtlich verfolgt werden – heißt es. Auch mit Vorsicht ist über das polnische Automobilimportwesen zu sprechen.

Rasse – gerade noch auf Hunde“rassen“ anwendbar, für die menschliche Spezies obsolet. Auch der Begriff Ethnie oder „ethnisch“ ist mit vorsichtig zu genießen. Die UN hat den Begriff „indigen“ für politkorrekte Ergänzungen eingeführt.

Reproduktionsverhalten – Die von Björn Höcke damit angesprochene Ethnie (Afrikaner) weiß gar nicht, was das ist; auch wenn man dort gerne „schnackselt*“. * nach Gloria von Thurn und Taxis

Tschechei – haben die Nazis schon gesagt und die Tschechier wollen nicht, dass wir Tschechei sagen.

Volkscharakter – immer negativ, denn es gibt solchen nur bei den Deutschen, der ausgiebig diskutiert ist: siehe Daniel Goldhagens „Hitlers willige Vollstrecker“.

Weltjudentum – von den Nazis, Engländern, Franzosen, Teilen der Amerikaner u.a. bis 1945 verschwörungstheoretisch verwendeter Begriff, der höchst antisemitisch ist. Verwendung für Deutsche verboten.

Zigeuner, fahrendes Volk – man erlaube sich ja nicht, ein Zigeuner-Schnitzel noch auf die Speisekarte zu setzen. Außerdem habe es sich herausgestellt, dass das Zigeunerleben gar nicht lustig ist.

 

  1. Kategorie Feminismus – Genderismus – sexuelle Orientierung

Abartig, pervers – im Zusammenhang mit Bezeichnungen einer sexuellen Orientierung obsolet. Erlaubt im Zusammenhang mit „Kapitalismus“, „Rechte Gesinnung“ etc.

Dirne, Hure – vermittelt ein negatives Frauenbild, daher nicht erlaubt. Derzeit noch im fragwürdigen Volksliedergut zu finden („Spannenlanger Hansel, nudeldicke Dirn“).

Emanze, Blaustrumpf – sag das mal zu einer Frau…

Frau und Mutter – Frau ja, Mutter nein – überflüssiges Wesen, sorgt nur für Übervölkerung und setzt Plagen in die Welt. Der Begriff Mutter wie auch Vater wird in fortschrittlichen Ländern inzwischen abgeschafft und durch „Elter“ (1 oder 2) ersetzt.

Freund – braucht es nicht, klingt nach abgestandenen Beziehungsbegriffen wie Vater, Bruder etc.

Herr, Dominus – absolut nicht Gender-gerecht.

Hausfrau – eine der schlimmsten, abwertenden Bezeichnungen und sozialen Zuordnungen, schlimmer als Hartz IV; Gender-Schimpfwort. Wird gern von „emanzipierten“ und fortschrittlichen PolitikerInnen zur Beschimpfung in den Mund genommen.

Kavalier – völlig überflüssige männliche Spezies, Schwachkopf. „Lässt eine Frau mit Kind sitzen.“

Lesbe – würde ich zu einer Lesbe „Lesbe“ sagen, da wär was los. Sie selbst darf sich so bezeichnen, um den Minderheits-Opfer-Status zu betonen.

Mannschaft – Unwort, da „Frauschaft“ ausschließend, wobei aber „Frauenschaft“ durchaus negativ besetzt ist.

Männergesangsverein – braucht es so etwas? Relikt aus voraufklärerischen Zeiten. So etwas wie ein singender Stammtisch.

Mutterschutz – wahrscheinliche Nazi-Erfindung.

Ritterlichkeit – siehe unter Kavalier.

Schwuchtel, Tunte, Tucke – herabsetzende Bezeichnungen für männliche, sexuell anderweitig Orientierte. „Schwul“ geht noch, aber immer den Kontext beachten. „Arschficker“, oder „Hinterlader“ geht überhaupt nicht.

Straßenmädchen – Opferbezeichnung, Opfer männlicher, heterosexueller Perversion und Triebhaftigkeit.

 

  1. Soziale Unwörter

Alkoholiker, Alki – richtig wäre „Akohol-Kranker“.

