(www.conservo.wordpress.com)
Von Peter Helmes
Darf man Angela Merkel eine „widerliche Lebensschützerin“ nennen?
Die liebste Genossin Eva Högl ist wiedermal ins Fettnäpfchen getreten, hat sich völlig vergaloppiert und sich selbst als Underdog bloßgestellt. Das kennt man von ihr zur Genüge.
Jedermann haften geblieben ist ganz gewiß ihre „Nebenrolle“, die sie anläßlich des Barcelona-Terrors im August 2017 mit Verve und Elan übernahm – und damit einen Sturm (echter) Entrüstung auslöste:
Als ihr damaliger Parteichef Schulz seine vorgestanzten Sprechblasen – „Trauer-Statement“ genannt – über die schreckliche Gewalttat abgab, machte sie Faxen hinter dem Rücken Maddins, winkte auffällig in die Kameras (huhu, huhu…!) und grinste durch die Gegend. Von Betroffenheit über die Mordideologie des Islam oder gar Anteilnahme am Schicksal der Opfer keine Spur!
Eva wer? Die „Dame“ müßte man eigentlich nicht kennen – jedenfalls nicht als seriöse Politikerin der Sozenpartei. Aber als billige Krawallnudel – im Stil des Genossen Ralf Stegner – ist sie wohl allzeit einsetzbar. Auch das wäre hinzunehmen, wenn sie uns diesmal nicht auch noch einen erschreckenden Einblick in ihr menschenverachtendes Weltbild gegeben hätte:Eva Högl hat am vergangenen Donnerstag ihre Meinung zur Abschaffung des Paragraphen 219a StGB (Verbot der „Abtreibungswerbung“) unmißverständlich – und widerlich – in einem Tweet preisgegeben:
„…Ach ja. Es ist ja so schön und billig, auf die SPD zu schimpfen. Wie wär´s damit, mal die widerlichen „LebensschützerInnen“ in der Union in den Blick zu nehmen und zu kritisieren?“
Högl hat damit überdeutlich gezeigt, was sie wirklich von Menschen denkt, die sich für den Schutz des ungeborenen Lebens einsetzen.
Meine Leser wissen, daß ich ein höchst streitbarer Kämpfer gegen jede Art von Abtreibung, aber für das Leben bin. Und sie wissen auch, daß ich nicht gerade zu den glühenden Verehrern der Frau Merkel gehöre. Kanzlerin und die Union sind bekanntlich jedoch gegen eine Aufweichung des Werbeverbotes. Zur Wahrheit gehört deshalb auch meine Achtung vor ihrer Haltung in dieser Frage: Die Kanzlerin und die Union sind bekanntlich gegen eine Aufweichung des Werbeverbotes.
Die SPD – typischerweise zuerst für die Aufhebung des Werbeverbots – ruderte nach heftigen Protesten, auch aus den eigenen Reihen, komplett zurück, was wiederum Dame Högl aus der Fassung brachte: Sie hatte sich über einen Zeitungs-Kommentar geärgert, der die Rolle rückwärts der SPD im Streit um das Werbeverbot thematisierte.
Als ihr wohl bewußt wurde, welchen Flurschaden sie mit ihrer Entgleisung zum Start der GroKo angerichtet und sogar letztlich auch die Kanzlerin beleidigt hatte, (und daß sie Gefahr lief, von Twitter wegen Hate-Speech gesperrt zu werden), zog sie nach dreieinhalb Stunden die Notbremse. Und schrieb: „Ich habe heute einen sehr emotionalen Tweet gelöscht, dessen Aussage ich damit zurücknehme. Es liegt mir fern, mit pauschalen Zuweisungen Einzelne persönlich zu beleidigen“.
Von Bedauern oder einer Entschuldigung keine Spur. Aber das kennt man ja von der SPD.
Wer wie Högl die Debatte mit aggressiven Beleidigungen anheizt, macht es den betroffenen Frauen nicht leichter. Die SPD-Politikerin ist durch ihr Polarisieren eine Belastung für die öffentliche Debatte und die Anliegen der Frauen. Und diese Frau stand während den Koalitionsverhandlungen gar für einen Ministerposten im Gespräch. Behüte Gott!
Für Högl ist die Sache noch nicht vom Tisch. CDU-Frau Nadine Schön aus dem Saarland twitterte: „Ob Tweet gelöscht oder nicht. Lebensschützer als „widerlich“ zu bezeichnen, läßt tief blicken“.
“Wenn Frau Högl Lebensschützer wegen ihres Einsatzes für das Leben als ‚widerlich‘ bezeichnet, macht sie die SPD in ethischen Fragen unglaubwürdig. Ich hoffe, dass Herr Scholz klar macht, dass das nicht die Position seiner Partei ist. Der Tweet mag gelöscht sein, aber hat die SPD-Frau auch diese schlimme Denke gelöscht?”, kritisierte Thomas Kreuzer, Vorsitzender der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag, gegenüber der Passauer Neuen Presse (http://www.pnp.de/nachrichten/politik/2872163_CSU-entruestet-ueber-Hoegl-Tweet-SPD-macht-sich-in-ethischen-Fragen-unglaubwuerdig.html).
Was noch fehlt, ist eine eindeutige Distanzierung der SPD von der Äußerung Högls. Denn die Sache ist eben „nicht vom Tisch“, solange Högl der (geäußerten) Meinung ist, sie wolle „sich weiter für eine gute Lösung einsetzen“ (Handelsblatt 15.3.18).
Leben zu schützen, ist nicht „widerlich“, sondern muß oberstes Ziel aller Demokraten sein – auch in der SPD!
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Wenn Sie sich gegenüber der menschenverachtenden Frau „erkenntlich“ zeigen wollen, hier Ihre Daten:
Dr. Eva Högl, MdB SPD, Platz der Republik 1, 11011 Berlin, Tel.: +49 30 227-79023, Fax: +49 30 227-76035. eva.hoegl@bundestag.de, https://www.facebook.com/eva.hoegl