Inge Steinmetz und der „Ponyfreund“ mit Migrationshintergrund

(www.conservo.wordpress.com)

Von Inge Steinmetz

Hallo, Frau Bundeskanzlerin, ich bin blond und habe wieder einmal eine Frage: Sind Sie gerne Gastgeberin?

Man hat`s ja nicht einfach als Hausfrau. Nicht nur das Sich-Kümmern um den Haushalt, um die eigene Familie, die inzwischen ins Alter gekommenen Angehörigen – ach, wem sage ich das, Sie Frau Bundeskanzlerin kennen das ja zur Genüge – nein, auch die geladenen und ungeladenen Gäste wollen bewirtet und gut umsorgt sein.

Wir erwarten also Besuch, einen jungen Mann, dem wir – vielleicht etwas voreilig – auf unserer Reise eine Einladung ausgesprochen haben. Er wird ein paar Tage bleiben und nun kommt mir ein Artikel in die Finger, der meinen ganzen schönen Plan durcheinander bringt. Ich lese über einen Vorfall im Görlitzer Park in Berlin, wo sich einer IHRER Gäste (Entschuldigung, SO habe ich es gelesen, ich habe auch keine Ahnung, was das mit Ihnen zu tun hat), ein „junger Mann“, im dort ansässigen Kinderbauernhof an einem Pony vergangen haben soll!!! Eine Frau, in Begleitung eines kleinen Jungen (!), hatte den Vorfall bemerkt, den Tierschänder fotografiert und anhand dieser Fotos konnte der „Mann“ festgenommen werden.

Dem 23jährigen Syrer droht nun – „im Falle eines Urteils“, ach ich liebe solche Aussagen, zeigen sie mir doch, dass es in unserem „Rechtsstaat“ auch die Möglichkeit gibt, dass es gar nicht zu einer Verurteilung kommt – eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren (warum hab ich gerade einen Lachkrampf?) oder eine Geldstrafe (wer zahlt die „eigentlich“?). Außerdem hat er Hausverbot im Kinderzoo! Der Arme! Was soll er jetzt den ganzen Tag tun? Vielleicht kann man ihm eine Stelle als Kindergärtner anbieten! Fachkräfte werden – wie Sie so schön sagen – händeringend, in der Zoosprache “schwanzwedelnd”, gebraucht!

Der Gedanke, dass die Gäste einer Kanzlerin, die ein Deutschland geschaffen hat, in dem alle gut und gerne leben (also Ponys und Syrer!) zu solchen Taten fähig sind, haben mich dazu bewogen, unsere über 40 Jahre alte Wasserschildkröte in eine Tierpension zu geben (also nur für die Zeit, in der wir Gäste haben). Man kann ja nie wissen!!! Vor allem aber möchte ich nicht Schuld haben, wenn unserem jungen Gast eine Freiheitsstrafe oder Geldstrafe droht. Er besitzt einen Pass, verfügt über keinen Migrationshintergrund und sorgt selbst für seinen Lebensunterhalt. Keine guten Karten vor einem deutschen Gericht!

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www.conservo.wordpress.com   12.11.2017
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