Alleinerziehend – sagt nichts über mangelnde soziale Einbettung oder gar Erziehungsqualität aus. Beides wird jedoch häufig mit „Alleinerziehende“ assoziiert.

Arbeitslos/Langzeitarbeitslos – es sollte erwerbslos heißen, weil es durchaus viele Arbeitsformen gibt, die kein Einkommen sichern (NAK).

Arbeitslose – sind eine engagementferne Gruppe. Damit wird nahegelegt, dass Erwerbslose sich nicht ehrenamtlich engagieren. Dagegen spricht schon die Vielzahl an Selbsthilfegruppen etc., in denen Erwerbslose aktiv sind . (NAK)

Behindertentransport – Objekte werden transportiert, Menschen aber werden befördert . (NAK)

Bildungsferne Schichten – gemeint ist – und das sollte man auch sagen – „Fern vom Bildungswesen“ oder „vom Bildungswesen nicht Erreichte“.

BuT’ler („butler“) – gemeint sind Nutzer des Bildungs- und Teilhabepakets der Bundesregierung. Der Ausdruck ist ähnlich reduzierend und deshalb diskriminierend wie „Der/Die ist Hartz IV“. Abschätzig ist er auch, wenn er englisch ausgesprochen wird: Butler=Diener (NAK).

Bürgerwehr – Lass Dir nicht einfallen, eine B. zu gründen, beizutreten oder davon zu sprechen. Du gerätst sofort ins Visier des Bundesjustizministers, denn das staatliche Gewaltmonopol darf niemand außer ihm selbst in Frage stellen. Man werde hart gegen Bürgerwehren vorgehen, heißt es von ihm. Düsseldorfer Bessermenschen haben so etwas ähnliches ins Leben gerufen, wollen aber auch keine B. sein. „Allein das Wort schon! Das klingt so nach Gewalt, damit wollen wir nichts zu tun haben.“ Merke: der Bürger wehrt sich nicht!

„Der/Die ist Hartz IV“ (= Wer Grundsicherung – im Volksmund Hartz IV – erhält, wird darauf reduziert. Außerdem wird häufig mit dem Begriff assoziiert, Empfänger von Sozialleistungen seien arbeitsscheu und generell unfähig (NAK) . Hartzer, auch das geht gar nicht, erinnert es doch an ein stinkendes Etwas.

Ehrenamtspauschale – richtig müsste es Ehrenamtseinkommensteuerpauschale heißen, denn besagte Pauschale kann nur entgegennehmen, wer eine Steuererklärung abgibt. Gerade arme Menschen können dies aber nicht, weshalb sie auch diese Entschädigung nicht erhalten (NAK) .

Eingliederungsverfahren – Menschen außerhalb von pathologischen oder resozialisierenden Prozessen müssen sich nicht erst eingliedern.

Flüchtlingsfrauen – überflüssig, weil das Wort Flüchtlinge beide Geschlechter umfasst. Ansonsten: ähnlich diskriminierend wie Arztgattin.

Gutmensch – Wer G. sagt ist Nazi! Das kann man hier nachlesen: . „Gutmensch“ lag leider nur an zweiter Stelle für die Nominierung zum „Unwort des Jahres“ 2011, denn es gewann damals „Dönermorde“.

Herdprämie – diskriminierend, weil der Begriff unabhängig von der Positionierung gegenüber dem gemeinten Betreuungsgeld Frauen verunglimpft (NAK) .

Illegale – diesem Begriff ist tatsächlich nur die Losung entgegenzuhalten: „Kein Mensch ist illegal“ (NAK).

Krüppel – körperlich Benachteiligter. Auch „Behinderter“ ist nicht mehr zu verwenden. Richtig: Herausgeforderter.

Lehrling – klingt sehr „dinglich“, ist durch „Auszubildender“ zu ersetzen, kurz Azubi oder Azubine.

Lernschwach – entspricht „stinkfaul“ als Übertreibungsform. Im schulischen Bereich nicht mehr anwendbar. Es handelt sich um eher praktisch begabt Kinder, oder vielleicht auch an ADS oder ADHS erkrankte.

