(www.conservo.wordpress.com)
Heute, 1. Juni, ist “Tag des Kindes”. Es ist zu erwarten, dass wieder ein Mangel an “Betreuungsplätzen” beklagt wird.
Es steht aber zu befürchten, dass das wichtigste Recht eines Kindes, nämlich in seinen ersten Lebensjahren von den eigenen Eltern betreut zu werden, nicht thematisiert wird.
Dieses Recht wurde von der Politik in letzter Zeit immer weiter eingeschränkt, indem es den Eltern immer schwerer gemacht wurde, die eigenen Kinder zu betreuen. Die Folgen haben vor allem die Kinder zu tragen, was später in erster Linie von den Psychotherapeuten bemerkt wird und behandelt werden muss. Der Tag des Kindes ist eine geeignete Gelegenheit der von kinderfremden Interessen geleiteten Politik die Sichtweise von Psychotherapeuten gegenüberzustellen. Deshalb haben wir als Verband Familienarbeit e.V. einige profilierte und erfahrene Fachleute gebeten, eine Stellungnahme dazu abzugeben. Diese ist bewusst sehr kurz gehalten, um leicht verbreitet werden zu können, soll aber Wesentliches zum Ausdruck bringen. Wir bitten um Beachtung und wünschen eine möglichst weite Verbreitung und Kommentierung.Dr. med. Johannes Resch, stellv. Vorsitzender Verband Familienarbeit e.V.
—–
Psychotherapeuten gegen staatliche Förderung der Fremdbetreuung von U3-Kindern:
Kinder sind die Zukunft unserer Gesellschaft
Das soziale Verhalten eines Erwachsenen wird wesentlich von den frühen Entwicklungsbedingungen geprägt. Entwicklungspsychologische Erkenntnisse, die Bindungsforschung, die Säuglings- und Kleinkind- und die Hirnforschung geben wissenschaftlich gesicherte Auskunft über hilfreiche und schädigende Einflüsse auf die Kindesentwicklung.
Verkürzt gelten dabei die Aussagen:
- Gute Beziehung verbessert die Chancen von Erziehung!
- Bindung ist die wichtigste Voraussetzung für Bildung!
- Die Fähigkeit für demokratisches, freiheitliches und tolerantes Verhalten wird durch die frühe Beziehungsqualität zwischen Eltern und Kind gewonnen!
Deshalb ist eine Politik zu fordern, die optimale Entwicklungsbedingungen für Kinder fördert. Wir treten daher für eine Familienpolitik ein, die es den Eltern erlaubt, ihre Kleinkinder selbst zu betreuen.
Wir fordern:
- ein Grundgehalt für Eltern für die ersten drei Jahre eines Kindes (incl. sozialer Absicherung), das alternativ auch zur Finanzierung einer außerhäuslichen Betreuung nach Wahl der Eltern verwendet werden kann,
- Erleichterung von Teilzeitarbeit von Eltern bei gleichzeitigem Karriereschutz, z.B. in Form von Home office-Arbeitsplätzen,
- Kostenlose Angebote für „Eltern-Schulen“ zur Verbesserung der Beziehungsfähigkeit von Eltern und als Hilfe zur Konfliktbewältigung.
- Kinderkrippen für Kinder unter drei Jahren sollten nur aus Not- und Ausnahmegründen vorgehalten werden mit optimalen Betreuungsmöglichkeiten durch einen hohen Personalschlüssel (2 – 3 Kinder/Krippenbetreuer).
—–