(www.conservo.wordpress.com)
Von Peter Helmes
Erfolgreich sich wehren und aufbegehren
Lidl hatte mit der Veränderung eines Fotos auf einer Verpackung einen Shitstorm in den sozialen Medien ausgelöst. Auf einer Moussaka-Packung wurde ein kleines Kreuz entfernt, das auf einer griechischen Kirche zu sehen ist. Im Netz wird der Discounter dafür massiv kritisiert und mit Boykott bedroht.
(conservo kommentierte gestern: https://www.conservo.blog/2017/09/04/16462/) (Vorher: Kirche mit Kreuz)
Der Anlaß ist eher klein, der Ärger riesengroß: Die Retusche eines Bildes, das eine griechische Kirche zeigt, hat Lidl einen massiven Shitstorm bei Facebook und Twitter eingebracht. Das Bild oben zeigt im Original das Kuppeldach einer Kirche inklusive des Kirchenkreuzes. Auf der Verpackung, die dieses Foto zeigt, fehlt dieses Kreuz – es wurde grafisch entfernt (s. u.).
(Nachher: Das Foto zeigt eine Ansicht der griechischen Urlaubsinsel Santorin – allerdings ohne Kreuz auf der Kirche. Quelle: Lidl/Hersteller)
Konservative Politiker werfen Lidl nun eine bewusste Vermeidung christlich-religiöser Symbole vor. So twitterte Jens Spahn, CDU-Präsidiumsmitglied und Staatssekretär im Finanzministerium: “Wer Kreuze aus Landschaftsfoto rausretuschiert, der steht nicht für Vielfalt, sondern für Selbstaufgabe.”
Wut-Kommentare auf Facebook – Lidl bedauert
Auf der Facebook-Seite von Lidl machten Dutzende Kunden ihrem Unmut mit negativen Kommentaren Luft und drohten dem Discounter mit Boykott.
Lidl bestätigte die Verwendung des retuschierten Fotos und erklärte, dass das “Eridanous”-Sortiment seit über zehn Jahren in ganz Europa verkauft werde. “In dieser Zeit gab es immer wieder Veränderungen am Verpackungsdesign. Es tut uns sehr leid, dass das aktuelle Design für Unmut sorgt, dahinter steckt keine böse Absicht. Wir werden das Feedback weitergeben und dieses bei der Gestaltung künftiger Verpackungen berücksichtigen.” Warum das Kreuz von dem Bild entfernt wurde, erklärte Lidl bisher nicht.
Shitstorm wegen Adventskalender
Bereits letztes Jahr hatte es einen Shitstorm gegen den Schweizer Schokohersteller Lindt wegen eines Adventskalenders gegeben, der ein orientalisches Motiv zeigte. Dieses war von Kritikern als Moschee gedeutet worden.