Lügenpresse – diese Benennung wurde von der Lügenpresse zum „Unwort des Jahres“ (2015) gekürt. Wer Lügenpresse sagt, kann nur aus dem Kreis des AfD- oder Pegida-Packs und -Pöbels stammen.

Massenverwaltbarkeit – wurde vom BMAS genutzt, wenn Individualisierungswünsche bei der Anwendung von SGB II abgewehrt werden sollten (NAK).

Missbrauch – ist im Zusammenhang mit Sozialrecht und Sozialstaat – beispielsweise Missbrauch von Hartz IV, Asyl etc. – eine ungute Vokabel, weil damit ein schwerwiegender sexueller Straftatbestand assoziiert wird.

Mollig – als „Ehrlichkeit“ getarnte Beleidigung von dicken oder fetten Menschen.

Opferstatus – nicht nur durch „Viktimisierung“ im Sinn der Kriminologie (durch Raub, Mord usw.) entstanden, „Opfer“ sind auch diejenigen, die durch Diskriminierung, Rassismus, Kriegsfolgen, Armut usw., also durch „strukturelle Gewalt“ geschädigt (worden) sind.

Person mit Migrationshintergrund – häufig wird damit „einkommensschwach“, „schlecht ausgebildet“ und „kriminell“ in Zusammenhang gebracht. Während mit diesem Begriff Klischees reproduziert werden, wird er der sehr unterschiedlichen Herkunft der so Bezeichneten nicht gerecht.

Putzfrau – Reinigungskraft, Raumkosmetikerin, Facility Fachkraft, alles andere wäre herabsetzend.

Schießbefehl – mittlerweile angeblich von der AfD okkupierte Tradition, welche bisher doch allein in der Verfügbarkeit der SED/PDS-Bande (jetzt „Die Linke“) stand. Das musste zu einem Entrüstungssturm führen. Siehe auch Schusswaffe.

Schleckerfrauen – früher das Synonym für OpferInnen eines ausbeutenden Unternehmers. Heute möglicherweise vielleicht gar TäterInnen.

SchusswaffeGebrauch derselben: Das kann nur eine rechtsradikale Fiktion sein. Dem Linken würde das nie einfallen (siehe auch Schießbefehl). Die Frage, warum tragen eigentlich Polizisten Schusswaffen und warum gibt es Gesetze dazu, ist im aktuellen Zusammenhang absolut degoutant. Bedenke auch, dass der scheidende Messias der westlich-liberalen Linksseelen, Barack Obama den Zugang zu und Gebrauch von Ballermännern sogar in seinem eigenen Wilden Westen einschränken wollte.

Sozial Schwache – Wer kein/wenig Geld hat, ist ökonomisch schwach, aber nicht sozial schwach, kann/darf nämlich zum Wutbürger mutieren.

Sozialschmarotzer – beliebter Begriff  bei Rechtspopulisten, Rassisten, Sarrazin-Anhängern etc., daher völlig tabu.

Sozifuzi – abwertend für Sozialarbeiter; Arbeiter in sozialen Berufen. Sehr abwertend, da sie sich doch an der „sozialen Front“ aufarbeiten.

Student – obsoleter Begriff, da nicht gender-gerecht. Richtig ist „Studierende“, da ansonsten mit dem „generischen Maskulinum“ der unterdrückte feminine und transsexuelle Studierenden-Anteil ausgeklammert wird.

Süffel, Säufer – siehe Alkoholiker, Trinker.

Trinker – assoziiert den Begriff Alkoholiker, führt damit auch zur Stigmatisierung des Bionade-, Mineralwasser, Tee- etc. Trinkers. Deshalb verschwindet auch zu Recht die „Trinkhalle“, die früher an jeder Straßenecke in Frankfurt zu finden war, aus dem öffentlichen Bereich.

Trittbrettfahrer – wird meist diskriminierend für Menschen benutzt, die lediglich soziale Leistungen in Anspruch nehmen oder davon profitieren. Standardbegriff von (Rechts)Populisten.

