Eine Frage an Krampf-Karrenbauer: Was haben Sie gegen Rattenfänger

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Von Inge Steinmetz

Hallo, Frau Krampf-Knarrenbauer, ich bin blond und habe eine Frage: Was haben Sie gegen Rattenfänger?

Ich persönlich bin an Ratten in meinem Umfeld nicht interessiert. Auch Nachbarn, die diese Tiere regelrecht einladen, indem sie den Honigtopf offen rumstehen lassen und somit Ratten auffordern sich niederzulassen, mag ich nicht.

Warum mag ich keine Ratten? Es gibt unterschiedliche Arten von Ratten, sowohl was ihre Größe als auch die Farbe des Fells anbelangt. Kopf- und Schwanzlänge differieren stark, die Natur wird sich etwas dabei denken, warum sie dem einen mehr Kopf, dem anderen mehr Schwanz zubilligt. Das Fell weist eine Färbung von schwarz über Grau-und Brauntöne bis hin zu gelblich oder rötlich aus, es gibt aber auch ein paar weiße Exemplare! Weit verbreitet sind die Haus- und die Wanderratte, man könnte sagen, solche, die schon länger hier leben und die, die noch nicht so lange hier sind!!! Eigentlich sind Ratten territoriale Tiere, sie verteidigen ihre Reviere gegen Eindringlinge. Für mich sind diese sehr anpassungsfähigen Tiere Schädlinge, die Krankheitserreger verbreiten!

Die westliche Kultur sieht die Ratte hauptsächlich mit negativen Attributen behaftet. Bezeichnen wir einen Menschen als Ratte, so meinen wir damit, dass er hinterhältig, feige und verschlagen ist!

Was aber ist schlimm, wenn ein Mensch Ratten fängt?Es gibt eine Sage der Gebrüder Grimm, die über eine Milliarde Mal gedruckt wurde und weltweit bekannt ist – besonders in Japan und den USA. Vielleicht ist es diese Geschichte des Rattenfängers von Hameln, die Sie, Frau Kampf-Knarrenbauer dazu bewog, den Vergleich vorzunehmen. In dem Märchen befreit ein Mann die Stadt Hameln von einer Rattenplage, indem er auf seiner Flöte spielend die Ratten in die Weser führt. Da ihm die Stadtväter den zugesagten Lohn nicht auszahlen, spielt der Rattenfänger noch einmal auf und die Kinder der Stadt folgen ihm und tauchen nie wieder auf.

Politiker werden nun Partei für die Stadtväter ergreifen, sagen, dass was vor der Wahl gesagt wurde, nach der Wahl nicht mehr gilt. Übrigens wurde nachgeforscht, ob es so einen Fall in Hameln wirklich mal gab. Mit dem Verschwinden der Kinder hatte es wohl etwas ganz anderes auf sich. Eine ganze Generation junger Bürger verließ die Region wegen Perspektivlosigkeit. Der Rattenfänger selbst soll der Anwerber gewesen sein! Damit bekommt der Begriff „Rattenfänger“ eine ganz neue Dimension. Ich möchte jetzt keine Vergleiche anstellen, mit Menschen, die nach Afrika oder in den Balkan gehen und dort „Propaganda“ machen!

Einige Historiker nehmen aber auch an, dass die Sage vom Rattenfänger von einem Kinderkreuzzug inspiriert wurde. Kann gut sein, dass es irgendwann einmal eine Neuauflage dieser Sage geben wird, Ähnlichkeiten mit der momentanen Politik in Europa sind nicht von der Hand zu weisen und vielleicht kann man – als moderner Märchenschreiber – SO der Meinungszensur ein Schnippchen schlagen.

Egal wie, für mich hat das Wort Ratte eine negative Bedeutung, obwohl man den Tieren nachsagt, dass sie schlau sind und – wenn es einmal zu einem Weltuntergang kommen wird – sie wohl die einzig Überlebenden sein werden. Seit ich mich zwangsläufig mit Politik beschäftige, bringe ich das Wort „Rattenloch“ (eine üble Absteige) inzwischen genauso wie den Begriff „Rattenschwanz“, der für eine überlange unangenehme Kette von Folgewirkung steht, genauso in Zusammenhang mit der Politik in Berlin wie den Satz “Manche Menschen suchen in anderen die Ratte, obwohl sie selber eine sind”!!!

Und dann gibt es noch den Spruch, der hoffentlich bald zutreffen wird „Die Ratten verlassen das sinkende Schiff“! Er steht für Menschen, die vor einer kniffligen oder gefährlichen Situation, die sie möglicherweise selbst verursacht haben, zu fliehen versuchen, wenn diese sich langsam abzeichnet.

www.conservo.wordpress.com     3.6.2018
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