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Von Michael Dunkel
Frau Merkel steht zwar noch am Bug, aber es scheint vorbei, und nur noch kurze Zeit wird ihr Schiff die Nase oben halten.
Obwohl sie direkt nach der Wahl fast kindlich sagte, sie wüsste gar nicht, was sie falsch gemacht haben könnte, dämmerte es guten Beobachtern schon, das wird nix mehr.
Herr Lindner verweigerte sich ihrem Diktat, noch an der alten Erinnerung nagend, wie die Kanzlerin in der gemeinsamen Regierung die FDP lächerlich machte, sie quasi an die Wand fahren ließ und dann Schulter zuckend auch abservierte.
Das Mucken in der Jungen Union ist zwar bis jetzt eher ein Murmeln, aber Jens Spahn schleift seine Kanten, und es gibt wohl noch zwei drei andere, die jetzt ihre Chancen sehen.
Sie haben aktuell nichts zu befürchten, denn die brisante Lage lässt es nicht zu, dass die Kanzlerin ihre Kritiker innerhalb der eigenen Reihen einfach so absägen konnte, wie damals noch zu Friedrich Merz´ Zeiten.
Zu viele hat Merkel in den tiefen Keller geworfen, und nicht alle haben es wohlwollend in Kauf genommen.
Der gravierendste Affront gegen ihre Position erlaubte sich ja gestern Herr Schmidt, der selbstbewusst und auch etwas trotzig sagte, er habe seine Entscheidung zum Glyphosat selbst getroffen. Gegen die Kanzlerin.
Ob nun abgesprochen oder nicht, damit ist Merkel angezählt.
Die SPD, eh nicht für eine Koalition zu begeistern, wird jetzt alles daran setzen, sich nicht auf ein Neues und Weiter so einzulassen. Würde die SPD sich aus Staatsraison zwingen lassen, fände sie sich später eventuell als Splitterpartei im Boot der Grünen wieder.
Die Option einer Minderheitsregierung, besser gesagt, eine Minderwertigkeits-Regierung, wird, sollte diese tatsächlich kommen, zerfleddert werden. Dafür sorgen schon die, welchen Merkel in vergangener Zeit auf die Füße getreten hat.
Da fällt mir ein alter Bee Gees-Titel ein: sinking ship.
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