Unterschicht – klingt überhaupt nicht gut, deshalb verwenden sozial engagierte schon mal den Begriff Prekariat, der von SPD in die Welt gesetzt wurde.

Unterschichtfernsehen – überhebliche Bezeichnung der Mainstream-Medien im GEZ-Bereich für die private Konkurrenz. Natürlich nicht auf ARD und ZDF übertragbar.

Wirtschaftsasylanten/Wirtschaftsflüchtlinge – Begriffe vom „rechten Rand der Gesellschaft“. Wird von Leuten verwendet, die glauben, vor einer „Einwanderung in die Sozialsysteme“ warnen zu müssen und gegen die „notwendige Zuwanderung“ hetzen.

  1. Kategorie Einwanderer – Muslime

Bereicherer – Muslime, Einwanderer. Integrationsministerin Maria Böhmer: “Diese Menschen mit ihrer vielfältigen Kultur, ihrer Herzlichkeit und ihrer Lebensfreude sind eine Bereicherung für uns alle!”

Dauerbeleidigte – Muslime. Rassistischer, ironischer Bezug auf die Reaktion der Muslime auf jegliche Kritik, Karikaturen oder Witze.

Ehrenmörder – muslimische Männer, die nicht etwa eine Straftat, sondern einen Ehrenhandel ausgeübt haben.

Facharbeiter – unstatthafte ironische Verwendung im Zusammenhang mit Einwanderern.

Flüchtlinge – Besser ist „Flüchtige“, damit man nicht in Gefahr gerät, deren Leid mit dem der (deutschen) „Flüchtlinge“ zu „relativieren“. Siehe auch Migrant.

Ganzkörperkondom – rassistischer und frauenfeindlicher Begrif für Burka und „Burkini“ (= Schwimmanzug für Muslimfrauen).

Gebärmaschine – Frau, deren primäre Aufgabe ist, viele Nachkommen zu gebären; häufige Bezeichnung für Muslimfrauen; wahrscheinlich im Umfeld von Sarrazin entstanden.

Islamische Bedrohung – rechtspopulistische Umwertung des Begriffs „Bereicherung“.

Islamnazi – radikaler Moslem; Moslem, der den Koran streng befolgt und darauf bedacht ist, den Islam zu verbreiten; Bezug auf die Ähnlichkeit zwischen dem Islam und andere totalitaristischen Systeme, wie der Nationalsozialismus aber sind eigentlich nicht statthaft.

Islamofaschist – radikaler Muslim (siehe Islamnazi)

Kanake – traditionelle, also typisch deutsche, abwertende Bezeichnung für Farbige, Südländer, Türken. Geht überhaupt nicht, auch wenn es inzwischen die „Kanak Sprak“ gibt und mancher damit sogar Geld verdient.

Knoblauchfresser – falsche Bezeichnung für Türken, da die Türken relativ wenig Knoblauch konsumieren – wie auch „Kümmeltürke“.

Kopftuchmutti – ältere Kopftuchträgerin.

Kopftuchmädchen – von Sarrazin verwendet daher obsolet.

Kulturbereicherer – laut Maria Böhmer alle Muslime und Einwanderer aus Problemkulturen.

Kulturbereicherung – erwünschte Islamisierung Europas; hat nichts mit Kriminalität usw. zu tun (siehe Bereicherer).

Migrant – Schon vor längerer Zeit hat die Enquete-Kommission „Integration und Migration in Rheinland-Pfalz“ empfohlen, nicht mehr von und über den „Migranten“ zu sprechen. Diese Bezeichnung ist eine pauschalisierende, stigmatisierende und oft auch diskriminierende Etikettierung. Siehe auch Flüchtling und Reisefreudige Afrikaner

Mohammedaner – einst eine politisch korrekte Bezeichnung für Muslime, wurde durch die Multikulti-Ideologen zu einer politisch inkorrekten Bezeichnung erklärt.

Nafri – zunächst eine interne Arbeitsbezeichnung der Polizei Nordrhein-Westfalen für „Nordafrikaner“ oder „Nordafrikanischer Intensivtäter“. Dies rief wütende Reaktionen von Grünen, Linken und anderen Gutmenschen hervor, weil diese Begrifflichkeit „potenziell rassistische Denk– und Handlungsweisen auslösen bzw. verstärken könne“.

