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Von Adrian F. Lauber *)
Doch wie der Rest Europas dürfte es kaum noch dasselbe sein.
ich habe einen Artikel von Clifford May über den europäischen Selbsthass und die Selbstzerstörung übersetzt, den ich dringend weiter empfehlen möchte, und noch ein paar eigene Kommentare ergänzt:
Von Clifford D. May, (Übersetzung: Adrian F. Lauber)
Die Europäer scheinen eine zunehmend bizarre und vielleicht selbstzerstörerische Sicht auf die Welt und ihren Platz darin zu haben. Das kreativste Beispiel der letzten Woche: die irische Post gab einen Stempel heraus zum „Gedenken“ an den 50. Jahrestag des Todes des „argentinischen marxistischen Revolutionärs Che Guevara.“
Ist es vorstellbar, dass Briefträgern und anderen in Irland nicht klar ist, mit welcher Verachtung marxistische Revolutionäre auf eine bürgerliche parlamentarische Demokratie wie die ihre schauen? Kann man sich überhaupt vorstellen, dass Kubaner oder Chinesen einen Stempel herausbringen, um an Adam Smith, Friedrich [von] Hayek oder Milton Friedman zu erinnern?Das ist aber nicht das Schlimmste. Dieser spezielle marxistische Revolutionär verfasste im Jahr 1967 eine Abhandlung, ein Loblied auf den Hass. Warum? Weil Hass einen Mann in eine „effektive, gewalttätige, selektive und kaltblütige Tötungsmaschine“ verwandeln kann.
Paul Berman, ein amerikanischer Gelehrter von der (gemäßigten) Linken, hat bemerkt, dass Che an der Spitze der ersten Erschießungskommandos der Kubanischen Revolution stand und das Arbeitslager-System Kubas begründet hat – in denen schließlich Homosexuelle, Dissidenten und AIDS-Kranke eingesperrt wurden. Verstehen die Iren, dass sie auch dessen gedenken?
Wenn Sie noch nicht so pessimistisch über Europa sind wie ich, dann erlauben Sie mir einen Vorschlag. Lesen Sie Douglas Murrays neuestes Buch: „The Strange Death of Europe: Immigration, Identity, Islam“
Seine unverblümt vorgetragene These lautet: „Europa ist dabei, Selbstmord zu begehen. Oder zumindest haben seine Führer sich für den Selbstmord entschieden.“ Er glaubt daran, dass weniger abgehobene Europäer noch eine Chance haben, ihre Kultur und Zivilisation zu retten.
(…)
„Europa hat keinen ausgeprägten Wunsch, sich zu reproduzieren.“, schreibt Murray, ein Journalist, Schriftsteller und Direktor der Londoner Henry Jackson Society. (…)
Damit eine Bevölkerung stabil bleibt, müssen Paare im Durchschnitt 2,1 Kinder haben. Bis zum Jahr 2001 „gab es nicht ein europäisches Land, dessen Geburtenrate nicht darunter lag.“ 2014 lag sie in Portugal bei 1,23 – „ein Faktor, der in der nächsten Generation fast zur Halbierung der Population führt, wenn man sich nicht darum kümmert.“ Deutschland mit 1,38 Geburten liegt nicht weit dahinter. Wie der Historiker Niall Ferguson beobachtet hat, gab es „seit dem Schwarzen Tod des 14. Jahrhunderts“ keine vergleichbare Reduzierung der europäischen Population.
Menschen und andere Lebensformen sind generell darauf programmiert, sich fortzupflanzen. Sind Europäer eine Ausnahme geworden, weil sie die Zukunft als so düster ansehen, dass sie nicht wollen, dass ihre Kinder darin leben? Oder haben sie sich dafür entschieden, Babies als Verschwendung von Zeit und Geld anzusehen, das man besser in Autos, Kleider, teure Abendessen und Ferienreisen investieren könnte?
Was immer die Erklärung sein mag: die Notwendigkeit, Europas alternde arbeitende Bevölkerung aufzustocken, gehörte zu den Gründen, die die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und andere europäische Führer für die Öffnung der Tore des Kontinents für Millionen Einwanderer aus dem blutgetränkten Mittleren Osten und dem verarmten Afrika genannt haben. Wie funktioniert das?
Laut Statistiken, die von der deutschen Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht wurden, erhält nun eine Rekordzahl von 2 Millionen Einwanderern Arbeitslosenhilfe, 25 Prozent mehr als Mitte 2016. Von diesen gilt einer von vieren als nicht berufsfähig – es ist unwahrscheinlich, dass er sich die Fähigkeit aneignen kann, um in absehbarer Zeit in Europa seinen Lebensunterhalt verdienen zu können.
Offensichtlich assimilieren sich solche Einwanderer auch nicht oder integrieren sich auch nur. Mr. Murray schreibt, dass im Jahr 2015 mehr britische Muslime für den Islamischen Staat kämpften als für die britische Armee. Eine Meinungsumfrage, die letztes Jahr durchgeführt wurde, ergab, dass die Hälfte der britischen Muslime Homosexualität gesetzlich verbieten würde, ein Drittel würde Polygamie legalisieren, ein Fünftel würde das bürgerliche Recht durch die Scharia, islamisches Recht, ersetzen. Vorhandenes Material deutet außerdem auf eine weite Verbreitung von vehementem Antisemitismus unter den Neuankömmlingen hin.
Was diejenigen Einwanderer angeht, die die Werte und Sitten ihrer Gastländer für sich übernehmen: sie werden von den europäischen Linken – möglicher Weise denselben, die Che Guevara verehren – verurteilt und von militanteren Einwanderern bedroht.
Unter den Beispielen, die Mr. Murray aufzählt, befinden sich die aus Somalia stammende Ayaan Hirsi Ali, die gezwungen war, um ihr Leben aus den Niederlanden zu fliehen, weil „sie mehr als die Niederländer an die Prinzipien der Aufklärung glaubte“, und Kamel Daoud, ein französischer Schriftsteller algerischer Herkunft, der in Le Monde einen Artikel veröffentlichte und darin offen über die sexuellen Übergriffe in Köln an Silvester 2015 sprach. Er wurde prompt als „islamophob“ und „Sprecher der europäischen Rechten“ verdammt.
„In jedem westeuropäischen Land sind es die Muslime, die hierher gekommen sind oder hier geboren wurden und für ihre eigenen Ideale eingetreten sind – darunter unsere Ideale der Redefreiheit –, die von ihren Glaubensbrüdern gegeißelt und von dem, was einst als ‘höfliche europäische Gesellschaft‘ bekannt war, fallengelassen wurden.“, schreibt Mr. Murray. „Zu sagen, dass das (…) auf eine gesellschaftliche Katastrophe hinausläuft, ist eine Untertreibung.“
Andere Faktoren, die zur kommenden Katastrophe beitragen, sind Europas Schulgefühle für die Vergangenheit, seine existenzielle Müdigkeit und, natürlich, der Multikulturalismus, eine Ideologie, die auf der Prämisse basiert, dass alle Kulturen gleich, die Kulturen des Westens aber noch etwas gleicher seien als andere.
Es scheint seltsam und ironisch. In der nicht so weit entfernten Vergangenheit waren die Europäer Imperialisten, die glaubten, sie könnten die Probleme der Welt lösen, indem sie in die Welt hinausgehen und ihre Kulturen und Werte dorthin tragen. Es war ein großes Experiment, wenn auch eines, das gescheitert ist.
Im Gegensatz dazu sind heute viele Europäer linke Multikulturalisten, die glauben, die Lösung der Probleme der Welt bestehe darin, Millionen Fremde nach Europa zu bringen, mit ihren Kulturen und Wertvorstellungen. Es ist noch ein großes Experiment. Mr. Murray steht nicht allein mit dem Glauben, dass es nicht gut ausgehen wird.
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Clifford D. May ist Gründer und Präsident der Foundation for Defense of Democracies.
Im englischen Original ist der Artikel hier erschienen:
The Washington Times, 10.10.2017: „We’ll always have Paris“ by Clifford D. May https://www.washingtontimes.com/news/2017/oct/10/europeans-have-self-destructive-view-of-world/
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Eigene Gedanken dazu:
Viel möchte ich an dieser Stelle nicht ergänzen, denn über den möglichen demographischen Suizid Europas habe ich einen eigenen Artikel geschrieben.