Parallelgesellschaft – die Muslimgemeinden. Die Meinungsdiktatoren benutzten den Begriff, um mit deren Hilfe der Bevölkerung Schuldgefühle zu generieren, da die deutsche Gesellschaft Schuld an der gescheiterten Integration hat.

Pinguin – Bezeichnung für Burkaträgerinnen: “menschliche Pinguine” (Ralph Giordano) – das geht nicht. Auf Nonnen aber straflos anwendbar.

Pädoprophet – Grünen-Sprecher in den 80ern. Nicht etwa Mohammed, der Prophet der Muslime, auch wenn der nachweislich pädophil war.

Reisefreudige Afrikaner – Eine leichthin gesagte, aber treffende Vokabel aus dem Mund meines Freundes W. Stöcker, womit er sich auf einmal am rechten und „rassistischen“ Rand der Gesellschaft befand. Merke: Der Afrikaner reist nicht so aus Lust oder Laune, schon gar nicht mit Freude, sondern weil er muss.

Rudel – früher “südländische” Jugendbande; Gang ausländischer junger Männer, der sich laut, asozial und provokativ verhält. Eher auf Gruppen von „Glatzen“ und Neonazis anzuweden.

Schamlappen – unkorrekte Bezeichnung für das Kopftuch der Muslimfrau da Bezug auf die sexuelle Bedeutung des Kopftuchs im Islam.

Südländer – die Medien verwenden diese Bezeichnung, um über kriminelle Muslime zu berichten. Im politisch inkorrekten Sprachgebrauch wird das Wort nicht nur im Zusammenhang mit der Kriminalität, sondern im Allgemeinen verwendet.

  1. Kategorie politische Ausrichtung

AfD – ein Bekenntnis zur AfD, oder „AfDler“ zu sein, ist gleichbedeutend mit dem Bekenntnis zur Mitgliedschaft in einer wiedererstanden NSDAP vulgo einer Sammelbewegung von Nazis und Nazischlampen.

Antifant – herabwürdigend für Aktivisten der Antifa, siehe Linksfaschist.

Gauland – ein solcher Name verlangt nach Distanzierung, da es sich nur um einen Nachkommen oder die Umschreibung von „Gauleiter“ handeln kann.

Genossen – darf als Anrede nur von solchen – Linke bzw. Kommunisten und SPDler – untereinander verwendet werden. Von Leuten am Stammtisch oder am rechten Rand bzw. in der Mitte verwendet, hat es herabwürdigenden Hintersinn. Völlig obsolet: Volksgenosse.

Grünfascho – beleidigende Bezeichnung für Anhänger der grünen Idee

Körnerfresser – am Stammtisch verwendete Formel für Grüne und MitstreiterInnen der Öko-Bewegung.

Linksextrem – gibt es nicht.

Linksfaschist – ist eine Tautologie – richtig: linker Aktivist.

Mauermörder – Bezeichnung, die alle Linken und ehemalige SED-Politiker zu Abmahnungen animieren kann.

Melonenpartei – ironisch-ökolgischer Begriff für die Grünen.

Ökodiktatur – Begriff der vom Stammtisch, von Klimaleugnern, Windkraftgegnern etc. verwendet wird.

Ökofritzen – eher harmlos für Ökologen, Grüne.

Rotlackierter Faschist – schließt sich nach linker Definition aus.

Sozen – in CDU/CSU- Kreisen gerne verwendetes, abwertendes Wort für SPDler, siehe auch Genossen.

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Anregungen für die Komplettierung dieses Katalogs sind durchaus erwünscht!

*) Der Blogger„altmod“ ist Facharzt und regelmäßiger Kolumnist bei conservo (altmod.de)

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Teil I der „Gefährlichen Wörter“ können Sie hier nachlesen: https://www.conservo.blog/2016/02/07/gefaehrliche-woerter-und-begriffe-folge-ii/

www.conservo.wordpress.com   23.05.2017
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