Nur einige wenige Punkte:
Auch mir ist es schleierhaft, wie marxistische Revolutionäre bzw. die kommunistische Ideologie im Allgemeinen im Westen noch eine so unkritische Verehrung genießen können. Die Umsetzung dieser Ideologie hat im Lauf des 20. Jahrhunderts zu ca. 100 Millionen Toten geführt, am schlimmsten in der Sowjetunion unter Stalin und in China unter Mao. Nicht alle diese Staaten waren gleichermaßen mörderisch, aber totalitäre Diktaturen waren sie alle.
Dazu empfehle ich dringend:
Stefan Molyneux (Freedomain Radio): „The Truth About McCarthyism: Modern Parallels“ (Veröffentlicht: 13.1.2017) https://www.youtube.com/watch?v=wljpYZ8wejA
Stefan Molyneux (Freedomain Radio): „The Truth About Fidel Castro | The Cuban Revolution“ (Veröffentlicht: 26.11.2016) https://www.youtube.com/watch?v=2EhlTI0fte0
Interview mit Roland Baader – Streiflichter des Lebens
https://www.youtube.com/watch?v=2eLOcIp-vYw
Aber vielleicht ist das ja gerade der Punkt. Autoritäre Systeme üben auf nicht wenige Menschen eine große Faszination aus, die dabei vermutlich ganz eigene Machtphantasien entwickeln. Dass links-grüne Ideologen, die heute Europa zu dominieren versuchen, Feinde der Freiheit sind, können wir im eigenen Land anhand von Gestalten wie Heiko Maas ganz konkret beobachten.
Das ist auch eine mögliche Erklärung für die unkritische Verbrüderung vieler Linker mit dem Islam, obwohl an dem nun gar nichts links ist. Eigentlich steht er in praktisch allem in exaktem Gegensatz zu dem, wofür Linke angeblich stehen: Gleichberechtigung der Geschlechter, Gleichberechtigung für Homosexuelle etc. etc.
Aber die Freiheitsfeindlichkeit des Islam hilft westlichen links-grünen Ideologen dabei, die Freiheit einzuschränken und nur noch das im öffentlichen Diskurs zu belassen, was ihnen passt. Wer Kritik übt, ist raus.
Hinzu kommen der westliche Selbsthass und die Ideologie des Multikulturalismus, die von der illusionären Vorstellung ausgeht, alle Kulturen wären gleich, obwohl jeder sich anhand der Lebenswirklichkeit davon überzeugen kann, dass es nicht so ist.
Der Selbsthass hat sich tief in die Mitte der Gesellschaft hinein gefressen. Dass Europa die freiheitlichste Zivilisation von allen hervorgebracht hat, will keiner mehr wissen. Es gibt nur noch Kolonialismus und natürlich die bösen Kreuzzüge, auf die die Multikultis todsicher hinweisen, um heutige islamische Aggressionen zu relativieren.
Was diese Ignoranten freilich übersehen, ist, dass die Kreuzzüge eine Reaktion auf über vierhundert Jahre (!!!) muslimischer Eroberungs- und Raubzüge gegen das Abendland waren. Drei von fünf Zentren der spätantiken und frühmittelalterlichen Christenheit wurden von den Muslimen erobert. Fast wäre Europa schon ab dem 8. Jahrhundert islamisiert worden, hätten die fränkischen Ritter unter dem Kommando von Karl Martell die Invasion nicht im Jahr 732 bei Tours und Poitiers abgewehrt. 846 standen die Muslime sogar vor Rom und wurden dort zurückgeschlagen. Immer wieder überfielen sie christliche Länder und nahmen viele Einheimische als Sklaven mit. Es war brutal und eine permanente existenzielle Bedrohung. (Was natürlich nicht die blutigen Exzesse der Kreuzritter entschuldigt, die es in der Tat gegeben hat.)
Kolonialismus hat es gegeben und er war oftmals brutal. Aber glauben die Multikultis ernsthaft, das wäre etwas solitär europäisches? Die Weltgeschichte besteht über weite Strecken aus Kriegen und Eroberungen, kein Land war jemals perfekt, kein Land hat eine Geschichte ohne dunkle Flecken. Nicht-westliche Völker wie die Chinesen, die Mongolen, die Osmanen und andere sind mit den Ländern, die sie erobert haben, alles andere als zimperlich umgegangen. Afrikanische Stämme haben untereinander – ohne dass irgendein weißer Kolonist etwas dafür konnte – auf barbarische Weise Kriege geführt. (Die beinhaltete zum Beispiel das Abschneiden und in den Mund Stopfen von Geschlechtsteilen etc.)
Sklaverei hat es gegeben, aber die westliche Zivilisation war auch die erste, die mit der Sklaverei ein Ende gemacht hat! 1833 wurde sie im britischen Empire abgeschafft, 1865 in den Vereinigten Staaten. In Saudi-Arabien war das erst 1964 der Fall und in einigen Teilen der islamischen Welt oder auch in Indien gibt es die Sklaverei noch heute! Interessiert das irgendwen? Oder ist Sklaverei nur dann von Interesse, wenn man Westler dafür verantwortlich machen kann?
Der westliche Selbsthass ist für mich einfach nicht nachvollziehbar – und das schreibe ich als jemand, der – wer meine Texte schon länger verfolgt, weiß das – mit westlicher Politik hart ins Gericht gegangen ist. Ich habe gegen die Kriege im Irak und Libyen geschrieben, die großes Unheil angerichtet haben. Ich bestreite nicht, dass es westliche Sündenfälle gegeben hat.
Trotzdem ist es für mich wirklich nicht zu begreifen, wie man darauf mit geradezu wolllüstiger Selbstzerstörung reagieren kann. Der Westen ist die freiheitlichste Zivilisation der Welt. Wenn es hier so schrecklich ist, wieso gibt es dann überhaupt so viele, die gerne hierher kommen würden?
Eines noch: einen ökonomischen Profit stellt die Masseneinwanderung tatsächlich nicht dar, aber das ist schon länger bekannt. Bereits im Jahr 2007 hatte die Bundesrepublik für Migranten, die mehr aus den Sozialsystemen entnehmen als einzahlen, ca. eine Billion Euro (kein Schreibfehler) Sonderschulden gemacht. Die heutigen Neuankömmlinge können in großer Zahl nicht einmal richtig lesen und schreiben. Das sind nicht diejenigen, die die europäischen Rentenkassen retten werden.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.6.2010: „Deutschland verschläft den Kampf um Talente“ von Gunnar Heinsohn http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/integration/die-schrumpfvergreisung-der-deutschen-deutschland-verschlaeft-den-kampf-um-talente-1579548.html
Die Zeit, Nr. 47/2015: “Zwei Drittel können kaum lesen und schreiben” http://www.zeit.de/2015/47/integration-fluechtlinge-schule-bildung-herausforderung
Dass die alten Eliten uns retten werden, glaube ich nicht. Die habe ich abgeschrieben so wie viele aus dem Establishment uns Bürger auch abgeschrieben haben. Die Veränderung muss von unten kommen.
Weitere Empfehlungen:
Stefan Molyneux (Freedomain Radio): „The Truth About The Crusades“ (Veröffentlicht: 17.12.2015) https://www.youtube.com/watch?v=-ilFbbk9jw4
Stefan Molyneux (Freedomain Radio): „The Real History of The Crusades“ (Veröffentlicht: 24.7.2017) https://www.youtube.com/watch?v=ztos_j0-_04
Political Islam: „Dr Bill Warner PhD Jihad vs Crusades GERMAN“ (Veröffentlicht: 1.6.2015) https://www.youtube.com/watch?v=zlNAgvZfdLo
Paul Joseph Watson: „America: The Greatest Country on Earth“ (Veröffentlicht: 4.7.2016) https://www.youtube.com/watch?v=RX1GhVio4no
Stefan Molyneux (Freedomain Radio): „The Truth About The Native American Genocide“ (Veröffentlicht: 21.6.2016) https://www.youtube.com/watch?v=WNHKDJzgqJg
Stefan Molyneux (Freedomain Radio): „The Truth About Slavery: Past, Present and Future“ (Veröffentlicht: 19.2.2014) https://www.youtube.com/watch?v=31E1gHowYcA